Die Universität Mannheim und die Hochschule Harz (FH) als best practice-Hochschulen 2003 ausgezeichnet

Centrum für Hochschulentwicklung zeichnet Hochschulen für vorbildliche

Reformen aus

Die Universität Mannheim und die Hochschule Harz (FH) sind vom Gütersloher Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) als best practice-Hochschulen 2003 ausgezeichnet worden. Das Management der Hochschulen sei vorbildlich für die Modernisierung der deutschen Hochschullandschaft, hieß es in der Begründung. „Den beiden Hochschulen ist es gelungen, ein scharfes Profil auszubilden und sich dadurch im nationalen und internationalen Wettbewerb zu positionieren“, kommentiert Detlef Müller-Böling die Entscheidung der Gutachterkommission. Müller-Böling leitet das CHE, das den Wettbewerb im Jahr 2000 ins Leben gerufen hat.

Die Universität Mannheim hat sich in den vergangenen zehn Jahren als eine der führenden Hochschulen im Bereich der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften profiliert. Dieser Entwicklung liegen umfassende Reformen zugrunde, mit denen ein professionelles Management installiert wurde. So stimmen beispielsweise die Fakultäten ihre Ziele mit der gesamtuniversitären Strategie des Rektorates ab. Fakultäten und Rektorat schließen hierzu jährlich Zielvereinbarungen ab. Seit langem verteilt die Unileitung das Budget transparent und leistungsorientiert. Außerdem wurden Entscheidungs- und Kontrollkompetenzen der zentralen Leitungsgremien getrennt und die Größen der einzelnen Fakultäten optimiert. Die Universität war bereit, einzelne Fächer zu schließen, die nicht ideal in das Profil passen, um freie Ressourcen zur strategischen Entwicklung zu gewinnen. Die anerkannt hohe Leistungsfähigkeit der Hochschule zeige, dass sich Profilierung auszahlt, heißt es in der Stellungnahme der Gutachter.

Weiterhin zeichnet sich die Universität Mannheim durch eine systematische Qualitätssicherung in Forschung und Lehre aus. Regelmäßig bewerten die rund 11.000 Studierenden ihre Lehrveranstaltungen. Zur Auswertung wurde eigens ein maschinenlesbares Instrumentarium entwickelt. Ebenso wird die Qualität von Studienprogrammen und Curricula überprüft, beispielsweise durch Evaluationen oder durch die Akkreditierung bei internationalen Agenturen. Auch wählt die Universität Mannheim als erste staatliche Hochschule in Deutschland bereits seit Beginn der 90er Jahre einen Teil ihrer Studierenden selbst aus. Neben neuen interdisziplinären Studiengängen sind Studiengänge für Studierende aus dem Ausland konzipiert worden, unter anderem als internationale Masterstudiengänge. Die Hochschule konnte dadurch ihren Ausländeranteil seit Mitte der 90er Jahre auf nunmehr 18 Prozent verdoppeln. Eine systematische Personalentwicklung, ein umfangreiches Marketing und die gelungene Einbindung des Absolventenvereins in den Arbeitsalltag der Hochschule runden das positive Bild der Universität Mannheim ab.

Die Hochschule Harz hat seit ihrer Gründung 1991 unter Beweis gestellt, dass ein effektives Management und Angebote, die sich an den Bedürfnissen von Studierenden ausrichten, einen vermeintlichen Standortnachteil mehr als wettmachen können. Qualitätskontrollen, Marketingaktivitäten, zentrale Budgets für Forschungsprioritäten und ein für eine Fachhochschule vergleichsweise hohes Aufkommen an Drittmitteln überzeugten die Jury. Die Gutachter schätzen außerdem, dass Studienanfänger, Studierende und Absolventen befragt werden, um Verbesserungspotenziale zu erkennen. Der „Leitfaden Studieren“ unterscheidet Teilaspekte des Studierens von der Kontaktaufnahme zu Schülern bis zum Berufseinstieg und verdeutlicht, dass die Hochschule ihre Angebote mit den Augen der Studierenden zu sehen versucht. Gelobt werden ferner die internationale Ausrichtung der Studienprogramme, virtuelle Angebote und neue kombinierte Studiengänge (z.B. Wirtschaftspsychologie), deren Absolventen besonders gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt eingeräumt werden. Insgesamt zeichnet sich die Hochschule Harz durch ein zukunftsfähiges Gesamtkonzept aus, das sich herumgesprochen hat: 50 Prozent der Studierenden kommen aus anderen Bundesländern, durchschnittlich könnte jeder Studienplatz sechsmal vergeben werden.

Das CHE hatte alle Mitgliedshochschulen der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) eingeladen, sich um den Titel best practice-Hochschule 2003 zu bewerben. Sechs Universitäten und acht Fachhochschulen haben sich beteiligt. Neben dem Innovationsgehalt der Maßnahmen und dem Stand ihrer Umsetzung war der ganzheitliche Reformansatz entscheidend für die Vergabe. Die Gutachterkommission wurde von Professor Hans N. Weiler, Stanford University/USA, geleitet.

Das CHE setzt sich für international wettbewerbsfähige Hochschulen in Deutschland ein. Neben gutachterlichen Stellungnahmen werden mit Hilfe internationaler Vergleiche Modelle zur Modernisierung der Hochschulen entwickelt. Im Dialog mit Hochschulen und Politik werden diese in Pilotprojekten konkretisiert. Das CHE ist eine gemeinnützige Einrichtung, die von der Bertelsmann Stiftung und der Hochschulrektorenkonferenz getragen wird.

Rückfragen an:
Erik Otto
Telefon: 05241 – 976133
E-Mail: erik.otto@che.de

Media Contact

Britta Hoffmann-Kobert idw

Weitere Informationen:

http://www.che.de/bestpractice

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