Europaweit erste Professur für biologisch-dynamische Wirtschaftsweise an einer Universität

Die europaweit erste Professur für biologisch-dynamische Landwirtschaft wurde mit Unterschrift unter den Stiftungsvertrag am 25. August in Kassel auf den Weg gebracht. Die Stiftungsprofessur wird am Fachbereich Ökologische Agrarwissenschaften der Universität Kassel in Witzenhausen eingerichtet. Stifter sind die Software AG-Stiftung, die Zukunftsstiftung Landwirtschaft , die Alnatura GmbH, die Rogau Stiftung sowie der Forschungsring für biologisch-dynamische Wirtschaftsweise.

Die europaweit erste Professur für biologisch-dynamische Landwirtschaft wurde mit Unterschrift unter den Stiftungsvertrag am 25. August in Kassel auf den Weg gebracht. Die Stiftungsprofessur wird am Fachbereich Ökologische Agrarwissenschaften der Universität Kassel in Witzenhausen eingerichtet. Stifter sind die Software AG-Stiftung, die Zukunftsstiftung Landwirtschaft , die Alnatura GmbH, die Rogau Stiftung sowie der Forschungsring für biologisch-dynamische Wirtschaftsweise.

Diese Stiftungen finanzieren eine C 3-Professur bis zur Höhe von rund 1,1 Mio. Euro für einen Zeitraum von bis zu sechs Jahren. Aufgabe der Stiftungsprofessur wird sein, die Lehre und Forschung im Bereich der biologisch-dynamischen Landwirtschaft abzudecken. Zu den wissenschaftlichen Fragestellungen gehört es, Grundlagen und Methoden zur bio-dynamischen Lebensmittelqualität, Pflanzenernährung und -züchtung, zur Tierhaltung und -Züchtung sowie zur Betriebsorganisation weiter zu entwickeln.

„Wir unterstützen die Stiftungsprofesur, da die biologisch-dynamische Wirtschaftsweise eine Pionierrolle im Ökologischen Landbau spielt. Der Studiengang Ökologische Agrarwissenschaften an der Universität Kassel wird durch die Inhalte und insbesondere die methodischen Grundlagen des biologisch-dynamischen Landbaus hervorragend ergänzt“, begründet Cornelia Roeckl von der Zukunftsstiftung Landwirtschaft das Engagement der Stiftungen. Sie weist darauf hin, dass nur durch die Kooperation mehrerer Stiftungen und Unternehmen die Finanzierung möglich geworden ist.“ Dabei unterstrich Roeckl auch die weltweite Bedeutung der biologisch-dynamischen Landwirtschaft. Diese werde derzeit in 35 Ländern auf über 3000 Höfen mit mehr als 100000 ha Land praktiziert.

Dass die Initiative für die Professur von den Studierenden des Fachbereichs ausging, unterstrich der Dekan , Prof. Dr. Rainer Jörgensen, bei der Vertragsunterzeichnung. Die Studierenden hätten häufig Praktika in Demeter-Betrieben absolviert und die daraus entstandenen Fragestellungen in ihr Studium einbringen wollen. Bereits seit den 80er Jahren werden vom Verein zur Förderung der Lehre im Ökologischen Landbau und dem Fachgebiet Ökologischer Landbau Lehrveranstaltungen zur biologisch-dynamischen Landwirtschaft organisiert, die auf großes Interesse seitens der Studierenden stoßen. Bei der Ideenentwicklung des Ökologischen Landbaus habe die biologisch-dynamische Wirtschaftsweise mit ihrem grundlegenden Ansatz immer wieder eine Vorreiterrolle eingenommen, wie Jörgensen weiter erläuterte.

Bedeutung für den Standort Witzenhausen

Bisher gibt es in Europa noch keine Professur für die biologisch-dynamische Wirtschaftsweise an einer Universität, wie der Präsident der Universität Kassel, Prof. Dr. Rolf-Dieter Postlep anlässlich der Vertragsunterzeichnung betonte. Er dankte den Stiftern für ihr ungewöhnliches Engagement. Postlep: „Die Integration der biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise in Forschung und Lehre ist ein wichtiger Baustein zur Stärkung der Vorreiterrolle des Universitätsstandortes Witzenhausen und des Studiengangs Ökologische Landwirtschaft“. Der agrarwissenschaftliche Standort der Universität in Witzenhausen habe seit jeher eine Art Pionierfunktion inne: Die erste Professur für Ökologischen Landbau bereits 1981, der erste und einzige Diplomstudiengang Ökologische Landwirtschaft auf der Welt, alternative Lehr- und Lernformen sowie wissenschaftliche Konferenzen, Tagungen und Beratung zeigten die Anstrengungen, die Ökologische Landwirtschaft zu etablieren. Der 1996 begonnene Prozess, den Fachbereich völlig auf Ökologische Agrarwissenschaften umzustellen, sei mittlerweile fast abgeschlossen. Nun lasse sich eine biologisch-dynamische Professur sinnvoll in das Gesamtkonzept des Fachbereichs einbetten.

Info:

Prof. Dr. Rainer Jörgensen
Universität Kassel/Witzenhausen
Fachbereich Ökologische Agrarwissenschaften
tel 05542 – 98-1212, fax -1309
e-mail dekfb11@wiz.uni-kassel.de

Cornelia Roeckl
Zukunftsstiftung Landwirtschaft
Oskar-Hoffmann-Straße 25
44789 Bochum
tel 0234 – 5797-172
e-mail roeckl@zs-l.de

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Ingrid Hildebrand idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-kassel.de

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