Die Lehre an Hochschulen verbessern – aber wie?

Die Verbesserung der Lehre an deutschen Hochschulen ist eine entscheidende Aufgabe der deutschen Bildungspolitik. Fachleute und die Öffentlichkeit diskutieren verschiedene Vorschläge, wie die Lehre verbessert werden kann. Die Forschung kann zur Klärung dieser Fragen einen wichtigen Beitrag leisten. Auch der Wissenschaftsrat hat kürzlich in seinen Empfehlungen zur Qualität der Hochschullehre die verstärkte Forschung zu diesem Thema angemahnt.

Der Förderschwerpunkt „Forschung über Hochschulen“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) setzt nun genau an diesem Punkt an und soll dazu beitragen, die Qualität der deutschen Hochschulen zu verbessern. Um wissenschaftlich zu analysieren, was gute Lehre ausmacht, starten jetzt 30 Forschungsverbünde mit insgesamt 60 Einzelvorhaben zur Hochschullehre. Gut 16 Millionen Euro beträgt das gesamte Fördervolumen des BMBF für diesen Forschungsschwerpunkt.

Die Initiative des BMBF stärkt die Forschung zur Didaktik an Hochschulen. Darüber hinaus fördert das Ministerium insbesondere auch Projekte zu übergeordneten und bislang von der Forschung nur punktuell behandelten Fragen zur Hochschullehre. Thematisch decken die einzelnen Projekte damit ein großes Spektrum ab: So starten Arbeiten zur optimalen Gestaltung des Prüfungswesens und über die einzelnen Faktoren des Studienerfolgs. Andere Untersuchungen sollen Aufschluss über die allgemeine Struktur der akademischen Lehre an deutschen Hochschulen geben. Darüber hinaus analysieren Studien, wie sich neue Berufsbilder in der Lehre herausbilden. Erforscht werden auch angemessene Anreize für qualitativ hochwertige Lehre.

Ein übergeordnetes Ziel des BMBF-Förderschwerpunkts ist es, verstärkt Impulse aus der Forschung in die hochschulpolitische Diskussion um die Verbesserung der Lehre einzubringen. Im Gegensatz zu anderen Politikfeldern gibt es hier bislang wenig wissenschaftlich gesichertes Wissen. Hinzu kommt, dass die derzeitige Umbruchsituation an den Hochschulen – vor allem auch im Kontext des Bologna-Prozesses – aus Sicht der Forschung ein idealer Zeitpunkt ist, die universitäre Lehre zu untersuchen.

Insgesamt 170 Forschungskonsortien hatten Projektvorschläge zur Förderbekanntmachung „Hochschullehre“ eingereicht. Nachdem externe Gutachter die Vorschläge bewertet hatten, wurden die 30 überzeugendsten Anträge ausgewählt. Entscheidend waren neben Gestaltung und Aufbau des Forschungsvorhabens die Relevanz der Fragestellung sowie die Pläne zum Transfer in die Praxis der Hochschullehre. Die Projekte werden in etwa drei bis vier Jahren abgeschlossen sein.

Der BMBF-Förderschwerpunkt ist Bestandteil des Ende letzten Jahres vorgestellten Rahmenprogramms „Empirische Bildungsforschung“. Ziel des Programms ist es, die Bildungsforschung in Deutschland zu bündeln und zu stärken.

Nähere Auskünfte zu dem Programm erteilt:

Herr Michael Kindt
DLR-Projektträger
Tel.: 0228/3821-750
E-Mail: michael.kindt@dlr.de

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Silvia von Einsiedel idw

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