5.000 Ganztagsschulen mit Investitionsprogramm der Bundesregierung

Bulmahn: „Große Bildungsreform ist in vollem Gang“

Ab dem kommenden Schuljahr werden in ganz Deutschland mindestens 5.000 neue Ganztagsangebote bereit stehen. Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn bezeichnete den Umbau des deutschen Schulsystems bei einer Bilanz am Mittwoch in Berlin als unumkehrbar. „Mit dem großen Engagement der Eltern, Lehrer und Schüler vor Ort ist die große Bildungsreform in vollem Gang.“ Das vier Milliarden Euro Programm des Bundes zum Aus- und Aufbau von Ganztagsangeboten erreiche die Menschen genau zur richtigen Zeit. „Wir fördern die Kinder früh in ihren Stärken und ermöglichen ihren Eltern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.“

Mit dem Investitionsprogramm „Zukunft Bildung und Betreuung“ der Bundesregierung stellen im laufenden Schuljahr bereits rund 3.000 Schulen neue Ganztagsangebote zur Verfügung. Im Schuljahr 2005/06 kommen mindestens weitere 2.000 hinzu. Bulmahn bezeichnete dies als riesigen Kraftakt, der nur gemeinsam mit allen Beteiligten vor Ort gelingen könne. „Mit dem Ganztagsschulprogramm und der Betreuung für die unter Dreijährigen schafft die Agenda 2010 der Bundesregierung neue Möglichkeiten für unser Land.“

Der Aus- und Aufbau von Ganztagsschulen sei nicht bloß eine Investition in Beton. Mit den neuen Ganztagsschulen könnten moderne pädagogische Konzepte umgesetzt werden. Viele Ganztagsschulen führten einen rhythmisierten Tagesablauf ein, stellten die Bedürfnisse der Kinder in den Mittelpunkt und motivierten auch die Lehrerinnen und Lehrer sowie die pädagogischen Fachkräfte. „Ganztagsschulen ermöglichen damit besseres Lernen,“ sagte Bulmahn.

Die Bundesbildungsministerin wies darauf hin, dass die Chancen des Ganztagsschulprogramms in den Ländern sehr unterschiedlich genutzt werden. Schwierigkeiten wie etwa beim Mittelabfluss könnten aber nur von den jeweiligen Ländern selbst gelöst werden. Die Beispiele aus Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen zeigten, dass die Umsetzung des Programms gut und zeitnah erfolgen könne.

Die Länder hätten noch bis Ende Juni Zeit, ihre endgültigen Planungen vorzulegen. „Sie sollten die Chance nutzen, die notwendigen Reformen im Bildungssystem mit dem zügigen Ausbau der Ganztagesangebote zu unterstützen.“ Die Mittel des Bundes stünden dafür bereit und könnten kurzfristig abgerufen werden.

Zur Umsetzung des Ganztagsschulprogramms vor Ort hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) das Begleitprogramm „Ideen für mehr! Ganztägig lernen“ initiiert. Es wird in enger Abstimmung mit den Ländern in Kooperation mit der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung umgesetzt. Im Rahmen dieses Programms sind in den letzten Monaten schon in neun Ländern regionale Serviceagenturen aufgebaut worden. Für den zweiten bundesweiten BMBF-Ganztagsschulkongress werden am 16. und 17. September 2005 in Berlin über 1.200 Vertreterinnen und Vertreter aus der Schulpraxis, der Wissenschaft und der Verwaltung erwartet.

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