Trends in der Wissenschaft: Zentralbibliothek bietet ab sofort Bibliometrie-Service für Wissenschaftler an

Wissenschaftliche Leistungen von Forschungsinstituten und Wissenschaftlern in aller Welt werden oft anhand ihrer Publikationen gemessen. Dazu werden bibliometrische Indikatoren etwa die Anzahl der Veröffentlichungen und ihre Zitate zu Rate gezogen. Die Zentralbibliothek des Forschungszentrums Jülich bietet ab sofort einen „Bibliometrie-Service“ an. Wissenschaftler, Firmen und Forschungseinrichtungen können sich damit einen Überblick über ihren Standort in der Wissenschaftslandschaft verschaffen.

„Die Zentralbibliothek erschließt mit dem Bibliometrie-Service ein neues und innovatives Geschäftsfeld“, erklärt Dr. Rafael Ball, Leiter der Zentralbibliothek. „Nach der erfolgreichen Einführung im Forschungszentrum freuen wir uns, den Service jetzt auch außerhalb des Zentrums anbieten zu können. Unsere Stärke ist dabei unsere Unabhängigkeit.“ Der neue Service hilft Fragen beantworten, die sich jeder Forscher während seiner wissenschaftlichen Laufbahn stellt. Wohin gehen die Trends in der aktuellen Forschungslandschaft? Wo steht ein Institut in der internationalen Rangliste? Wie kann die eigene wissenschaftliche Leistung gemessen werden? Hier hilft die Bibliometrie als zukunftsfähiges Instrument. Experten analysieren dazu wissenschaftliche Veröffentlichungen mit mathematischen und statistischen Verfahren.

Eine wichtige bibliometrische Methode ist die Zitationsanalyse. Dabei wird gezählt, wie häufig andere Forscher auf die jeweilige Veröffentlichung Bezug nehmen. Zitate weisen auf die ursprüngliche Quelle einer Arbeit hin. Wissenschaftliche Arbeiten, die oft zitiert werden, gelten als besonders wichtig und richtungsweisend. Somit werden Zitate zu zählbaren Einheiten wissenschaftlicher Reputation. Der Blick auf die Häufigkeit, mit dem ein Thema zitiert wurde, gibt zudem Auskunft über dessen Aktualität und Perspektive. Ein tief erschlossenes Arbeitsgebiet verzeichnet zwar hohe Zitationszahlen, hat aber unter Umständen nur wenig Zukunftspotential. Ein wenig zitiertes Thema könnte noch am Anfang seiner Entwicklung stehen und sich für eine intensivere wissenschaftliche Auseinandersetzung eignen.

Nicht zuletzt kann mit der bibliometrischen Analyse der Erfolg von wissenschaftlichen Arbeiten messbar dokumentiert werden. Dies ist ein wichtiger Aspekt gegenüber Entscheidungsträgern und Geldgebern, denn Forschungsgelder sind knapp immer lauter wird die Frage, nach welchen Kriterien sie gerecht vergeben werden können. Hier sind bibliometrische Methoden immer stärker gefragt.

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Peter Schäfer FZ Jülich

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