BMBF und Industrie starten Forschung zu Nanopartikeln

Rund 7,6 Millionen Euro für Sicherheit in der Nanotechnologie

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und die Industrie investieren in die Forschung zur Sicherheit von Nanomaterialien. Dafür werden im BMBF-Projekt NanoCare Industrie und Wissenschaftseinrichtungen gemeinsam die Auswirkungen industriell hergestellter Nanopartikel auf Gesundheit und Umwelt untersuchen. Der Parlamentarische Staatssekretär im BMBF Thomas Rachel bezeichnete die Kooperation am Freitag in Berlin als vorbildlich. „Die Potenziale der Nanotechnologie nutzen heißt auch, verantwortungsvoll zu handeln, nach den Auswirkungen zu fragen und, wenn notwendig, Vorsorge zu treffen.“ Das BMBF stellt für NanoCare in den nächsten drei Jahren rund 5 Millionen Euro zur Verfügung. Die Industrie beteiligt sich selbst noch einmal mit 2,6 Millionen Euro.

Das Mitglied des Vorstands und der Sprecher der Forschung der BASF AG, Stefan Marcinowski, sieht in der Nanotechnologie eines der ergiebigsten Wachstumsfelder der kommenden Jahre. Sie bietet Lösungen für wichtige Zukunftsthemen wie Energie, Gesundheit, Mobilität, und neue Materialien. „Die chemische Industrie wirkt aktiv daran mit, dass das riesige Potenzial der Nanotechnologie nachhaltig genutzt werden kann und zu Innovationen und Arbeitsplätzen am Standort Deutschland führt.“

Das Mitglied des Vorstands der Degussa AG, Alfred Oberholz, teilt diese Ansicht und ergänzt: „Der Schutz der Gesundheit sowie der verantwortungsvolle Umgang mit der Umwelt sind integrale Bestandteile des unternehmerischen Handelns in der chemischen Industrie. Die an NanoCare beteiligten Unternehmen wollen zusammen mit Politik und Wissenschaft dazu beitragen, dass das riesige Potenzial der Nanotechnologie verantwortlich genutzt wird.“

Der NanoCare-Koordinator vom Forschungszentrum Karlsruhe, Harald Krug, sieht in dem Projekt auch eine Chance, die Akzeptanz der Nanotechnologie zu erhöhen. „Neue Technologien können auch Risiken für Gesundheit und Umwelt mit sich bringen. Um der Verantwortung für die Gesellschaft und für das Individuum gerecht zu werden, müssen begleitend zur Technologieentwicklung die Auswirkungen auf Mensch und Umwelt untersucht werden.“ Genau diese Arbeiten sind im Leitprojekt NanoCare vorgesehen.

NanoCare soll neue wissenschaftliche Erkenntnisse über Umwelt und Gesundheitsauswirkungen von Nanopartikeln zu Tage bringen und diese einer breiten Öffentlichkeit vermitteln. Die Projekt-Partner aus Industrie und Wissenschaft wollen dazu neuartige Nanopartikel herstellen und in Modellsystemen auf ihre toxikologische Wirkung untersuchen.

Beteiligt sind 13 Partner. Auf Seite der Industrie sind es die Degussa AG, BASF AG, Bayer MaterialScience AG, Solvay Infra Bad Hönnigen GmbH und die SusTech GmbH&Co.KG. Von wissenschaftlicher Seite beteiligen sich die Universitäten Münster, Bielefeld und Saarbrücken sowie das Forschungszentrum Karlsruhe. Weitere Partner sind die IUTA e.V., die ItN Nanovation GmbH, das Institut für Entwicklung und Anwendung von Verfahren zur biologischen Emissionsbewertung und das Institut für Gefahrstoff-Forschung der Bergbau-Berufsgenossenschaft an der Ruhr-Universität Bochum. Die Koordination des Projekts liegt beim Forschungszentrum Karlsruhe.

Ansprechpartner ist
Prof. Dr. Harald Krug
Forschungszentrum Karlsruhe
Institut für Toxikologie und Genetik
Abt. Molekulare Umwelttoxikologie
Postfach 3640
76021 Karlsruhe
Tel.: +49 (0) 7247-82-3262
Fax: +49 (0) 7247-82-3557
Email: krug@itg.fzk.de

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Silvia von Einsiedel idw

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