Ausbildungsoffensive 2004 im deutsch-polnischen Grenzgebiet

Bulmahn: „Europäische Dimension der beruflichen Ausbildung nutzen“

Für Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn hat die berufliche Ausbildung eine immer stärkere europäische Dimension. „Wir müssen die europäische Dimension der beruflichen Ausbildung nutzen“, sagte die Ministerin am Dienstag in Frankfurt (Oder). Die Erweiterung der Europäischen Union biete besonders für die ostdeutsche Grenzregion neue Perspektiven. Bulmahn warb dort im Rahmen der Ausbildungsoffensive 2004 der Bundesregierung bei Wirtschaft und Verbänden für mehr Ausbildungsplätze und besuchte deutsch-polnische Gemeinschaftsprojekte in der beruflichen Bildung.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert den Austausch von Auszubildenden mit Polen, der Tschechischen Republik und anderen europäischen Ländern. Die jungen Menschen erwerben dabei Fremdsprachenkenntnisse und interkulturelle Kompetenz und verbessern ihre fachliche Qualifikation. Im Rahmen des BMBF-Projekts Regiokom (Regiokompetenz Ausbildung) wird eine grenzüberschreitende Verbundausbildung aufgebaut. Damit können Auszubildende einen längeren Ausbildungsabschnitt im Ausland absolvieren.

Bulmahn will außerdem die Reform des Berufsbildungsgesetzes für mehr Internationalität in der Ausbildung nutzen: „Der Auslandsaufenthalt muss für Auszubildende in der beruflichen Bildung genau so selbstverständlich werden wie für Studierende.“ Bei den europäischen Bildungsprogrammen SOKRATES und LEONARDO DA VINCI gehöre Polen inzwischen zu den wichtigsten Zielländern. Bei den Ausbildern stehe Polen auf dem ersten Platz – noch vor Frankreich, England oder Spanien. Gleichzeitig sei Polen für die Auszubildenden das fünft beliebteste Zielland.

Bulmahn sieht darin ein deutliches Zeichen: „Polen ist für Deutschland in der beruflichen Ausbildung ein wichtiges und attraktives Partnerland.“ In diesem Zusammenhang sei auch die Unterzeichnung der Erklärung über deutsch-polnische Zusammenarbeit in der Berufsbildung im vergangenen April zu verstehen.

Mit der Erklärung wurde eine ständige deutsch-polnische Arbeitsgruppe eingerichtet, die die Kooperation auf dem Gebiet der beruflichen Bildung vertiefen soll. Ihre Arbeit steht im Rahmen des europäischen Brügge-Kopenhagen-Prozesses, in dessen Rahmen bis 2010 ein europäischer Berufsbildungsraum geschaffen werden soll. Dazu gehört unter anderem die Entwicklung eines Leistungspunktesystems für die Berufsbildung zur Anerkennung von im Ausland erbrachter Ausbildungsleistungen.

Media Contact

BMBF

Weitere Informationen:

http://www.bmbf.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Bildung Wissenschaft

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Nanofasern befreien Wasser von gefährlichen Farbstoffen

Farbstoffe, wie sie zum Beispiel in der Textilindustrie verwendet werden, sind ein großes Umweltproblem. An der TU Wien entwickelte man nun effiziente Filter dafür – mit Hilfe von Zellulose-Abfällen. Abfall…

Entscheidender Durchbruch für die Batterieproduktion

Energie speichern und nutzen mit innovativen Schwefelkathoden. HU-Forschungsteam entwickelt Grundlagen für nachhaltige Batterietechnologie. Elektromobilität und portable elektronische Geräte wie Laptop und Handy sind ohne die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien undenkbar. Das…

Wenn Immunzellen den Körper bewegungsunfähig machen

Weltweit erste Therapie der systemischen Sklerose mit einer onkologischen Immuntherapie am LMU Klinikum München. Es ist ein durchaus spektakulärer Fall: Nach einem mehrwöchigen Behandlungszyklus mit einem immuntherapeutischen Krebsmedikament hat ein…

Partner & Förderer