Catenhusen: „Wichtiger Schritt zur Verbesserung der Mobilität bei der beruflichen Bildung in Europa“

Bildungsministerkonferenz gibt in Maastricht Erklärung zu Kreditpunktesystem und Europäischem Qualifikationsrahmen ab

Deutsche Arbeitnehmer und Auszubildende können zukünftig im Ausland erworbene Qualifikationen einfacher verwerten. Darüber hinaus werden beruflich erworbene Kompetenzen und Qualifikationen leichter international vergleichbar. Das geht aus einer heute veröffentlichten Erklärung hervor, auf die sich Bildungsminister aus 32 europäischen Staaten, die europäischen Sozialpartner und die Europäische Kommission auf einer Konferenz in Maastricht verständigt haben. Die Erklärung soll nach dem Willen der Ministerinnen und Minister Richtschnur für die dynamische Fortentwicklung der nationalen Berufsbildungssysteme und der europäischen Kooperation bei der Berufsbildung werden.

Staatssekretär Catenhusen: „Mit einem Kreditpunktesystem stärken wir auf europäischer Ebene die Mobilität bei der beruflichen Bildung. Darüber hinaus werden wir in Deutschland die Durchlässigkeit zwischen den Bildungsbereichen verbessern.“ Ein neu zu schaffender Europäischer Qualifikationsrahmen werde dazu dienen, in Europa die in Bildung und Beschäftigung erworbenen Kompetenzen und Qualifikationen über ein gemeinsames Einstufungssystem leichter vergleichbar und verwertbar zu machen. „Das ist ein wichtiges Instrument zur weiteren Aufwertung gerade der deutschen dualen Berufsausbildung in Europa. Mit dem Kreditpunktesystem in der beruflichen Bildung und mit dem Europäischen Qualifikationsrahmen schaffen wir die Basis für mehr Transparenz und Vergleichbarkeit in Europa. Das muss nun einhergehen mit einem weiteren Ausbau der Mobilitätsförderung, in der die Berufsbildung noch deutlichen Nachholbedarf hat. Dazu brauchen wir in Europa einen Wettbewerb um die besten Lösungen und Reformansätze”, so Catenhusen weiter.

Die europäischen Bildungsminister rufen in ihrer Erklärung ferner dazu auf, die Qualität der Berufsbildungssysteme zu erhöhen und dabei auch Qualifikationen auf höchstem Niveau zu entwickeln sowie die öffentlichen und privaten Investitionen in die berufliche Bildung zu verbessern.

Darüber hinaus sollen die Sichtbarkeit und Positionierung des europäischen Bildungsraums auf dem lukrativen weltweiten Bildungsmarkt, der nach Expertenschätzungen ein Volumen von zwei Billionen Dollar aufweist, erhöht und die Vergleichbarkeit von Systementwicklungen durch gemeinsame Statistiken verbessert werden. Auch soll der Lehrer- und Ausbilderberuf attraktiver werden.

Die “Maastricht-Erklärung” setzt einen im Jahr 2002 in Kopenhagen gestarteten Prozess der europäischen Bildungsminister zur freiwilligen Annäherung in der beruflichen Bildung in Europa fort.

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