"Gute politische Entscheidungen brauchen gute statistische Informationen. Dafür ist eine gut funktionierende Infrastruktur zwischen Wissenschaft und Statistik notwendig. Denn gerade Politik und Politikberatung sind auf widerspruchsfreie und aussagekräftige Informationen zur Lage von Gesellschaft und Wirtschaft angewiesen". Das erklärte Edelgard Bulmahn, Bundesministerin für Bildung und Forschung, heute in Berlin bei der Übergabe des Berichtes der "Kommission zur Verbesserung der informationellen Infrastruktur zwischen Wissenschaft und Statistik (KVI)". Die Kommission aus Statistikern und Wissenschaftlern war von Bundesministerin Bulmahn im Herbst 1999 eingesetzt worden.
Unter Vorsitz von Professor Dr. Hans-Jürgen Krupp, Landeszentralbankpräsident und dem Präsidenten des Statistischen Bundesamtes, Johann Hahlen, macht die Kommission weitreichende Vorschläge zur Verbesserungen der Zusammenarbeit von Statistik und Wissenschaft.
"Die Politik braucht bessere und vor allem gut zugängliche Daten, denn erst diese ermöglichen treffendere Abschätzungen über die voraussichtlichen Wirkungen geplanter sozial-politischer Maßnahmen, bevor darüber entschieden wird." Dafür müsse die Wechselwirkung zwischen der Erhebung statistischer Daten und der Wissenschaft verbessert werden, so Bulmahn. Durch einen besseren Zugang zu öffentlichen Daten solle zugleich der Realitätsbezug der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften gefördert werden. Es gebe wertvolle Datenbestände der Statistik, die für die Forscher zur Zeit nur schwer oder nicht ausreichend zugänglich sei. "Es fehlt beispielsweise an Gelegenheit für Studierende, bereits in der Ausbildung zu lernen, wie man mit anonymisierten Mikrodaten umgeht, und entsprechende Methodenkenntnisse zu erwerben", sagte Bulmahn.
In ihrer Bestandsaufnahme stellte die Kommission fest, dass sich die klassische Arbeitsteilung zwischen der Statistik als Informationsgeber und der Wissenschaft als Informationsnehmer verändert. Die Wissenschaft brauche die Daten der Statistik in anwendbarer Form, und die Statistik brauche die Beratung der Wissenschaft für ihre Arbeit. Eine Überarbeitung der Informationsinfrastruktur müsse darauf zielen, diese Rollen neu zu bestimmen.
Die Kommission konzentriert sich in ihren Empfehlungen auf die Schaffung dauerhafterer Mechanismen innerhalb der wissenschaftlichen Infrastruktur. Hierfür empfiehlt sie die strukturelle und finanzielle Sicherung von besonders geschützten Datenbeständen (scientific use files) mit pauschalierten Zugangskosten, die Einrichtung von Forschungs- und Servicezentren zur sicheren Nutzung von sensiblen Daten durch die Wissenschaft, den Ausbau und die dauerhafte Sicherung einer der wichtigsten sozialwissenschaftlichen Erhebung (Sozio-ökonomisches Panel), und die Einrichtung eines "Rates für Wirtschafts- und Sozialdaten" zur nachhaltigen Verbesserung der Kooperation von Statistik und Wissenschaft.
Bundesministerin Bulmahn dankte der Kommission für ihre zügige Arbeit. Sie sicherte zu, auf der Grundlage des Berichts zu prüfen, wie die empirische Forschung und deren Zusammenwirken mit der Statistik eine stabile strukturelle Perspektive erhalten könne.
Eine Kurzfassung des Gutachtens ist unter http://www.bmbf.de/presse01/A--FIN4_.pdf
zugänglich.
Mitglieder der Kommission:
Prof. Dr. Hans-Jürgen Krupp, Präsident der Landeszentralbank von Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern;
Johann Hahlen, Präsident des Statistischen Bundesamtes;
Eckart Hohmann, Präsident des Hessischen Statistischen Landesamt;
Dr. Axel Reimann, Verband Deutscher Rentenversicherungsträger VDR;
Prof. Dr. Richard Hauser, Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main;
Prof. Dr. Gert Wagner, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) Berlin und Euro-pa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder);
Prof. Dr. Gerhard Arminger, Gesamthochschule Wuppertal;
Prof. Dr. Walter Müller, Universität Mannheim;
Prof. Dr. Karl Ulrich Mayer, Max-Planck-Institut für Bildungsforschung Berlin;
Willem F.M. de Vries, Stellvertretender Direktor des
Statistikdepartements der Vereinten Nationen.
Weitere Informationen finden Sie im WWW:
Iris Marzian | idw
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