Eine Million Euro für die Forschung

„Diese Million ist gut investiert und kommt der Wissenschaft in der Region zu Gute“, sind sich Dieter Schoch, Vorsitzender der gemeinnützigen STAEDTLER Stiftung, und Prof. Dr. Michael Braun, Präsident der Ohm-Hochschule, einig.

Beide stellten heute im Rahmen eines Pressegesprächs einige Forschungsprojekte vor, die an der Nürnberger Ohm-Hochschule laufen und von der gemeinnützigen STAEDTLER Stiftung gefördert werden. Die Stiftung unterstützt die Hochschule seit fast zehn Jahren und hat in dieser Zeit über eine Million Euro Fördergelder für Forschungsprojekte zur Verfügung gestellt.

Die Liste der geförderten Projekte ist lang, und sowohl Fakultäten als auch Institute der Ohm-Hochschule kamen schon in den Genuss einer Förderung. Drei Projekte wurden beim Pressegespräch exemplarisch vorgestellt:

Projekt „Produktpiraterie“

Prof. Dr. Carsten Fussan befasst sich in seinem aktuellen Projekt mit der Erarbeitung und Erfolgsprüfung sogenannter „betriebswirtschaftlicher Maßnahmen gegen internationale Produktpiraterie“ und wird hierfür mit 40.500 Euro von der gemeinnützigen STAEDTLER Stiftung gefördert. „Strategien gegen internationale Produktpiraterie haben höchste Bedeutung für die langfristige Zukunftssicherung innovativer Unternehmen. In der Praxis sind bisher insbesondere zwei Bereiche zur Abwehr von Produktpiraten in Anwendung: juristische und technische Maßnahmen“, erläutert Prof. Dr. Fussan den Hintergrund seines Projekts.

Im Forschungsprojekt geht es nun um ein hochwirksames drittes Aktivitätsfeld – das der strategischen und operativen betrieblichen Abwehrmaßnahmen – mit denen Unternehmen die Fälschungsgefahr reduzieren können. „Diese Gruppe der so genannten betriebswirtschaftlichen Schutzmaßnahmen ist bisher noch kaum verbreitet und auch bei Unternehmen weitgehend unbekannt“, bedauert der Projektleiter. Das Forschungsprojekt setzt hier an und untersucht die Wirksamkeit, Einsatzbereiche und Kosten dieser Maßnahmen.

Projekt „Dieselinjektoren“

Fördergelder in Höhe von 40.000 Euro fließen in das aktuelle Forschungsprojekt von Prof. Dr. Miroslaw Weclas von der Fakultät Maschinenbau und Versorgungstechnik. „Bei experimentellen Untersuchungen des Dieseljetaufpralls auf eine feste Wand, die wir an der Hochschule durchgeführt haben, sind wir auf ein völlig neuartiges, in der Literatur noch nicht bekanntes Phänomen gestoßen, das wir nun genauer untersuchen wollen“, erläutert der Projektleiter.

Dabei geht es um ein dreieckiges (polygonales) Splashing. Vor allem der Einfluss der Geometrie des Jetkerns und der Einspritzparameter sollen charakterisiert werden. Die Untersuchungen an Magnet- und Piezo-Common-Rail Dieselinjektoren werden in einer speziellen Kammer realisiert. Das Projekt ist Teil der breiten Forschungsaktivitäten, um die Gemischbildung und Verbrennung in Dieselmotoren zu verbessern. Ziel ist es, die Motoren effizienter und vor allem umweltfreundlicher zu machen.

Projekt „Antioxidantien“

Mit einem Förderbetrag in Höhe von 32.500 Euro unterstützte die STAEDTLER Stiftung ein Forschungsprojekt zum Thema „Antioxidantien“ der Fakultät Angewandte Chemie. Projektleiter Prof. Dr. Ronald Ebbert hat das Projekt gerade abgeschlossen und ein neues Testverfahren entwickelt, mit dem man schnell und kostengünstig Antioxidantien identifizieren und quantifizieren kann. Antioxidantien verhindern die Reaktion empfindlicher Moleküle mit dem Luftsauerstoff oder anderen oxidierenden Chemikalien. Sie sind in vielen Nahrungsmitteln wie Gemüse, Tee, Kakao oder Kaffee enthalten und werden auch in der Lebensmitteltechnik als Zusatzstoffe eingesetzt.

Insgesamt unterstützen Antioxidantien die körpereigenen Abwehrsysteme und können auch das Risiko einer Krebserkrankung verringern. „Unser neues Testverfahren funktioniert mit sehr geringen Mengen und führt zu einer deutlichen Kostenersparnis“, freut sich Prof. Dr. Ebbert. Davon könnte sowohl die pharmazeutische Industrie profitieren als auch Unternehmen, die Nahrungsergänzungsmittel herstellen oder sich mit der Zusammensetzung von Lebensmitteln beschäftigen.

Media Contact

Elke Zapf idw

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