"Go East" erfolgreich: Immer mehr Deutsche studieren an Hochschulen in Mittel-Osteuropa und den Ländern der GUS

Berchem und Catenhusen ziehen Zwischenbilanz des Mobilitätsprogramms Immer mehr deutsche Studierende und Graduierte wählen für ihren Studienaufenthalt ein Land in Osteuropa. Das ist vor allem ein Ergebnis des seit Sommer 2002 bestehenden Mobilitätsprogramms „Go East“. Das Programm wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung ,BMBF, mit 2,5 Millionen Euro pro Jahr finanziert und vom Deutschen Akademischen Austauschdienst ,DAAD, gemeinsam mit der Hochschulrektorenkonferenz und der Alexander von Humboldt-Stiftung betreut. Seit dem Start des Programms im Sommer 2002 konnte der DAAD bereits 1.400 Studierende und Graduierte fördern. Am 23. und 24. Januar treffen sich mehr als 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der TU Berlin, um eine Zwischenbilanz der erfolgreichen Initiative zu ziehen.

Der Staatssekretär im BMBF Wolf-Michael Catenhusen erklärte: „Die zunehmende Attraktivität von Hochschulen in Mittel-Osteuropa und den Ländern der GUS für unsere Studierenden und Wissenschaftler kommt genau zur richtigen Zeit. Der Beitritt der osteuropäischen Länder zur EU steht bevor. Ab Mai wird die Europäische Union 25 Mitgliedsstaaten mit rund 450 Millionen Menschen umfassen. Da kann die zunehmende Zahl der Studienaufenthalte in den östlichen Partnerländern für die wissenschaftliche, aber auch für die wirtschaftliche Zusammenarbeit gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Ost-Kompetenzen werden bereits heute verstärkt nachgefragt“.

Das Angebot von „Go East“ richtet sich an deutsche Studierende und Graduierte aller Fachrichtungen und erstreckt sich geografisch von Mittel-Osteuropa bis Zentralasien. Angeboten werden unter anderem Sprachkurse in Samarkand, Aufbaustudiengänge für Europastudien in Breslau, eine Sommerschule für Architektur in Riga oder für Geologie in Petersburg. Philologen und Osteuropawissenschaftler, Biologen, Ökologen, Architekten und Wirtschaftswissenschaftler haben über einen Aufenthalt wichtige Erfahrungen sammeln und Kontakte in die jeweiligen Länder knüpfen können.

„Bewährt haben sich kurzfristige Aufenthalte, durch die deutsche Studierende einen ersten Eindruck von der Region bekommen konnten“, begründet der Präsident des DAAD, Prof. Theodor Berchem, den Erfolg. So förderte „Go East“ sieben Sommerschulen mit unterschiedlichen fachlichen Schwerpunkten. „Unsere Bilanz kann sich sehen lassen, aber sie ist nur der Beginn eines Trends. Für eine erfolgreiche, ausgewogene Austauschstrategie braucht man einen langen Atem“, so Berchem weiter. Wählten 2001 insgesamt 4200 Deutsche mit Unterstützung des DAAD ein osteuropäisches Land, waren es im vergangenen Jahr schon mehr als 5000.

Catenhusen sagte weiter: „Für deutsche Unternehmen sind Staaten in diesem Teil der Welt zu einer wichtigen Wachstumsregion geworden, die deutsche Studierende trotz des Erfolgs von „Go East“ bisher immer noch zu wenig für sich entdeckt haben. In vielen dieser Länder werden Wissenschaft und Forschung auf hohem Niveau betrieben. Zahlreiche Hochschulen haben ihre Curricula modernisiert und Strukturen geschaffen, die ausländischen Studierenden und Graduierten sehr gute Lern- und Forschungsbedingungen sowie eine Anrechnung nach dem europäischen Leistungspunktesystem ECTS ermöglichen. Sprachliche Barrieren werden zunehmend abgebaut, da an vielen Hochschulen deutsch- oder englischsprachige Studiengänge existieren“.

Berchem und Catenhusen appellierten gemeinsam an die jungen Menschen in Deutschland, die Chancen der EU-Erweiterung zu nutzen und ihr Wissen durch Aufenthalte bei unseren östlichen Partnern zu mehren: „Dies wird nicht nur dem europäischen Einigungsprozess nützen, sondern auch die Chancen auf dem Arbeitsmarkt erhöhen“!

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