Betriebswirtschaftliche Transformationsprozesse bedingen zeitgemäße Studiengangskonzepte

Die zunehmende Dynamik und Komplexität des Wettbewerbsumfeldes sind schon fast zu einem Allgemeinplatz geworden. Aber welche Antworten hält die hochschulische Ausbildung hierauf bereit?

In wesentlichen Branchen hat sich der Markt für Produkte und Dienstleistungen von einem Verkäufer- zu einem Käufermarkt gewandelt. Produziert wird nicht mehr für einen anonymen Massenmarkt, sondern vielfach für Einzelkunden mit individuellen Produkt-, Liefer- und Qualitätsanforderungen.

Innovative Produkte müssen jederzeit an jedem Ort und kurzfristig verfügbar gemacht werden, um individuelle Kundenbedürfnisse unmittelbar und kostengünstig erfüllen zu können. Dieser Wandel erfordert eine erhöhte Flexibilität der Unternehmen in prozessualer, struktureller und produktionstechnischer Hinsicht, aber auch eine gesteigerte Flexibilität der einzelnen Akteure, um eine größere Marktnähe zu realisieren und notwendige Ressourcen besser erschließen zu können.

Diese Rahmenbedingungen führen einerseits zu einer grundlegenden Neuorientierung der Unternehmensorganisation zum Zweck der Effizienzsteigerung. Andererseits wird damit aber auch umfassender ein anderes Selbstverständnis der Betriebswirtschaftslehre insgesamt adressiert. Aus diesem geänderten Selbstverständnis folgt konsequenterweise die Notwendigkeit zur Modifikation der Inhalte und Strukturen betriebswirtschaftlicher Studiengänge.

Kennzeichen erfolgreicher Unternehmen ist häufig innovatives Verhalten durch das Brechen alter Regeln und die Etablierung neuer sowie das Erkennen neuer Märkte und Marktchancen. Die Betriebswirtschaftlehre ist hingegen noch sehr auf das fokussiert, was es schon gibt; der zukunftsorientierte Unternehmer muss sich hingegen mit dem beschäftigen, was es noch nicht gibt.

Das Interesse der Betriebswirtschaftslehre müsste sich dementsprechend künftig weg vom statischen Untersuchungsgegenstand „Unternehmen“ hin zum „unternehmerischen Unternehmen“ verlagern; sie würde dann folgerichtig ergänzt werden durch eine „Unternehmerlehre“, die die Faktoren erfolgreichen Managementhandelns thematisiert.

Die Anforderungen, die sich hieraus an die betriebswirtschaftliche Ausbildung an Hochschulen ergeben, sind weitreichend. Gemeint ist damit nicht die Aufnahme von Lehrveranstaltungen wie z.B. „Entrepreneurship“ in den Lehrplan oder die deutliche Aufforderung an Studierende, doch erheblich mehr Zeit in das Ableisten von Praktika zu investieren. Gemeint ist damit vielmehr die Ausrichtung aller betriebswirtschaftlichen Studieninhalte auf unternehmerisch wirksames Managementhandeln. Neben der inhaltlichen Dimension ist damit aber auch eine studienorganisatorische, strukturelle Dimension angesprochen.

Der Anforderung, dass sich die Ausbildung von einer theorielastigen Ausbildung hin zu einer fundierten und unternehmerischen Ausbildung entwickeln soll, ist mit geänderten Inhalten allein nicht nachzukommen. Das betriebswirtschaftliche Studium sollte vielmehr durch praktische Bezüge angereichert werden.

Für Studierende ist es im Hinblick auf ihre Entwicklung zu einer unternehmerischen Persönlichkeit wichtig zu erfahren, welche praktischen Konsequenzen sich aus theoriegeleitetem Managementhandeln tatsächlich ergeben, und sie müssen die Möglichkeit wahrnehmen können, reales Managementhandeln theoretisch auf seine Erfolgswirksamkeit reflektieren zu können. Hierzu bedarf es einer strukturell engen Verflechtung von Theorie und Praxis, einer Integration von Theorie in die Praxis und umgekehrt. Diese strukturelle Anforderung kann auf hervorragende Weise durch ein duales Studium realisiert werden, bei dem Theorie und Praxis gleichberechtigte Bestandteile eines integrierten, zukunftsweisenden Studienmodells darstellen.

Das Baltic College bietet mit dem dualen Studiengang „Unternehmensmanagement“ seit einigen Jahren ein solches Studienmodell sehr erfolgreich an. Der Studiengang gibt dabei Antworten auf die skizzierten Herausforderungen, insbesondere nimmt er Bezug auf

1. die geänderten Rahmenbedingungen unternehmerischen Handelns,

2. die Weiterentwicklung der Betriebswirtschaftslehre als wissenschaftliche Disziplin hin zu einer „unternehmerischen Unternehmenslehre“ und

3. die Notwendigkeit, Praxis und Theorie in einem Studiengang aufeinander zu beziehen und die Untersuchungsgegenstände inhaltlich und strukturell miteinander zu verzahnen.

Weitere Informationen zum dualen Studiengang „Unternehmensmanagement“ sind unter http://www.baltic-college.de erhältlich.

Autor: Prof. Dr. André Schulz
(Lehrstuhl für Dienstleistungsmanagement und Tourismus am Baltic College)
Baltic College
University of Applied Sciences
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