Tele-Teacher und E-Learner dringen von den Unis in die Wirtschaft vor

Potsdamer Tagung zum grenzenlosen elektronischen Lernen für alle

Wie man spezifisches Wissen mit digitalen Lerninhalten schnell und wirkungsvoll an sehr große Zielgruppen vermittelt kann, will eine Tagung des Hasso-Plattner-Instituts (HPI) Ende Januar klären. Das Motto der Veranstaltung am 26. und 27. Januar 2006 im HPI lautet „Grenzenloses elektronisches Lernen für alle – Erfahrungen aus der Hochschulpraxis“ Rund ein Dutzend Wissenschafts- und Bildungs-Experten aus Deutschland, China, Luxemburg und der Schweiz werden mit Vertretern von Anbietern und Anwendern erörtern, wie im akademischen Bereich entwickelte moderne Lehr- und Lern-Technologien künftig auch außerhalb der Hochschulen erfolgreich eingesetzt werden können. Anmeldungen sind über die Internet-Adresse http://www.hpi.uni-potsdam.de/~meinel/tele-task-symposium/anmeldung.html möglich.

„Ausgehend von den Universitäten setzt sich immer mehr das Grenzen überwindende elektronische Fern- und Selbststudium durch. Weltweit wächst also die durchs Internet verbundene Gemeinschaft der ’E-Learner’, für die zunehmend ’Tele-Teacher’ tätig sind. Das verändert die Lehr- und Lern-Kultur“, beschreibt HPI-Direktor Prof. Christoph Meinel den Hintergrund, vor dem die Potsdamer Fachtagung stattfindet. Verbunden mit dieser Entwicklung ist nach Meinels Worten eine wachsende Kommerzialisierung: „Neuestes, aktuellstes Wissen wird zu einer hoch begehrten Ware, weil im Prinzip jeder PC-Nutzer auf der Welt per elektronischem Fernstudium aktuellste Lehrgänge verfolgen und nutzen kann“.

Auf diesem Gebiet hat das HPI selbst einige wichtige Entwicklungen angestoßen, die auf der Fachtagung präsentiert werden sollen. Ein Beispiel dafür ist das „Tele-Task“-System, das es für Laien verblüffend leicht macht, Seminare, Symposien, Übungen oder jede Art von Fernlehrgängen digital aufzuzeichnen und problemlos übers Internet zu senden. Das HPI forscht ferner an intelligenten Systemen, mit denen E-Learner ihre eigenen Kurs-Inhalte in multimedial aufbereiteter Form aus großen Wissens-Datenbanken zusammenstellen können. Zudem hat das HPI für das E-Learning zu Fragen der Internetsicherheit ein komfortables virtuelles Labor entwickelt, das den Tagungsteilnehmern vorgestellt werden soll.

Weitere interessante Lösungsansätze für die Frage, wie man digitale Lerninhalte und verteilte Lernende am effektivsten zusammen bekommt, werden während der HPI-Fachtagung externe Experten präsentieren. Prof. Gunter Schlageter von der Fernuniversität Hagen wird zeigen, wie in der heutigen mobilen Berufswelt der E-Learner auf Reisen oder in unvorhergesehenen Wartesituationen besser unterstützt werden kann. Prof. Dr. Karl Kurbel von der „Virtual Global University“ stellt das Master-Programm für Wirtschaftsinformatik vor, das zusammen mit der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) in englischer Sprache weltweit angeboten wird. Ulrike Lucke von der Universität Rostock demonstriert, wie die erforderliche einfache und breite Wiederverwendbarkeit der oft aufwändig entwickelten Lehr-Materialien durch mehrdimensionale Dokumente gewährleistet werden kann. Das Konzept basiert auf den vielfältigen Umwandlungsmöglichkeiten, welche die XML-Technologie bietet. Bei XML (Extensible Markup Language) handelt es sich – vereinfacht gesagt – um ein Regelwerk für den maschinen- und menschenlesbaren Aufbau von Dokumenten.

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