Reform der beruflichen Bildung gibt neue Chancen für Ausbildung

Bulmahn: „Wir schaffen bessere Perspektiven für alle Auszubildenden“

Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn schafft mit der Reform der beruflichen Bildung bessere Chancen für alle Auszubildenden. „Mit der großen Strukturreform zieht in die Berufsausbildung noch mehr Praxis aus den Betrieben ein und verbessert sich für die jungen Menschen der Übergang in den Arbeitsmarkt“, sagte Bulmahn am Mittwoch in Berlin anlässlich der Verabschiedung der Reform des Berufbildungsgesetzes im Kabinett. „Das neue Gesetz treibt die Neuordnung und Modernisierung der beruflichen Ausbildung weiter voran.“

Die Ministerin wies darauf hin, dass seit 1998 schon 161 Ausbildungsberufe neu geschaffen oder geordnet worden seien. In ihnen würden inzwischen mehr als die Hälfte aller jungen Menschen ausgebildet. Mit dem neuen Berufsbildungsgesetz solle die Anpassung bestehender Ausbildungsberufe an die Zukunftsanforderungen künftig noch zügiger vorangetrieben werden. „Dabei liegt ein Schwerpunkt auf der Schaffung neuer Berufe in Wachstumsbranchen“, sagte die Ministerin.

Darüber hinaus werde das Prüfungswesen modernisiert und für die Absolventen einer schulischen Ausbildung die Kammerprüfung eröffnet, sagte Bulmahn. „Mit dieser neuen Möglichkeit vermeiden wir für Tausende Jugendliche unnütze Wiederholungsschleifen.“ Nach Schätzungen des Ministeriums beginnen derzeit jährlich rund 60.000 Jugendliche nach ihrem schulischen Berufsabschluss noch eine berufliche Ausbildung, da eine Kammerprüfung ihre Einstellungschancen erhöht.

Mit der Reform können Zusatzqualifikationen bereits während der Berufsausbildung den Anforderungen der Betriebe angepasst werden. Zukünftig können darüber hinaus Vorqualifikationen besser berücksichtigt werden. Die Reform des Berufsbildungsrechts soll zudem flächendeckend die regionale Verantwortung für die Ausbildungsmärkte stärken.

Bulmahn will zudem die Durchlässigkeit der beruflichen Bildung erhöhen und neue Übergänge zwischen der praktischen Ausbildung im Beruf und der akademischen Ausbildung an den Hochschulen schaffen. „Wir brauchen ein Bildungssystem wie ein Fußballfeld, wo ohne Probleme von der einen Seite auf die andere gewechselt werden kann.“ Über Leistungspunktesysteme sollten zudem die Barrieren zwischen den Bildungsbereichen überwunden werden.

Auch bei der grenzüberschreitenden Qualifizierung werde die Anerkennung und Anrechenbarkeit von Leistungen für die berufliche Bildung verbessert, sagte Bulmahn. „Wie in der Hochschulbildung setzen wir bei der beruflichen Bildung stärker auf internationale Qualifizierung und Auslandserfahrung.“ Dies solle dazu beitragen, dass aus dem europäischen Wirtschaftsraum bis 2010 ein europäischer Bildungsraum werde.

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