Vom 04. bis 06. Mai 2011 findet in Budapest die europäische Future and Emerging Technologies (FET) Konferenz und Ausstellung 2011 statt. Dies ist der Startschuss für die ersten Projekte einer europäischen Initiative für zukünftige und neu entstehende Technologien (future and emerging technologies, FET), die als Inkubator für neue Ideen und wissenschaftliche Ansätze im Bereich der Informations- und Kommunikationswissenschaften dienen soll. Unter den sechs Pilotprojekten, die heute in Budapest vorgestellt werden, befindet sich auch das „ITFoM - Information Technology Future of Medicine“-Projekt, das von dem Berliner Wissenschaftler Hans Lehrach koordiniert wird.
Am 4. Mai werden die Projekte der FET Flagship-Initiative offiziell durch Neelie Kroes, die Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, gestartet. FET Flagships sind groß angelegte, wissenschaftsgetriebene und aufgabenorientierte Initiativen, mit denen visionäre technologische Ziele erreicht werden sollen. Die ausgewählten Projekte sollen über zehn Jahre mit einem Budget von bis zu 100 Millionen Euro pro Jahr gefördert werden. Zur Vorbereitung werden bis Mai 2012 zunächst sechs Pilotprojekte mit je 1,5 Millionen Euro über zwölf Monate gefördert. In der zweiten Jahreshälfte 2012 werden aus den Pilotprojekten dann zwei Flagship-Projekte ausgewählt, die Anfang 2013 ihre Arbeit aufnehmen sollen.
Eines der geförderten Pilotprojekte, das ITFoM – IT Future of Medicine Project, wird von dem Berliner Wissenschaftler Hans Lehrach, Direktor am Max-Planck-Institut für molekulare Genetik und Leiter des Dahlem Zentrums für Genomforschung und medizinische Systembiologie, koordiniert. Innerhalb des Projektes arbeiten insgesamt 26 Partner und 20 assoziierte Partner aus akademischen Institutionen und Firmen aus 15 verschiedenen Ländern zusammen. “Das ITFoM Projekt ähnelt in gewisser Weise dem Humangenomprojekt, an dem wir ebenfalls beteiligt waren“, erläutert Lehrach. „In den 90er Jahren haben wir in einer internationalen Zusammenarbeit zehn Jahre benötigt, um die Sequenz eines menschlichen Genoms zu entschlüsseln. Die Kosten dafür betrugen zwischen einer und drei Milliarden Dollar. Jetzt können wir das Genom jedes einzelnen Patienten routinemässig sequenzieren, und damit wichtige Informationen für die Entwicklung individualisierter Therapieansätze erhalten.“
Im Rahmen des als Vorantrag ausgewählten ITFoM-Projektes wollen Lehrach und seine Partner aus Hochdurchsatzanalysen, zum Beispiel Gesamtgenomsequenzierungen, individuelle Computermodelle („virtuelle Patienten“) für jeden Patienten im Gesundheitssystem entwickeln und so die medizinische Behandlung revolutionieren Die Umsetzung dieses neuen und visionären Konzeptes basiert unter anderem auf Arbeiten, die Lehrach während des Deutschen Human Genomprojektes (DHGP) begonnen und in Projekten des Nationalen Genomforschungsnetzes (NGFN), zum Beispiel dem Mutanomprojekt, weiterentwickelt hat. „Wir erwarten, dass die datenreiche, rechenintensive Medizin der Zukunft bei vielen Krankheiten eine weit bessere, aber auch kostengünstigere Gesundheitsversorgung und Prävention ermöglichen wird, als es bisher der Fall ist“, so Lehrach.
Kontakt
Prof. Dr. Hans Lehrach
Dr. Patricia Marquardt | idw
Weitere Informationen:
http://www.ITFoM.eu
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