Bund und Neue Länder stärken gemeinsam Spitzenforschung Ost

Mit einem neuen Programm zu Spitzenforschung und Innovation in den Neuen Ländern setzt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gemeinsam mit den Neuen Ländern einen Meilenstein in der Innovationsförderung Ostdeutschlands.

Bundesforschungsministerin Annette Schavan hat sich am Montag in Berlin mit ihren Kolleginnen und Kollegen aus den Neuen Ländern auf sechs Pilotprojekte zur Spitzenforschung verständigt, die noch in diesem Sommer starten sollen. Die Projekte werden mit insgesamt 45 Millionen Euro über einen Zeitraum von zweieinhalb Jahren gefördert. Ziel ist, die Innovationsfähigkeit und damit die Wirtschaftskraft in den Neuen Ländern zu steigern, indem Kompetenzen überregional, themenorientiert und organisationsübergreifend gebündelt werden.

„Wir setzen konsequent auf Stärken. Dadurch erhalten die Forschungsstandorte in den Neuen Ländern die notwendige Schubkraft, um im internationalen Wettbewerb um die besten Talente erfolgreich zu sein“, sagte Schavan. Die Pilotprojekte, so die Ministerin, setzten dort an, wo sich die technologische Leistungsfähigkeit einer Region klar herauskristallisiere, wo die Zusammenarbeit über die Grenzen von Disziplinen, Instituten, Ländern und Staaten hinweg begonnen habe.

„Wir fördern Kooperationen, die aus eigener Kraft heraus entstanden sind“, sagte Schavan. Es handelt sich um strategische Partnerschaften, in denen ostdeutsche Forschungseinrichtungen die Federführung haben. „Das neue Programm nimmt gezielt die Erfahrungen auf, die das BMBF und die Neuen Länder bereits in der gemeinsamen Innovationspolitik gewonnen haben, und entwickelt sie weiter.“

Gerade Ostdeutschland mit den großen Herausforderungen des demografischen Wandels, der Abwanderung und der kleinteiligen Wirtschaftsstruktur brauche eine konkurrenzfähige, exzellente Spitzenforschung, um Wirtschaft anzuziehen und die Innovationskraft zu stärken, so die Ministerin.

Das Programm „Spitzenforschung und Innovation in den Neuen Ländern“ ist die Fortführung des „Dialog Innovation Ost“, der im November 2006 mit dem Memorandum „7 Punkte für Innovation und Wachstum“ zwischen dem BMBF und den Wissenschaftsministerien der Neuen Länder begonnen hat. Die Pilotprojekte sind der Auftakt des neuen Förderprogramms. Noch in diesem Jahr soll eine zweite Ausschreibungsrunde mit einem Fördervolumen von insgesamt 200 Millionen Euro starten.

Die sechs Pilotprojekte starten zu folgenden Themen: Plasmamedizin (Greifwald), Optische Mikrosysteme (Jena, Ilmenau, Erfurt), virtuelle und erweiterte Realität (Magdeburg, Kaiserslautern), Medizinische Systembiologie (Berlin), Wasserforschung (Dresden) und Geo-Energie (Potsdam und Cottbus).

Die Namen der sechs Pilotprojekte:

Campus PlasmaMed (Federführung: Greifswald, MV)
Kompetenzdreieck Optische Mikrosysteme (Jena, Ilmenau, Erfurt, TH)
VIERforES (Magdeburg, ST, sowie Kaiserslautern, RP)
Berlin Institute for Medical Systems Biology (Berlin)
International Water Research Alliance (Dresden, SN)
GeoEn (Potsdam, Cottbus, BB)

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