Gerade noch geschafft - mit dem letzten Sprit rollt das Auto an die Tankstelle. Um den Tank zu füllen, muss der Fahrer die Tankklappe zunächst entriegeln, meist mit einem Knopf im Innenraum des Fahrzeugs.
Die Entriegelung übernehmen ein kleiner Stellmotor, mehrere Zahnräder und verschiedene Federn, insgesamt mehr als zehn Einzelteile. Künftig könnte dieser Mechanismus wesentlich einfacher werden: Ein einzelner Draht reicht dann aus, um den Entriegelungsmechanismus für die Tankklappe zu öffnen.
Das Besondere an diesem Bauteil: Es wird aus Formgedächtnismaterial gefertigt. Verformt man ein solches Material und erwärmt es anschließend, setzt es einem Magnetfeld aus oder hält es ins Licht, nimmt es seine ursprüngliche Form wieder ein. Im Fall der Tankdeckel-Verriegelung verkürzen sich die Bauteile durch erhöhte Temperatur. "Wir schicken Strom durch den Draht, der sich daraufhin erwärmt. Durch die Wärme erinnert er sich an seine ursprüngliche Form, zieht sich also zusammen, und öffnet so den Tankdeckel", erklärt Dr. Gunther Naumann, Gruppenleiter am Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU in Chemnitz, unter dessen Leitung das neue System entwickelt wurde.
"Der Vorteil: Unser Entriegelungssystem ist durchschnittlich um 80 Prozent kostengünstiger als herkömmliche Systeme. Zudem lassen sich beim Gewicht etwa 90 Prozent einsparen - denn der Spezialdraht wiegt nur fünf Gramm", sagt Naumann. Auch beim Bauraum, den die Entriegelung einnimmt, bringt das System Vorteile: Während der übliche Stellmotor mit seinem Gehäuse 6 x 4 x 3 Zentimeter benötigt, lässt sich der Draht in die Zugstange integrieren, die bereits vorhanden ist. Er braucht somit keinen zusätzlichen Platz.
Einen Prototypen des Systems gibt es bereits. Auch den Draht, eine Nickel-Titan-Legierung, kann man fertig von der Rolle kaufen - er ist bereits so "trainiert", dass er sich bei Erwärmung verkürzt. "Selbst wenn man den Tankdeckel über zehn Jahre täglich zweimal öffnet, würde das System nicht verschleißen", sagt Naumann.
Dr. Janine Drexler | Fraunhofer-Gesellschaft
Weitere Informationen:
http://www.fraunhofer.de
http://www.fraunhofer.de/presse/presseinformationen/2008/07/Mediendienst072008Thema6.jsp
Weitere Berichte zu: > Tankklappe
Wichtige Schritte auf dem Weg zum automatisierten Fahren
29.03.2018 | Universität Bremen
Es wird noch heller: Innovative Leuchten in der Automobilindustrie
28.03.2018 | Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm
Magnetic resonance imaging, or MRI, is a widely used medical tool for taking pictures of the insides of our body. One way to make MRI scans easier to read is...
Das Kleben der Zellverbinder von Hocheffizienz-Solarzellen im industriellen Maßstab ist laut dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE und dem Anlagenhersteller teamtechnik marktreif. Als Ergebnis des gemeinsamen Forschungsprojekts »KleVer« ist die Klebetechnologie inzwischen so weit ausgereift, dass sie als alternative Verschaltungstechnologie zum weit verbreiteten Weichlöten angewendet werden kann. Durch die im Vergleich zum Löten wesentlich niedrigeren Prozesstemperaturen können vor allem temperatursensitive Hocheffizienzzellen schonend und materialsparend verschaltet werden.
Dabei ist der Durchsatz in der industriellen Produktion nur geringfügig niedriger als beim Verlöten der Zellen. Die Zuverlässigkeit der Klebeverbindung wurde...
Auf der Hannover Messe 2018 präsentiert die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM), wie Astronauten in Zukunft Werkzeug oder Ersatzteile per 3D-Druck in der Schwerelosigkeit selbst herstellen können. So können Gewicht und damit auch Transportkosten für Weltraummissionen deutlich reduziert werden. Besucherinnen und Besucher können das innovative additive Fertigungsverfahren auf der Messe live erleben.
Pulverbasierte additive Fertigung unter Schwerelosigkeit heißt das Projekt, bei dem ein Bauteil durch Aufbringen von Pulverschichten und selektivem...
At the Hannover Messe 2018, the Bundesanstalt für Materialforschung und-prüfung (BAM) will show how, in the future, astronauts could produce their own tools or spare parts in zero gravity using 3D printing. This will reduce, weight and transport costs for space missions. Visitors can experience the innovative additive manufacturing process live at the fair.
Powder-based additive manufacturing in zero gravity is the name of the project in which a component is produced by applying metallic powder layers and then...
Ingenieure des Fraunhofer-Instituts für Werkstoff- und Strahltechnik (IWS) in Dresden haben in Kooperation mit Industriepartnern ein innovatives Verfahren...
Anzeige
Anzeige
Konferenz »Encoding Cultures. Leben mit intelligenten Maschinen« | 27. & 28.04.2018 ZKM | Karlsruhe
26.04.2018 | Veranstaltungen
Konferenz zur Marktentwicklung von Gigabitnetzen in Deutschland
26.04.2018 | Veranstaltungen
infernum-Tag 2018: Digitalisierung und Nachhaltigkeit
24.04.2018 | Veranstaltungen
Weltrekord an der Uni Paderborn: Optische Datenübertragung mit 128 Gigabits pro Sekunde
26.04.2018 | Informationstechnologie
Multifunktionaler Mikroschwimmer transportiert Fracht und zerstört sich selbst
26.04.2018 | Biowissenschaften Chemie
Berner Mars-Kamera liefert erste farbige Bilder vom Mars
26.04.2018 | Physik Astronomie