Initiative "Go East: Studium, Forschung und Praktikum in Osteuropa und in den Ländern der GUS" gestartet

BMBF stellt bereits in diesem Jahr zusätzlich 2,5 Millionen Euro zur Verfügung

Die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Edelgard Bulmahn, hat heute in Berlin gemeinsam mit dem Präsidenten des Deutschen Akademischen Austauschdienstes, Prof. Theodor Berchem, und Dr. Kerstin Böcker, Personaldirektorin bei DaimlerChrysler Services AG, Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft, den offiziellen Startschuss für die Initiative „Go East“ gegeben. Mit dieser Initiative sollen mehr deutsche Studierende und Graduierte sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für einen Studien- oder Forschungsaufenthalt oder für ein Praktikum in Mittel-, Ost- oder Südosteuropa und den Ländern der GUS gewonnen werden.

Bulmahn erklärte: „Wir waren es in den letzten Jahrzehnten gewohnt, beim Austausch und beim Auslandsstudium fast ausschließlich nach Westen zu blicken. Aber die Welt hat sich geändert. Das ungleiche Interesse aneinander wird der heutigen Zeit und dem europäischen Einigungsprozess nicht gerecht.“ Bulmahn appellierte an die jungen Menschen in Deutschland, die Chancen zu nutzen, die sich im aktuellen Entwicklungsprozess dieser Staaten böten.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) stellt dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) und der Alexander von Humboldt-Stiftung (AvH) für die Initiative „Go East“ bereits in diesem Jahr zusätzlich zu bereits bestehenden Förderprogrammen 2,5 Millionen Euro zur Verfügung. Unternehmen der deutschen Wirtschaft unterstützen Studierende durch die Bereitstellung von Praktikumplätzen in den Staaten Mittel-, Ost- und Südosteuropas und der GUS.

Abgesehen von zahlreichen kürzeren Aufenthalten verbringen schätzungsweise nur zwischen 1200 und 1500 deutsche Studierende, das heißt zwei bis drei Prozent der mobilen deutschen Studierenden, mindestens ein Auslandssemester dort. Im Gegenzug kamen 1999 ca. 28.000 und 2000 sogar ca. 34.000, d. h. ca. 27 Prozent der in Deutschland studierenden Ausländerinnen und Ausländer, aus den Staaten Mittel-, Ost- und Südosteuropas bzw. der GUS.

Neben dem noch unzureichenden Bekanntheitsgrad des Leistungsspektrums dortiger Hochschulen ist das geringe Interesse deutscher Studierender an einem Aufenthalt in MOE/GUS im wesentlichen durch fehlende Sprachkenntnisse und mentale Barrieren zu erklären sowie mit der Unsicherheit darüber, ob ein Aufenthalt in diesen Ländern der Karriere förderlich ist.

Prof. Theodor Berchem erklärte dazu: „Der DAAD wird intensiver über die Studien- und Forschungsmöglichkeiten in dieser Region informieren, verstärkt für sein Stipendienangebot werben, den Ausbau der Hochschulpartnerschaften mit Osteuropa fördern, das Angebot an vorbereitenden Sprachkursen erweitern und bei der Entwicklung attraktiver Studienprogramme helfen, die deutschen Studierenden die Möglichkeiten bieten, in dieser Region Kurse in Sprach- und Landeskunde oder ein Fachprogramm in deutscher oder englischer Sprache zu absolvieren.“

Für deutsche Unternehmen sind Staaten in diesem Teil der Welt zur wichtigsten Wachstumsregion geworden. Dennoch haben deutsche Studierende diese Region bislang kaum für sich entdeckt. Für die deutsche Wirtschaft erklärte Dr. Kerstin Böcker: „Mit der EU-Erweiterung und den rasant wachsenden Wirtschaftsbeziehungen mit den osteuropäischen Ländern eröffnen sich für deutsche Unternehmen neue Märkte und Chancen. Das gilt auch für künftige Absolventen mit Osteuropa-Kompetenz“.

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