1,4 Millionen Euro für gesellschaftliches Engagement von Hochschulen

Die Stiftung Mercator und der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft haben heute die Initiative „Mehr als Forschung und Lehre! Hochschulen in der Gesellschaft“ gestartet.

Ziel der Partner ist es, die Rolle von Hochschulen als gesellschaftliche Akteure zu stärken. Hochschulen sollen dabei unterstützt werden, gesellschaftliches Engagement über bestehende Einzelprojekte hinaus als strategisches Element ihrer institutionellen Weiterentwicklung in den Blick zu nehmen.

Stifterverband und Stiftung Mercator stellen jeweils 700.000 Euro zur Verfügung. Alle staatlich anerkannten Hochschulen in Deutschland können sich ab heute bewerben.

„Hochschulen können mehr als Forschung und Lehre“, meint Andreas Schlüter, Generalsekretär des Stifterverbandes. „Universitäten und Fachhochschulen erfüllen eine bedeutende Rolle als Motor für gesellschaftliche Entwicklungen und übernehmen schon heute vielfach Verantwortung im Gemeinwesen, indem sie gesellschaftliche Projekte in Studium und Lehre integrieren oder sich für mehr Bildungsbeteiligung einsetzen. Darin wollen wir sie weiter ermutigen“, sagt Schlüter.

„Auftrag und Leistungen von Hochschulen gehen in Deutschland schon heute über Forschung und Lehre hinaus“, so Bernhard Lorentz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Stiftung Mercator. So würden Hochschulen beispielsweise mit lokalen Unternehmen in der Aus- und Weiterbildung zusammen arbeiten oder kulturelle Angebote für Stadt und Region schaffen. „Diese Entwicklung möchten wir unterstützen und damit zugleich mehr öffentliche Aufmerksamkeit für eine vielfältige Hochschullandschaft schaffen“, so Lorentz.

Die Ausschreibung

Die Ausschreibung ist offen für alle staatlich anerkannten Hochschulen in Deutschland. Eine Antragstellung ist auch im Verbund möglich.

Inhalt
Es werden Konzepte gesucht, mit denen Hochschulen ihre Rolle als gesellschaftlicher Akteur stärken wollen. Die Hochschulen sollten sich in dieser Ausschreibung mit der Frage nach ihrem Selbstverständnis und ihrer Rolle in der Gesellschaft auseinandersetzen: In welcher Form hat die Hochschule gesellschaftliches Engagement bereist umgesetzt? Welche weiteren Schritte sind geplant?

Wenn eine Hochschule bereits mit gesellschaftlichen Akteuren kooperiert, sollte sie darauf hinarbeiten zu überlegen, wie diese Kooperationen weitergeführt oder vertieft werden können: Wie sind die bisherigen Aktivitäten in die Gesamtstrategie der Hochschule eingebunden? Welche Auswirkungen haben bisherige Aktivitäten auf das Gemeinwesen? Darüber hinaus geht es darum, neue Projekte zu initiieren.

Auswahlverfahren
Jede Hochschule kann nur einen Antrag einreichen. Bei Verbundanträgen muss eine federführende Hochschule den Antrag stellen.

Das Antragsverfahren ist zweistufig. In einem ersten Schritt können Hochschulen bis zum 30. Juli 2010 eine Projektskizze mit Zeitplan einreichen, in der sie ihr Konzept einer „Hochschule in der Gesellschaft“ beschreiben.

Auf Grundlage dieser Skizzen werden von einem Gutachtergremium zehn Hochschulen ausgewählt, die ihre Konzepte im Februar 2011 auf einer internationalen Konferenz vor Gutachtern und Publikum präsentieren werden. Die zehn Konzepte werden mit je 10.000 Euro prämiert. Bis zu sechs Projekte werden dann ausgewählt und mit bis zu 250.000 Euro für die nächsten zwei Jahre gefördert.

Über die Stiftung Mercator
Die Stiftung Mercator gehört zu den großen deutschen Stiftungen. Sie initiiert und unterstützt Projekte für bessere Bildungsmöglichkeiten an Schulen und Hochschulen. Im Sinne Gerhard Mercators fördert sie Vorhaben, die den Gedanken der Weltoffenheit und Toleranz durch interkulturelle Begegnungen mit Leben erfüllen und die den Austausch von Wissen und Kultur anregen. Die Stiftung zeigt neue Wege auf und gibt Beispiele, damit Menschen – gleich welcher nationalen, kulturellen und sozialen Herkunft – ihre Persönlichkeit entfalten, Engagement entwickeln und Chancen nutzen können. So will sie Ideen beflügeln. Ihre Arbeitsweise ist geprägt von einer unternehmerischen, internationalen und professionellen Haltung. Dem Ruhrgebiet, der Heimat der Stifterfamilie, fühlt sie sich in besonderer Weise verbunden.
Über den Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft
Der Stifterverband ist eine Gemeinschaftsinitiative der Wirtschaft zur Förderung von Wissenschaft und Bildung. Spenden, Mitgliedsbeiträge und Stiftungserträge machen den Stifterverband mit einem jährlichen Fördervolumen von weit über 120 Millionen Euro zum größten privaten Wissenschaftsförderer der Bundesrepublik.

Bei Fragen sprechen Sie uns gerne an:

Marisa Klasen
Stiftung Mercator
Kommunikationsmanagerin
Tel.: +49 (0)201-24522-53
marisa.klasen@stiftung-mercator.de
Michael Sonnabend
Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft
Pressesprecher
Tel.: + 49 (0)201 84 01-181
michael.sonnabend@stifterverband.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Bildung Wissenschaft

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer