GhK legt den Entwurf einer Zielvereinbarung mit dem HMWK vor

Die Universität Gesamthochschule Kassel (GhK) will in den kommenden Jahren ihre ungewöhnliche fachliche Ausrichtung als Universität mit den großen Fachkulturen sowohl in Technik – und Naturwissenschaften als auch in Sozial-, Geisteswissenschaften und in der Kunst ausbauen, neue attraktive Studiengänge wie die Informatik entwickeln, die Bildung von Forschungsschwerpunkten und die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses vorantreiben und den Technologietransfer in die Region verstärken. Dies sieht der Entwurf einer Zielvereinbarung vor, der nun dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst vorliegt.

Kassel. Die Universität Gesamthochschule Kassel (GhK) will in den kommenden Jahren ihre ungewöhnliche fachliche Ausrichtung als Universität mit den großen Fachkulturen sowohl in Technik – und Naturwissenschaften als auch in Sozial-, Geisteswissenschaften und in der Kunst ausbauen, neue attraktive Studiengänge wie die Informatik entwickeln, die Bildung von Forschungsschwerpunkten und die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses vorantreiben und den Technologietransfer in die Region verstärken. Dies sieht der Entwurf einer Zielvereinbarung vor, der nun dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst vorliegt. „Wir freuen uns, dass es nach ausführlichen Diskussionen gelungen ist, ein von hohem Konsens getragenes Zielkonzept für die Kasseler Universität zu erarbeiten. Wenn das Hessische Wissenschaftsministerium unseren Vorschlägen zustimmt, werden wir unsere Konkurrenzfähigkeit in den nächsten Jahren deutlich steigern können“, betonten GhK-Präsident Prof. Dr. Rolf-Dieter Postlep sowie seine Vizepräsidenten Prof. Dr.-Ing. Theuerkauf und Prof. Dr. Friedrich Ortmann bei der Vorstellung des Entwurfs am Dienstag gegenüber der Presse.

Zielvereinbarungen zwischen Universität und Ministerium gehören zu den neuen Steuerungsinstrumenten des Hessischen Hochschulgesetzes aus dem Jahr 2000. Sie sollen einerseits der Universität mehr Verantwortung für die konkreten Aufgaben in Lehre und Forschung einräumen, einschließlich der Entscheidung über den sinnvollen Einsatz der vorhandenen Ressourcen. Andererseits sollen sie die staatliche Verantwortung für die politische Steuerung der Hochschulen ein-schließlich ihrer Finanzierung gewährleisten. Insofern verknüpfen die Zielvereinbarungen zwischen den Universitäten und dem Land künftig die Wissenschaftsentwicklung mit der Wissenschaftsfinanzierung, wie der GhK-Präsident erläuterte.

Bei der Wissenschaftsfinanzierung werde künftig Leistungsindikatoren (Outputorientierung) an die Stelle einer auf Kostenarten (z. B. Personalmittel, Sachmittel) bezogenen Mittelzuweisung von Mitteln (Input-Orientierung) treten. Nach diesem Modell werden Indikatoren wie die Anzahl der Studierenden, der Absolventen und Absolventinnen, der Promotionen oder der für die Forschung eingeworbenen Drittmittel das Gesamtbudget der Universität wesentlich bestimmen. Daneben wird in den nun anstehenden Gesprächen über die Zielvereinbarung zwischen der Universität und dem Ministerium festzulegen sein, was die GhK konkret mit ihrem Budget anbieten und erreichen will. Dabei geht es insbesondere um die Art und Umfang des Studienangebots, die Forschungs-schwerpunkte und die Innovationsvorhaben der Universität. Aber auch Themen wie Qualitätssicherung, Förderung von Frauen und des wissenschaftlichen Nachwuchses und die weitere Internationalisierung gehören zum Spektrum der Themen, die in der Zielvereinbarung geklärt werden.

Zusammen mit dem neugebildeten Senat hat die GhK-Spitze im vergangenen Sommersemester den Entwurf einer umfangreichen Zielvereinbarung entwickelt, der nun mit dem Ministerium zu verhandeln ist. Die Ziele der Kasseler Uni sind demnach

  • die bewährte fachliche Ausrichtung der GhK mit den Fächergruppen Ingenieurwissenschaften, Naturwissenschaften, Mathematik sowie Geisteswissenschaften, Sozialwissenschaften, Kunst zu stabilisieren und fortzuentwickeln;
  • neue attraktive Studienangebote zu etablieren, z. B. Informatik, Wirtschaftsingenieurwesen, Computational Mathematics;
  • die Forschungsschwerpunktsetzung voranzutreiben und dabei noch mehr Forschungsmittel von außen (Drittmittel) einzuwerben (z. B. in den Bereichen Nanostrukturwissenschaften, Simula-tion technischer Systeme, empirische Schul- und Unterrichtsforschung);
  • die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses zu verbessern und eine höhere Anzahl von Promotionen pro Jahr zu erreichen;
  • den Wissens- und Technologietransfer vornehmlich in die Region zu verbessern und damit zu einer verstärkten Ansiedlung von Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen in Nordhessen beizutragen.

Die in der Zielvereinbarung zusammengestellten ehrgeizigen Ziele der GhK werden Präsident Postlep zufolge allerdings nur erreicht werden können, wenn das Land der Wissenschaftspolitik einen angemessenen Stellenwert einräumt. Der Senat der GhK habe in seiner Beschlussfassung ausdrücklich betont, dass die hessische Wissenschafts- und Finanzpolitik der hohen Zukunftsbedeutung von wissenschaftlicher Lehre und Forschung künftig angemessen Rechnung tragen müsse: „Als eines der finanzstärksten Bundesländer hat Hessen auch in der Wissenschaftsförderung eine maßgebliche Rolle zu übernehmen, wenn die jetzige wirtschaftliche Spitzenposition nicht mittelfristig verspielt werden soll.“ Dazu gehöre nach Auffassung von Senat und Präsidium der GhK vor allem, dass der Hochschulhaushalt des Landes nicht weiter gekürzt werde und dass für innovative Projekte der Hochschulen ein Fonds zusätzlich zur Verfügung gestellt werde.

Besonderen Wert, so der Präsident und die Vizepräsidenten, lege die GhK im Entwurf ihrer Zielvereinbarungen auch darauf, dass das Land energisch darangehe, die Benachteiligung der nordhessischen Universität in der Mittelausstattung im Vergleich zu den anderen hessischen Universitäten Schritt um Schritt auszugleichen. Die umfangreiche finanzielle Unterstützung der Startphase des neuen Informatikstudiengangs sei ein positives Beispiel dafür, wie dies geschehen könne. Die GhK ihrerseits sei bereit – und auch dies bringe die Zielvereinbarung deutlich zum Ausdruck – durch internes Qualitätsmanagement zur Verbesserung ihrer Konkurrenzfähigkeit in Forschung und Lehre beizutragen.

„Wir müssen darauf achten, dass wir in hohem Konsens realistische Ziele erreichen“, unterstrich Präsident Postlep, „und die Diskussion über die Zielvereinbarung hat mir gezeigt, dass dies möglich ist“. Der Präsident verwies darauf, dass das Präsidium der GhK den Zielvereinbarungsentwurf mit einstimmiger Unterstützung des Senats verabschiedet habe. Es komme jetzt darauf an, auch das Ministerium und letztlich den Landtag davon zu überzeugen, dass das Programm der GhK, wie es in der Zielvereinbarung beschrieben ist, dem Land und insbesondere der Region hohen Nutzen bringe und deshalb die erforderlichen Ressourcen rechtfertige.

Kontakt und Information:
Dr. Bernt Armbruster, Tel.: (0561) 804-2217, E-Mail: armbrust@uni-kassel.de

Die Anlage „Entwurf einer Zielvereinbarung der Universität Gesamthochschule Kassel mit dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst für den Zeitraum von 2002 bis 2006“ kann im Internet abgerufen werden oder telefonisch angefordert werden bei Frau Hildebrand, Tel. (0561) 804-2206.

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Ingrid Hildebrand idw

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