Kompetenznetze für Infektionskrankheiten mit 50 Millionen DM gefördert

Damit wird die Patientenversorgung erheblich verbessert

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert ab Spätsommer 2001 zwei medizinische Kompetenznetze für Infektionskrankheiten. Forschungsschwerpunkte der beiden Kompetenznetze, die in den nächsten 5 Jahren mit jeweils bis zu 5 Millionen DM pro Jahr geförderten werden, liegen auf dem Gebieten der Hepatitis und der Lungenentzündung (Pneumonie). Ein weiteres Kompetenznetz zu HIV/AIDS ist in der Planung.

Mit der Förderung von Kompetenznetzen für Infektionskrankheiten gibt die Bundesregierung wichtige Impulse für den Transfer der Ergebnisse aus der Grundlagenforschung in die Versorgung. Dies soll langfristig die Behandlungsmöglichkeiten von Infektionskrankheiten verbessern und einen deutlichen Fortschritt in der Patientenversorgung gewährleisten.

In diesen Netzen arbeiten Wissenschaftler aus allen Teilbereichen der Medizin zusammen die an diesen Krankheitsbildern aktiv forschen. Dazu zählen neben Ärzten auch Mikrobiologen, Virologen, Epidemiologen und Informatiker. Ziel der interdisziplinären Forschungskooperation in den Netzen ist letztlich die Verbesserung der medizinischen Versorgung betroffener Patienten. Hierzu gehören Maßnahmen zu Verbesserung der Diagnostik und Therapie aber auch Initiativen zur Weiterbildung der behandelnden Ärzte und eine verbesserte Aufklärung der Patienten. Durch die Kooperation wird erreicht, dass Ergebnisse aus der Forschung viel schneller als bisher in den Arztpraxen und damit bei den Patienten ankommen.

Seit 1999 werden neun Kompetenznetzwerke zu Krebserkrankungen, Parkinson, Schlaganfall, chronischen Darmerkrankungen, entzündlich-rheumatischen Erkrankungen, Depression und Schizophrenie gefördert. Das BMBF plant die Einrichtung weiterer Kompetenznetze zu Demenzen und Herz-Kreislauferkrankungen.

Hepatitis und Lungenentzündung sind sowohl auf nationaler als auch internationaler Ebene Infektionskrankheiten von hoher Bedeutung für die Gesundheit des Menschen.

Bis zu einer Millionen Menschen leiden in Deutschland an einer chronischen Virushepatitis. Die Viren schädigen die Leber und führen zu einer schwelenden Entzündung. Entsteht aus diesem Prozess eine Leberzirrhose kann dies ohne medikamentöse Behandlung zum Leberversagen oder Leberkrebs führen.

Lungenentzündungen verursachen hohe Kosten für das Gesundheitswesen. 240 000 Patienten mussten nach Angaben des Statistischen Bundesamtes mit entsprechender Diagnose im Jahre 1998 ins Krankenhaus eingeliefert werden. In der Mehrzahl sind die Infektionen auf Streptococcus pneumonia zurückzuführen, dessen Resistenz gegenüber Antibiotikabehandlungen zunimmt. Verstärkt wird diese Problematik durch demoskopische Trends. Die Zahl ambulant erworbener Pneumonien wird auf Grund der Zunahme des Anteils älterer Mitbürger in Zukunft noch erheblich ansteigen.

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