Verband der Privaten Hochschulen e.V. gegründet

An der European Business School (ebs) auf Schloss Reichartshausen trafen sich die Präsidenten und Rektoren der privaten, staatlich anerkannten Hochschulen in Deutschland am 19. Mai 2004, um ihrer Arbeitsgemeinschaft eine gemeinnützige Rechtsform zu geben. Sie wollen damit ihren Forderungen nach einer grundlegenden Reform im Hochschulwesen mehr Nachdruck verleihen.

Die Vertreter der privaten Hochschulen fordern mehr Fairness im Wettbewerb mit den öffentlich-rechtlichen Hochschulen. Alle Hochschulen sollen unabhängig von Herkunft, Trägerschaft, Rechtsform und innerer Verfassung vom Staat gleich behandelt werden, sofern sie die Mindeststandards zum Schutz der Wissensfreiheit und zur Sicherung der Qualität der Lehre und Forschung erfüllen. Weniger nach amerikanischem Vorbild, sondern vielmehr als europäische Alternative, etwa nach dem Beispiel der französischen Grandes Ecoles oder dem reformierten britischen Bildungssystems, soll jede staatlich anerkannte Hochschule künftig ihre innere Verfassung, ihre Organisation, ihre Ziele, ihr Studienprogramm, ihr Finanzierungssystem, ihre Personalpolitik und ihre Zulassungsbedingungen unabhängig und frei gestalten können.

Mit ihrer Forderung nach wirtschaftlicher Autonomie stoßen die Privaten vor allem bei den staatlichen Hochschulrektoren auf offene Ohren, die ebenfalls mehr Handlungsfreiheit in finanzieller Hinsicht fordern, so Christiane Ebel-Gabriel, Generalsekretärin der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) (Quelle: Financial Times Deutschland vom 30.1.2004).

Um die Angebote und Studieninhalte für Studienanfänger transparent zu machen, fordert der neugegründete Verband privater Hochschulen weiterhin, die Akkreditierungen und Evaluationen von Hochschulen künftig nach einem allgemein geltenden und leistungsorientierten System durchzuführen. Nur so könne gewährleistet werden, dass sich junge Menschen über Art und Inhalt ihrer Entscheidung für einen Bildungsgang umfassend informieren können.

Zu Beginn der Tagung an der European Business School referierte Dr. Martin Möhrle, Chief Learning Officer Deutsche Bank AG, über Hochschulakkreditierungen als Katalysatoren für die Reform des deutschen Hochschulwesens. Anschließend informierte Dr. Herbert Graubohm die Anwesenden über den Prozess der Qualitätssicherung von Studiengängen durch die Foundation for International Business Administration Accreditation (FIBAA).

Am Nachmittag fand die Gründung des Vereins der Arbeitsgemeinschaft privater Hochschulen statt. In den Vorstand gewählt wurden

– Professor Dr. Udo Steffens (Hochschule für Bankwirtschaft, Frankfurt am Main)
– Professor Dr. Josef Foschepoth (AKAD Die Privat Hochschulen, Lahr)
– Professor Ulrich Hommel, Ph.D. (EUROPEAN BUSINESS SCHOOL , Oestrich-Winkel)
– Professor Klaus Hekking (SRH-Holding, Heidelberg)
– Professor Dr. Richard Merk (Fachhochschule des Mittelstands, Bielefeld).

Mithilfe des neugegründeten Verbands wollen die Präsidenten und Rektoren der privaten Hochschulen künftig den Veränderungsprozess in der Hochschullandschaft aktiv mitgestalten und mit den Entscheidern in Politik und Wirtschaft sowie in staatlichen Hochschulen in einen konstruktiven Dialog treten. Auch sollen ein Verbandsbüro und eine Website eingerichtet werden, um dem privaten Hochschulwesen auf nationaler wie internationaler Ebene stärkeres Gewicht zu verleihen.

Die Sprecher stehen für Interviews und Hintergrundgespräche zur Verfügung.

Kontakt:

Verband der Privaten Hochschulen e.V.
c/ o Hochschule für Bankwirtschaft
Angelika Werner
E-Mail: werner@hfb.dewerner@hfb.de

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Angelika Werner Hochschule für Bankwirtschaft

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