Fraunhofer-Gesellschaft – Motor im Innovationsprozess

Die Fraunhofer-Gesellschaft hat in diesem Jahr ihre Rolle als Impulsgeber im Innovationsprozess verstärkt. Mit 12 Leit-Innovationen hat sie wichtige Perspektiven für den Standort Deutschland aufgezeigt und durch ihr Engagement die Innovationsinitiative „Partner für Innovation“ und den „Pakt für Forschung und Innovation“ vorangebracht.

Die Fraunhofer-Gesellschaft startete ins „Jahr der Technik“ mit 12 Leit-Innovationen, die zeigen, wo Chancen für Deutschland liegen. Um auch die Bevölkerung für innovative Ideen und Technologien zu begeistern, haben Fraunhofer-Forscher sich an zahlreichen Großveranstaltungen beteiligt, wie „Leuchtzeichen – Elektronik und Optik“ in Dresden, „Mobilträume – Mobilität und Kommunikation“ in Stuttgart und an „VITALITÄTSIMPULS – Existenz & Energie“. Fast alle Fraunhofer-Institute wirkten mit durch phantasievolle Aktionen auf den Strassen und Marktplätzen. Sie öffneten ihre Labore, um Jung und Alt Technik erfahren und entdecken zu lassen. In zahlreichen Vorträgen und Diskussionsveranstaltungen erklärten sie breiten Bevölkerungskreisen, was hinter komplexen Technologien steckt.

In diesem Jahr startete auch die Innovationsinitiative des Bundeskanzlers „Partner für Innovation“. Ziel dieser Initiative, zu der sich Repräsentanten von Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft zusammengeschlossen haben, ist es, die Bedingungen für Innovationen in Deutschland zu verbessern, die Menschen für innovative Ideen und Erfindungen zu begeistern, das Vertrauen des Einzelnen in die eigene Leistungsfähigkeit zu stärken und zu Veränderungen ermutigen. Im Auftrag der Bundesregierung konzipierte die Fraunhofer-Gesellschaft ein Modell als Basis für die Arbeit der Initiative. Seit April 2004 begleitet sie in einem Innovationsbüro die Weiterent-wicklung und Umsetzung der Innovationsinitiative. In enger Abstimmung mit den Partnern bildet das Projektbüro die zentrale Anlaufstelle aller Gruppen und Akteure der Partner für Innovation. Den Kern der Inititative bilden zehn Impulskreise. Sie erarbeiten Themen, Pionieraktivtäten und Handlungsempfehlungen, mit denen sie beispielhafte Innovationen fördern wollen.

Im „Pakt für Forschung und Innovation“ vereinbarten Bund und Länder gemeinsam mit den vier großen Forschungs- und Wissenschaftsorganisationen (HGF, FhG, MPG und WGL) Forschung und Innovation außerhalb der Hochschulforschung zu stärken. Sie sollen in den kommenden Jahren 3 Prozent Zuwachs erhalten und als Gegenleistung zusätzliche Maßnahmen zur Steigerung von Qualität, Effizienz und Leistungsfähigkeit einleiten. Für die Fraunhofer-Gesellschaft ist es wichtig, dass die in Aussicht gestellte Steigerung der institutionellen Förderung von jährlich 3 Prozent während eines mehrjährigen Zeitraums auch realisiert wird und die Projekförderung des BMBF nicht gleichzeitig zurückgeht.

Trotz schwieriger Rahmenbedingungen konnte die Fraunhofer-Gesellschaft im Jahr 2003 ihr Gesamtbudget auf über 1 Mrd. Euro halten. Es gelang den Fraunhofer-Instituten durch erhebliche Anstrengungen sogar, die Wirtschaftserträge um 4 Prozent auf 287 Mio. Euro zu steigern. Ein Indiz dafür, dass die Fraunhofer-Gesellschaft trotz schwieriger Wirtschaftslage nach wie vor ein geschätzter Partner der Industrie ist. Doch steigende Wirtschaftserträge und punktuelle Anpassungen bei laufenden Kosten und Investitionen konnten die Rückgänge bei öffentlicher Projekt- und Grundfinanzierung nicht kompensieren.

Die Entwicklung in diesem Jahr entspricht qualitativ der des Jahres 2003: Eine weitere starke Reduzierung der nationalen öffentlichen Projektförderung kann durch Zuwächse bei den Wirtschaftserträgen und bei den EU-Erträgen nicht vollständig kompensiert werden. Für das Jahr 2005 ist ein weiteres Absenken der öffentlichen Projektförderung zu befürchten.

„Auf der einen Seite rufen Unternehmen und Staat nach innovativen Ideen und neuen marktfähigen Produkten, die unsere Wirtschaft voranbringen sollen. Auf der anderen Seite verhalten sich beide reserviert bei der Finanzierung. Deutliche Zeichen sind zurück-haltende Auftragsvergabe und geringer werdende öffentliche Projektförderung“, beschreibt der Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft Professor Hans-Jörg Bullinger das Dilemma.

Media Contact

Dr. Johannes Ehrlenspiel Fraunhofer-Gesellschaft

Weitere Informationen:

http://www.fraunhofer.de

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