Berufsausbildung soll auf das Hochschulstudium angerechnet werden

Die Bundesministerin für Bildung und Forschung, die Präsidentin der Kultusministerkonferenz und der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) setzen sich für eine verbesserte Anerkennung außerhalb der Hochschule erworbener Kenntnisse und Fähigkeiten für ein Hochschulstudium ein. In einer gemeinsamen Erklärung haben sie die Hochschulen aufgerufen, z. B. Prüfungen der beruflichen Fortbildung bei adäquatem akademischem Niveau auf ein Studium anzurechnen.

Hierzu sollen im Rahmen der beruflichen Bildung Leistungspunkte nach dem European Credit Transfer System (ECTS) vergeben werden. Wenn die Qualifikationen außerhalb der Hochschulen erworben wurden, aber den Anforderungen des jeweiligen Studienganges entsprechen, sollen sie mit anerkannt werden. Dies führe zu einer Optimierung der verschiedenen Bildungswege sowie zu einer effizienten Organisation eines Systems des lebensbegleitenden Lernens. Damit wird der wachsenden Bedeutung der beruflichen Fortbildung Rechnung getragen, deren Angebote zum Teil hinsichtlich der Inhalte und des Niveaus nicht hinter den Anforderungen der Hochschulen zurückstehen.

„Hiermit ist ein wichtiger Schritt zur effizienten Gestaltung von Bildungswegen getan“, sagte Bundesministerin Edelgard Bulmahn. Sie regte den Abschluss von Vereinbarungen zwischen einzelnen Hochschulen einerseits und Kammern oder Bildungsträgern andererseits an. Damit könnten aufwendige Einzelfallprüfungen vermieden werden.

Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Staatsministerin Karin Wolff, sieht in ECTS ein praktikables Instrumentarium, über das sich Ausbildungen in verschiedenen Einrichtungen effizient verbinden lassen. „Mit der gemeinsamen Erklärung werden die Voraussetzungen präzisiert, unter denen eine Anrechnung von außerhalb des Hochschulwesens erworbenen Kenntnissen und Fähigkeiten auf ein Hochschulstudium erfolgen kann“, sagte die Präsidentin.

HRK-Präsident Professor Dr. Peter Gaehtgens begrüßte besonders, dass in der Erklärung die Autonomie der Hochschulen insbesondere bei der Festlegung von Studienanforderungen und bei der Äquivalenzprüfung ausdrücklich hervorgehoben wird. Dies unterstütze die Hochschulen dabei, auch über dieses Instrument ihr jeweiliges Profil zu schärfen. Es wird in Zukunft mehr auf die Inhalte der erworbenen Qualifikation ankommen und weniger darauf in welcher Institution diese erworben wurden.

Media Contact

BMBF

Weitere Informationen:

http://www.bmbf.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Bildung Wissenschaft

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Nanofasern befreien Wasser von gefährlichen Farbstoffen

Farbstoffe, wie sie zum Beispiel in der Textilindustrie verwendet werden, sind ein großes Umweltproblem. An der TU Wien entwickelte man nun effiziente Filter dafür – mit Hilfe von Zellulose-Abfällen. Abfall…

Entscheidender Durchbruch für die Batterieproduktion

Energie speichern und nutzen mit innovativen Schwefelkathoden. HU-Forschungsteam entwickelt Grundlagen für nachhaltige Batterietechnologie. Elektromobilität und portable elektronische Geräte wie Laptop und Handy sind ohne die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien undenkbar. Das…

Wenn Immunzellen den Körper bewegungsunfähig machen

Weltweit erste Therapie der systemischen Sklerose mit einer onkologischen Immuntherapie am LMU Klinikum München. Es ist ein durchaus spektakulärer Fall: Nach einem mehrwöchigen Behandlungszyklus mit einem immuntherapeutischen Krebsmedikament hat ein…

Partner & Förderer