Neue HIS-Untersuchung: Modernisierung verändert die Beschäftigung von Hochschulabsolventen
Die neue vom BMBF geförderte HIS-Untersuchung „Modernisierung der Industrie- und Dienstleistungsgesellschaft und Beschäftigung von Hochschulabsolventen“ fängt zwei im Zentrum der Diskussion über die Modernisierung des Beschäftigungssystems stehende Aspekte des Wandels hoch qualifizierter Arbeit ein: Inwieweit hat der behauptete Wandel des Beschäftigungssystems im letzten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts zu erkennbar veränderten Beschäftigungsformen von Hochschulabsolventinnen und -absolventen geführt? Welche Folgen ergeben sich daraus für die berufliche Stellung junger Akademiker? Damit untrennbar verbunden ist das Aufspüren von Modernisierungstendenzen der betrieblichen Arbeitsformen und Organisationsstrukturen, welche seit den frühen 1990er Jahren mit Schlagworten wie Lean Management, Globalisierung, Total Quality Management, Hierarchieabbau, neue Mitarbeiterführung u. Ä. belegt sind. Der letzte Teil der Untersuchung fokussiert auf veränderte Anforderungen an berufliche Kompetenzen hoch Qualifizierter in Betrieben unterschiedlicher bzw. unterschiedlich moderner innerer Organisation.
Ergebnisse:
Insbesondere in der privaten Wirtschaft wurden „Normalarbeitsverhältnisse“ (= unbefristete, abhängige Vollzeiterwerbstätigkeit) im Laufe der letzten 15 Jahre in beruflichen Anfangsstellen seltener.
In den ersten Jahren nach dem Studium verläuft die berufliche Konsolidierung je nach Startposition unterschiedlich; unsichere bzw. atypische Berufseinstiege wirken sich mittelfristig tendenziell nachteilig aus.
Die Werdegänge zeigen eine geschlechtsspezifisch sehr unterschiedliche Wirkung von Elternschaft auf die Entwicklung der Beschäftigungssicherheit und -qualität zu Lasten der Absolventinnen.
Je nach Branche und Betriebsgröße sind unterschiedlich große Modernisierungsdefizite in Arbeitsstrukturen und Unternehmensorganisation erkennbar.
Moderne Unternehmensorganisation verändert und erweitert die Anforderungsprofile an Hochschulabsolventinnen und -absolventen z. T. gravierend.
„Es gilt, die Studierenden dazu zu befähigen, sich nicht nur in modernen betrieblichen Organisationen zu bewegen, sondern Modernisierung und Verbesserung aktiv und konstruktiv voranzutreiben. Dies hat Konsequenzen für Formen und Inhalte der Lehre und des Studiums.“ (aus der Einleitung).
Nähere Informationen: Karl-Heinz Minks, HIS Hannover, Tel. (0511) 1220-203, E-Mail: minks@his.de
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