CHE legt Ländervergleich von Universitäten vor

Thüringen, Bayern, Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Baden-Württemberg vorn

Im Leistungsvergleich schneiden die Universitäten in Thüringen, Bayern, Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Baden-Württemberg am besten ab (siehe Abb. 1). Bezogen auf die Fragen: Wie beurteilen die Studierenden die Leistung ihres Fachbereichs, wie aktiv sind die Fachbereiche in der Forschung, wie lang ist die durchschnittliche Studiendauer und welche Reputation haben die Fachbereiche, erreichen sie öfter einen Spitzenplatz als die Universitäten anderer Länder. Dies ergab eine Sonderauswertung des differenziertesten Hochschulrankings in Deutschland, das vom Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) erstellt wird.

Abbildung 1: Relative Anzahl von Spitzenplätzen in vier ausgewählten Indikatoren aus dem CHE-Ranking

Gezählt wurden zunächst die Zugehörigkeit zur Spitzengruppe pro Fach und Bundesland in den Indikatoren „Gesamturteil der Studierenden“, „Professorentipp“, „Studiendauer“ und jeweils einem Forschungsindikator, je nach Fach „Publikationen pro Professor“, „Drittmittel je Wissenschaftler“ oder „Promotionen pro Professor“.

Die Fächer wurden vier Gruppen zugeteilt (Zuordnung siehe Tabelle 1), in den Gruppen wurde jeweils die Zahl der Spitzenplätze sowie die Zahl der im Ranking vertretenen Hochschulen ermittelt und daraus der Quotient gebildet (siehe Abb.1).

Ergebnisse für die einzelnen Indikatoren

Die getrennte Betrachtung der Indikatoren „Studierendenzufriedenheit“ (ermittelt aus dem Gesamturteil der Studierenden), „Reputation“ (ermittelt aus dem Professorentipp), „Studiendauer“ und „Forschung“ zeigt, dass einige Länder nur bei einem der vier Indikatoren häufig in der Spitzengruppe zu finden sind: So sind die Fachbereiche der Berliner Universitäten in der Reputation bei den Professoren häufig in der Spitzengruppe, die Fachbereiche in Bremen häufig bei den Forschungsindikatoren. Die Abbildungen 2a bis 2d zeigen, welche Bundesländer bei den vier ausgewählten Indikatoren vorn liegen.

Welchen Beitrag die einzelnen Indikatoren zu der Spitzenplatzierung leisten, demonstriert Abbildung 3.

Abbildung 3: Beiträge der Indikatoren zur Zahl der Spitzenplätze

Während die bayerischen und baden-württembergischen Hochschulen bei allen vier Aspekten etwa gleich häufig in der Spitzengruppe rangieren, bringen es die Universitäten in Thüringen, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern vor allem dank kurzer Studienzeiten und dem Urteil der Studierenden zu Spitzenplätzen. Bremen hat trotz eines hohen Anteils an Spitzenplazierungen in der Forschung keine gute Reputation bei den Hochschullehrern, hier gibt es keinen Spitzenplatz.

Stärken der Länder variieren in den Fächergruppen

Die Analyse zeigt, dass einige Länder in bestimmten Fächergruppen besonders gut abschneiden. So sind die sächsischen Universitäten besonders in den Ingenieurwissenschaften überdurchschnittlich oft in der Spitzengruppe zu finden. Eine Stärke der Universitäten in Baden-Württemberg liegt hingegen in den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften sowie Jura.

Abbildung 4: Beiträge der Fächergruppen zur Zahl der Spitzenplätze

Bislang gibt es an den Hochschulen noch keinen vergleichenden Leistungstest, wie er mit der PISA-Studie für die Schulen vorgenommen wurde. Dies ist auch insofern schwierig, als ein Konsens über den Wissenskanon bzw. über die relevanten Kompetenzen der Studierenden über Disziplingrenzen hinweg und die entsprechenden Testfragen kaum zu erzielen ist. Aber für die 25 am häufigsten studierten Fächer, für die sich rund 75% aller Studienanfänger entscheiden, liefert das CHE-Ranking Informationen über die Leistungen an verschiedenen Hochschulen. Die Daten können zu einer Analyse von Stärken und Schwächen genutzt werden und wer einen Studienplatz sucht, findet differenzierte Anhaltspunkte für die richtige Wahl.

Für die untersuchten Fächer stehen Informationen zu jeweils 30 Aspekten des Studiums zur Verfügung. Die Fachbereiche werden für jeden Aspekt einer Spitzen-, Mittel- oder Schlussgruppe zugeordnet. Dargestellt wird zum Beispiel: Wie beurteilen die Studierenden das Lehrangebot, die Studienorganisation, die Bibliothek oder die Kontakte zu anderen Studierenden? Wie beurteilen die Professoren diese Fragen oder die Ausstattung mit PCs und die Forschungsbedingungen? Dazu kommen Fakten wie Studiendauer, Betreuungsrelation, fremdsprachige Lehrveranstaltungen oder auch die Mieten am Hochschulort. Alle Informationen sind im Internet kostenfrei einzusehen. Dort ist auch eine interaktive Gewichtung der Kriterien nach persönlichen Präferenzen möglich

Alle den Graphiken zugrunde liegenden Daten finden sich im Detail in den Tabellen 2 bis 5.

Media Contact

Britta Hoffmann-Kobert idw

Weitere Informationen:

http://www.dashochschulranking.de

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