Attraktiv für Spitzenforscher: "Frankfurter Schule" international gefragt

Beim Ranking der Humboldt-Stiftung schneiden die Fachgebiete Physik und Philosophie hervorragend ab

Die „Frankfurter Schule“ – ob in der Philosophie oder der Physik – hat international einen hervorragenden Ruf: Ausländische Wissenschaftlern wählen bevorzugt Frankfurt für ihren Forschungsaufenthalt, wie das soeben veröffentlichte Ranking der Alexander von Humboldt-Stiftung beweist: Auf Platz 1 der bundesweiten Rangliste ist der Frankfurter Fachbe-reich Physik platziert: 27 Forschungsstipendiaten und 13 Preisträger der Humboldt-Stiftung forschten in den vergangenen vier Jahren vorwiegend am Institut für Theoretische Physik und am Institut für Kernphysik. Nach der Berliner Humboldt-Universität und der Universität Heidelberg folgt im Fachgebiet Philosophie die Johann Wolfgang Goethe-Universität auf dem dritten Platz. Die Frankfurter Rechtswissenschaft kam auf einen beachtenswerten sechsten Platz.

In der Zusammenschau aller Fächer und Universitäten gehört die Johann Wolfgang Goethe-Universität mit Platz 14 zu den 21 „Spitzenreitern“, wenn es um die absolute Zahl der von der Humboldt-Stifung geförderten Gastwissenschaftler geht: In den vergangenen vier Jahren verbrachten 96 Wissenschaftler aus allen Kontinenten mehrmonatige Forschungsaufenthalte in Frankfurt. Auf den vorderen Rängen haben sich die beiden Münchner Universitäten, die Freie Universität Berlin, Heidelberg und Bonn platziert. Nach einem anderen Berechnungsmodus – orientiert an der Zahl der Gastwissenschaftler pro 100 Professoren der jeweiligen Universität – können einige große Universitäten wie München und Frankfurt ihren Spitzenplatz nicht halten. Hier liegt Konstanz ganz vorn, die Forschungsstandorte Ulm und Stuttgart behaupten sich dabei erfolgreich neben den Traditionsuniversitäten Heidelberg und TU München.

Die meisten Humboldtianer an der Frankfurter Universität hat der Physiker Prof. Dr. Walter Greiner betreut, der 1997 wegen seiner besonderen Verdienste mit der Humboldt-Medaille ausgezeichnet wurde. Seine grundlegenden Arbeiten zur theoretischen Schwerionenphysik sind ein Markenzeichen der Frankfurter Physik mit Weltruf, und das lockt Jahr für Jahr junge Wissenschaftler aus dem Ausland an. Ohne die großzügige Förderung der Humboldt-Stiftung – so Greiner – gäbe es diesen wissenschaftlichen Austausch auf höchstem Niveau nicht, von dem auch die Frankfurter Studierenden enorm profitierten. Seit 50 Jahren verleiht die Humboldt-Stiftung ihre Forschungsstipendien und Forschungspreise an die besten Bewerber aus aller Welt, um ihnen einen Forschungsaufenthalt an einer wissenschaftlichen Einrichtung ihrer Wahl zu ermöglichen. Für ausgewählte Hochschulen ist diese Wahl auch eine Art Gütesiegel. Denn bei den Humboldtianern handelt es sich um Forscher, die sich ihre Kooperationspartner an den führenden Institutionen der Welt aussuchen können. „Gleichzeitig können wir uns auf das Auswahlverfahren der Stiftung absolut verlassen und bekommen international hervorragende Postdocs“, so Greiner, dessen jüngere Kollegen – unter ihnen auch der Vizepräsident der Goethe-Universität, Prof. Dr. Horst Stöcker – diese Frankfurter Physik-Tradition fortsetzen.

Bei den Philosophen hat die „Frankfurter Schule“ und damit die „Kritische Theorie“ auch in der dritten Generation ein hohes Renommee. Hier pflegt insbesondere Prof. Dr. Axel Honneth, inzwischen auch Direktor des Instituts für Sozialforschung, die internationalen Kontakte, die sich aus der Kooperation mit der Humboldt-Stiftung entwickelt haben.
Das Ergebnis dieses Rankings belegt, welche Hochschulen in Deutschland international von Forschern wahrgenommen werden. Das Humboldt-Ranking wertet aus, auf welche Einrichtungen die 4713 Forschungsaufenthalte von Forschungsstipendiaten und Preisträgern im Erhebungszeitraum von 1998 bis 2002 entfielen. Dabei zeigt sich ein ausgeprägtes Spitzenfeld: Rund die Hälfte der Aufenthalte verteilen sich auf 23 Hochschulen, die andere Hälfte an 254 weitere Institutionen.

Media Contact

Dr. Ralf Breyer idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-frankfurt.de

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