Nachwuchskräfte gesucht

Verschiedene Programme sollen helfen, junge Menschen für Forschung und Technik zu begeistern und gut ausgebildete Wissenschaftler zu gewinnen.

Fraunhofer zählt bei Ingenieuren und Naturwissenschaftlern zu den beliebtesten Arbeitgebern – das bestätigen die Umfragen auch 2007. Mittlerweile arbeiten in der Zentrale, in den Einrichtungen und Centers 13 700 Mitarbeiter. Tendenz steigend: Bereits im Jahr 2007 wurden 500 neue Stellen geschaffen, 2008 sollen weitere 1000 dazukommen. Diese mit gut ausgebildeten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zu besetzen, ist eine große Herausforderungen.

„Qualifizierte Ingenieure und Naturwissenschaftler werden dringend benötigt, nicht nur um die laufenden Projekte mit der Industrie abzuwickeln, sondern auch um neue Technologien für die Zukunft zu entwickeln“, sagt Prof. Hans-Jörg Bullinger, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft: „Wenn wir Morgen zu den führenden Nationen im Bereich Forschung und Entwicklung gehören wollen, dann müssen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter heute kreativ sein, innovative Lösungen erdenken und realisieren.“

Es fehlen jedoch gut ausgebildete Naturwissenschaftler und Ingenieure. Bereits 2007 konnten 70 000 Ingenieursstellen nicht besetzt werden und in diesem Jahr werden es nach Einschätzung des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) 95 000 sein. In den kommenden Jahren wird der Mangel deutlich zunehmen. Denn es studieren zu wenig junge Menschen Ingenieurs- und Naturwissenschaften. Die Folge: Auf 100 Ingenieure, die in den Ruhestand gehen, kommen in Deutschland derzeit nur 90 Nachwuchskräfte aus den Hochschulen. Zum Vergleich: International stehen als Ersatz für 100 Ingenieur-Pensionäre 190 Absolventen zur Verfügung.

„Als Forschungsorganisation gehört es auch zu unserer Verantwortung, einen Beitrag zur Förderung des dringend nötigen technischen Nachwuchses zu leisten“, betont Prof. Bullinger. Deshalb hat die Fraunhofer-Gesellschaft verschiedene Projekte entwickelt, um junge Menschen für Forschung und Technik zu begeistern. Die Talent-School ermöglicht es zum Beispiel interessierten Jugendlichen, einen Einblick in die Forschungsarbeit bei Fraunhofer zu bekommen. Junge Talente fördert Fraunhofer außerdem in der JuniorAkademie. Begabte Schüler können in den Sommerferien ihr Wissen in Workshops erweitern. Dieses Jahr wird sogar erstmals eine Europäische JuniorAkademie angeboten. Dass sich Mädchen bei entsprechenchenden Angeboten für Naturwissenschaften und Technik interessieren, zeigt das Projekt Roberta® – Mädchen erobern Roboter. In den Kursen entwerfen, konstruieren und programmieren Schülerinnen Roboter und bringen ihnen zum Beispiel das Tanzen bei. Das Konzept soll jetzt auch in anderen europäischen Ländern eingesetzt werden.

Wichtig ist es, nicht nur junge Menschen für ein naturwissenschaftliches Studium zu begeistern, sondern auch hochqualifizierte Wissenschaftler in Deutschland zu halten. Ein Baustein, um kreative Köpfe für die Fraunhofer-Gesellschaft zu gewinnen, ist das Programm „Attract“. Exzellente junge Wissenschaftler erhalten die Chance an einem Fraunhofer-Institut eine eigene Arbeitsgruppe aufzubauen, um ihre Ideen auszuarbeiten und in Richtung Anwendung voranzutreiben. Über fünf Jahre werden sie mit 500 000 Euro jährlich gefördert. Bis 2009 schreibt Fraunhofer insgesamt 40 Gruppen aus, neun Arbeitsgruppen haben bereits mit Forschungsarbeit begonnen. Insgesamt investiert die Forschungsorganisation 100 Mio Euro in die Förderung der Nachwuchswissenschaftler.

„Wir wollen unsere Spitzenposition als attraktiver Arbeitgeber für Absolventinnen und Absolventen der Natur- und Ingenieurwissenschaften weiter ausbauen. Denn die Basis unseres Erfolgs sind die hervorragenden Leistungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“. betont Prof. Bullinger.

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