Orientiert am Markt: Nachfrage nach wissenschaftlicher Weiterbildung steigt kontinuierlich

Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung der Johannes Gutenberg-Universität Mainz legt umfangreiches Programm für 2003 vor. Teilnehmerzahlen stiegen 2002 um über zehn Prozent auf 1867

„Lebenslanges Lernen“ ist in einer veränderten Arbeitswelt unverzichtbarer Bestandteil beruflicher Qualifikation. Diese Entwicklung spiegelt sich im Interesse an den Angeboten des Zentrums für wissenschaftliche Weiterbildung (ZWW) der Johannes Gutenberg-Universität Mainz wider: Auch 2002 gingen die Zahlen der Teilnehmer/innen und Veranstaltungen weiter nach oben und setzten damit den steigenden Trend der vergangenen Jahre fort. „Die wissenschaftliche Weiterbildung bildet neben Forschung und Lehre die dritte Hauptaufgabe der Universitäten“, erklärt der Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Univ.-Prof. Dr. med. Jörg Michaelis, „insofern freuen wir uns über die seit Jahren anhaltenden Zuwächse ganz besonders. Sind sie doch ein Beleg dafür, dass die Johannes Gutenberg-Universität auf der Basis ihrer wissenschaftlichen Kompetenz ein attraktives Programm zusammenstellt und mit diesen Angeboten auf dem Markt richtig liegt.“

Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz bündelt ihre Weiterbildungsangebote im Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung (ZWW). Das Programmangebot für das Jahr 2003 umfasst ca. 100 Veranstaltungen, die von weiterführenden Studiengängen über weiterbildende Studienangebote und einzelne Seminare bis hin zu einzeln konzipierten Tagungen zu unterschiedlichen Themengebieten und für verschiedene Adressatengruppen reichen. „Die Angebote richten sich vor allem an Personen aus der beruflichen Praxis mit abgeschlossenem Hochschulstudium, die ihr einmal erworbenes Wissen auf den neuesten Stand bringen wollen“, erklärt die Leiterin des Zentrums für wissenschaftliche Weiterbildung, Dr. Beate Hörr, „das Angebot steht aber auch denjenigen offen, die noch kein Studium absolviert haben und die sich aufgrund der Anforderungen ihres Tätigkeitsfeldes mit den neuesten Erkenntnissen der Wissenschaften vertraut machen wollen.“

1867 Teilnehmer/innen haben im Jahr 2002 die Veranstaltungen des Zentrums für wissenschaftliche Weiterbildung besucht. Das bedeutet gegenüber dem Vorjahr einen Zuwachs von über 10 Prozent. 2001 hatten 1662 Personen an den Programmen der ZWW teilgenommen; im Jahr 2000 hatte das ZWW 1053 Teilnehmer/innen registriert. Die Zahl der Veranstaltungen ging entsprechend nach oben: von 52 im Jahr 2000 über 83 im Jahr 2001 auf 110 im Jahr 2002.

Studieren 50 Plus

Besonderer „Renner“ unter den Angeboten des ZWW: „Studieren 50 Plus“. Im Wintersemester 2001/02 gestartet, stieg die Teilnehmerzahl in nur drei Semestern von 60 auf 250 im Wintersemester 2002/03. „Studieren 50 Plus“ wendet sich vornehmlich an Personen, die aus dem aktiven Berufsleben ausgeschieden sind, die Erziehungsarbeit innerhalb der Familie beendet haben oder sich im Übergang in die sogenannte „dritte Lebensphase“ befinden. „Mit diesem Programm reagieren wir auf die längst vorhandene und stetig steigende Nachfrage an wissenschaftlicher Weiterbildung für ältere Menschen“, so der Präsident, „’Studieren 50 Plus’ trägt der Tatsache Rechnung, dass viele ältere Menschen nicht nur in gewisse Themen hineinschnuppern wollen, sondern sich gezielt mit verschiedenen wissenschaftlichen Fragen befassen möchten.“

„Qualitätssicherung für das Unternehmen Schule“

Eine weitere wichtige Aufgabe sieht das Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung in der Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften. „Im Zuge der Diskussion um eine modernisierte und praxisorientierte Lehrerausbildung wird oftmals übersehen, dass notwendige Reformen im deutschen Schulsystem insbesondere auch von jenen Lehrerinnen und Lehrern getragen werden müssen, die jetzt unterrichten“, so der Präsident, „damit kommt der Lehrerfortbildung eine entscheidende Bedeutung in diesem Reformprozess zu, der wir mit unseren gezielten Qualifikationen Rechnung tragen.“ Aktualisierung des Fachwissens, das Kennen lernen neuer methodischer und didaktischer Ansätze sowie die Frage nach der Anwendbarkeit und Umsetzung in der Praxis stehen dabei im Mittelpunkt dieser Fortbildungen. Ein besonderes Angebot des ZWW: die dreisemestrige Zusatzqualifikation „Informatik für Lehrkräfte an Gymnasien“, nach deren Abschluss die Unterrichtserlaubnis für das Fach Informatik erteilt wird.

Qualität in der Erwachsenenbildung sichern

Neben einzelnen Seminar- und Weiterbildungsangeboten wird die Universität ihrem Weiterbildungsauftrag zunehmend auch durch die Einrichtung von entsprechenden Studiengängen gerecht. Diese Entwicklung begann 1997 mit dem Start des bundesweit einmaligen Fernstudiums „Biologie für Biolaboranten oder verwandte Berufe“. Die Palette an Weiterbildungsstudiengängen reicht inzwischen vom Executive Master of Business Administration über den Studiengang „Medienrecht“ bis hin zu den Kontaktstudien „Lehren lernen – Lernen lehren“ oder „Fremdsprachen für Erwachsene – Sprachandragogik“. Ziel dieser erwachsenenpädagogischen Grundqualifizierungen: die pädagogische Qualifikation für die Arbeit in der Erwachsenenbildung, begleitend zur eigenen Praxis, auszubauen. „Unser Anliegen ist es“, so Dr. Beate Hörr, „mit den einzelnen Modulen der Kontaktstudien die Qualität in der Lehre im Erwachsenenbildungsbereich zu sichern und weiter zu verbessern.“

Anmeldung und Information:
Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung (ZWW)
55099 Mainz,
Tel. 06131 – 39-22133, Fax 06131 – 39-24714,
E-Mail: zww@verwaltung.uni-mainz.de

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Petra Giegerich idw

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