Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler schätzen Deutschland

Bulmahn: „Deutschland ist die Heimat für internationale Spitzenkräfte“

Deutschland ist bei Spitzenkräften aus der Wissenschaft international bekannt und beliebt. Dies ist nach Ansicht von Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn ein Erfolg der Wissenschaftspolitik der Bundesregierung: „Mit Investitionen und mehr Freiheit für die Forschung haben wir im internationalen Vergleich herausragende Bedingungen für die Wissenschaft geschaffen“, sagte Bulmahn am Freitag in Berlin. Behauptungen über einen Trend zur Abwanderung von Fachkräften ins Ausland seien falsch. „Wer die zahlreichen Belege für das hervorragende Wissenschaftsklima in Deutschland nicht zur Kenntnis nimmt, schadet dem Standort“, unterstrich Bulmahn.

Die Ministerin machte zugleich deutlich, dass die internationale Forschung vom Austausch ihrer Spitzenkräfte über die Grenzen hinweg lebe. Auch Deutschland sei nach OECD-Daten in die allgemeine „brain circulation“ eingebunden: „Von brain drain kann in Deutschland mit seiner positiven Bilanz im Austausch von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern gar keine Rede sein.“

Nach den jüngsten Zahlen der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) kehrten 85 Prozent ihrer Stipendiaten wieder nach Deutschland zurück. Viele ausländische Forscher wollten nach ihrem Aufenthalt in Deutschland weiter hier arbeiten, sagte Bulmahn. Sie betonte in diesem Zusammenhang die Notwendigkeit einer Reform des Zuwanderungsrechtes und warnte die Opposition vor einer weiteren Blockade: „Wir müssen den ausländischen Spitzenkräften eine dauerhafte und sichere Perspektive in unserem Land geben.“

Die Bundesregierung habe in den vergangenen Jahren zukunftsweisende Rahmenbedingungen für einen international wettbewerbsfähigen Forschungsstandort geschaffen. Dazu zähle die Einführung der Juniorprofessur, die jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bereits im Alter von Anfang 30 die Möglichkeit gibt, selbstständig zu lehren und zu forschen. So seien fast 14 Prozent der Stellen mit ausländischen Nachwuchswissenschaftlern oder deutschen Heimkehrern besetzt worden.

Bulmahn nannte weiter das neue leistungsorientierte System für die Besoldung von Professorinnen und Professoren und die Aufnahme von Bachelor- und Masterstudiengängen in das Regelangebot der Hochschulen. Initiativen wie das Emmy-Noether-Programm für exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Graduiertenkollegs oder der hoch dotierte Sofia-Kovalewskaja-Preis hole den wissenschaftlichen Nachwuchs der Welt nach Deutschland. Dazu trage auch das professionelle Marketing für den Bildungs- und Forschungsstandort Deutschland bei.

Fakten zum internationalen Wissenschaftleraustausch mit Deutschland:

Für deutsche Wissenschafter sind die USA das Zielland Nummer eins. Allerdings nimmt die Zahl der dort beschäftigten deutschen Forscher nach einem Anstieg in den Neunziger Jahren wieder ab. Nach den Daten des Institute of International Education (IIE) betrug die Gesamtanzahl der so genannten foreign scholars im akademischen Jahr 1998/1999 etwa 76.800 darunter rund 5.200 Deutsche. Doch während die Gesamtanzahl der foreign scholars in den USA bis auf über 86.000 im Jahr 2001/2002 beachtlich anstieg, nahm die Anzahl der deutschen scholars auf 5.000 Personen ab.

Die Anzahl der Deutschen, die im Ausland studieren, ist mit etwa 50.000 (Zahl aus dem Jahr 2000) deutlich geringer als die Anzahl der Bildungsausländer, die in Deutschland studieren (etwa 113.000 im Jahr 2000). Bis zum Jahr 2002 stieg die Anzahl der Bildungsausländer in Deutschland weiter auf 143.000 an.

Die Max-Planck-Gesellschaft hat großen Erfolg bei der Gewinnung internationaler Spitzenwissenschaftler und -wissenschaftlerinnen für ihre Institutsdirektionen. Ende Februar 2004 waren an den Instituten der MPG 278 Institutsdirektoren beschäftigt. 73 Direktoren und zwei Direktorinnen davon haben eine ausländische Staatsbürgerschaft und wurden aus dem Ausland berufen. Außerdem wurden 40 Direktoren und eine Direktorin mit deutscher Staatsbürgerschaft aus dem Ausland zurück gewonnen.

Die Ergebnisse von Erwerbstätigenstatistiken von EUROSTAT zeigen für 1999, dass in Deutschland von den insgesamt 418.000 hochqualifizierten Erwerbstätigen mit ausländischer Staatsbürgerschaft 254.000 die Staatsbürgerschaft eines anderen EU-Mitgliedsstaates besitzen. In diesen Ländern waren im gleichen Zeitraum nur 71.000 hochqualifizierte Deutsche tätig. Danach standen 1999 beispielsweise 24.000 hochqualifizierte Briten in Deutschland 12.000 hochqualifizierte Deutsche in Großbritannien gegenüber.

Media Contact

Silvia von Einsiedel idw

Weitere Informationen:

http://www.bmbf.de/press/1158.php

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