Neue Expertenschmiede für Geistiges Eigentum

Max-Planck-Gesellschaft gründet mit mehreren Universitäten zusammen das Munich Intellectual Property Law Center / Master-Studiengang für Geistiges Eigentum

Der sichere Schutz und die rasche Anwendung von neuen Verfahren und Technologien ist heute international ein wichtiger Wettbewerbsfaktor. Deshalb hat die Max-Planck-Gesellschaft gemeinsam mit der Technischen Universität München, der Universität Augsburg sowie der George Washington University, Washington, D.C./USA das „Munich Intellectual Property Law Center (MIPLC)“ gegründet, eine in dieser Form in Europa bislang einzigartige Bildungs- und Forschungsstätte auf dem Gebiet des Geistigen Eigentums. Das Zentrum bietet eine umfassende Ausbildung auf diesem Rechtsgebiet und startet im Oktober 2003 den ersten englischsprachigen Master-Studiengang „Geistiges Eigentum“. München als bevorzugter Standort der Medienindustrie und der Biotechnologie sowie als Sitz des Europäischen und des Deutschen Patentamts galt bislang schon als die ‚heimliche Hauptstadt’ des Geistigen Eigentums in Europa. Mit dem MIPLC erhält die Region nun auch ein entsprechendes akademisches Zentrum. Anlässlich seiner Gründung findet am 17. März 2003 um 19 Uhr eine Festveranstaltung im Max-Planck-Institut für Geistiges Eigentum, Wettbewerbs- und Steuerrecht in München statt.

Der Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, Prof. Peter Gruss, kann zur Gründungsveranstaltung zahlreiche Gäste aus dem In- und Ausland begrüßen. Hochrangige Vertreter der beteiligten Partner werden Ihnen das Munich Intellectual Property Law Center vorstellen: Dr. Barbara Bludau, Generalsekretärin der Max-Planck-Gesellschaft, Prof. Joseph Straus, Geschäftsführender Direktor des Max-Planck-Instituts für Geistiges Eigentum, Wettbewerbs- und Steuerrecht, Prof. Wilfried Bottke, Rektor der Universität Augsburg, Prof. Wolfgang A. Herrmann, Präsident der Technischen Universität München sowie Prof. Michael K. Young, Dekan der George Washington University Law School, Washington D.C. Nach der Festveranstaltung sind die Gäste zu einem Empfang geladen.

Geistiges Eigentum (engl.: Intellectual Property) und damit Innovationen sind in der Wissensgesellschaft ein entscheidender Faktor für den wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmen: Der Unternehmenswert definiert sich heute maßgeblich über Patente, Marken- und Urheberrechte sowie technisches bzw. geschäftliches Know-how. Darüber hinaus sind diese Faktoren von erheblicher Bedeutung für den erfolgreichen Technologie- und Wissenstransfer aus der akademischen Forschung in die Wirtschaft. Doch gemessen an der großen wirtschaftlichen Bedeutung des Geistigen Eigentums sind die Forschungs- und Ausbildungsmöglichkeiten – in Deutschland, aber auch international – auf diesem Rechtsgebiet bislang wenig entwickelt. Dies zeigt sich auch daran, dass sich – mit Ausnahme des Münchner Max-Planck-Instituts für Geistiges Eigentum, Wettbewerbs- und Steuerrecht – weltweit keine andere Forschungseinrichtung ausschließlich diesem Rechtsgebiet widmet.

Während einige amerikanische Law und Business Schools den ungedeckten Bedarf in Wissenschaft, Politik und Wirtschaft nach Experten für Intellectual Property Law durch vertiefende Aus- und Weiterbildungsstudiengänge zu decken versuchen, gibt es in Europa bislang kaum vergleichbare Ausbildungsmöglichkeiten. Der Weiterbildungsstudiengang zum Geistigen Eigentum am MIPLC soll diese Lücke schließen helfen. Unter dem Dach des MIPLC arbeiten renommierte Experten des Münchner Max-Planck-Instituts für Geistiges Eigentum, Wettbewerbs- und Steuerrecht, der Technische Universität München, der Universität Augsburg sowie der George Washington University in Washington, D.C. eng zusammen.

Die Kooperationspartner vereinen im MIPLC ihre jeweiligen Kompetenzen in hervorragender Weise: Das Münchner Max-Planck-Institut genießt hohe internationale Anerkennung bei der Erforschung des Rechts des Geistigen Eigentums und verfügt über die weltweit größte Spezialbibliothek auf diesem Gebiet. Die Universität Augsburg bringt ihre Potenziale auf dem Gebiet des internationalen Wirtschafts- und Wettbewerbsrechts sowie ihre Erfahrung im Bereich weiterbildender Studiengänge ein. Die TU München wiederum vereint hervorragende natur- und ingenieurwissenschaftliche Forschung mit einer modernen betriebswirtschaftlichen Fakultät und wird deshalb den wirtschaftswissenschaftlichen Bezug des Studiengangs betreuen. Die George Washington University schließlich blickt auf eine mehr als hundertjährige Erfahrung in der praktischen Ausbildung von Patentrechtlern zurück und verfügt über einen Lehrkörper, der alle Gebiete des Geistigen Eigentums hervorragend abdeckt.

Eines der wichtigsten Ziele des MIPLC ist, die auf diesem Gebiet so dringend benötigten Forscher wie Praktiker im Rahmen eines einjährigen Studiengangs umfassend auszubilden. Das Studienangebot richtet sich an Hochschulabsolventen aus der ganzen Welt, die – insbesondere als Rechts- und Patentanwälte, Richter, Wirtschaftsfachleute, Naturwissenschaftler, Ingenieure und Hochschullehrer – eine Tätigkeit auf dem Gebiet des Geistigen Eigentums anstreben. Von daher findet die Ausbildung durchgängig in Englisch statt. Über die Vermittlung fundierter Kenntnisse aller Intellectual Property-relevanten internationalen und nationalen Rechtsgebiete hinaus wird besonderer Wert auf Praxisnähe und das Verständnis wirtschaftlicher Zusammenhänge gelegt. So ist zum Beispiel auch eine Lehrveranstaltung zum Thema „Company and Intangible Assets Valuation“ ein Bestandteil des Studienprogramms. Die weltweit aus Wissenschaft und Praxis rekrutierten Dozenten zählen zu den besten ihres Fachs.

Der Studiengang ist kostenpflichtig und beginnt erstmals im Oktober 2003. Insgesamt werden rund 600 Unterrichtsstunden angeboten, wobei die Teilnehmer ihre Interessensschwerpunkte durch zahlreiche Wahlpflichtfächer selbst definieren können. Der Studiengang wird mit einer wissenschaftlichen Arbeit, der Master-Thesis, abgeschlossen. Erfolgreiche Teilnehmer erhalten den Titel „Master in Intellectual Property Law“ (LL. M. IP) der Universität Augsburg.

Das Munich Intellectual Property Law Center ist in unmittelbarer Nähe zum Max-Planck-Institut für Geistiges Eigentum, Wettbewerbs- und Steuerrecht, in der Marstallstraße 8 in 80539 München untergebracht. Seine Dozenten kommen nicht nur von den vier Gründungspartnern, sondern auch von der Cornell Law School, der Stanford University, dem US Court of Appeals for the Federal Circuit, dem Royal Courts of Justice in London sowie der World Intellectual Property Organisation (WIPO) in Genf, aber auch von der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität sowie den Universitäten Karlsruhe und Bayreuth.

Margit Hinkel
Munich Intellectual Property Law Center (MIPLC)
Marstallplatz 8
80539 München
Tel.: 0 89 / 2 42 46 – 53 21
Fax: 0 89 / 2 42 46 – 52 2
E-Mail: m.hinkel@miplc.de

Media Contact

Dr. Andreas Trepte Max-Planck-Gesellschaft

Weitere Informationen:

http://www.miplc.de/

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