Effektiver Rußfilter entfernt Partikel bei Lkw und Pkw

Neue Rußfilter des Siemens-Unternehmens Emitec entfernen bis zu 80 Prozent der Partikel aus dem Abgasstrom von Lkw. Damit werden die Schadstoffemissionen von Lkw deutlich gesenkt. Zusätzlich zu den Filtern garantieren spezielle Katalysatoren, dass die Abgasnormen für Lkw eingehalten werden. Das System wurde mit dem Nutzfahrzeughersteller MAN getestet und optimiert. Neue MAN-Motoren haben den Filter-Katalysator bereits integriert. Für Pkw sind ähnliche Systeme zum Nachrüsten verfügbar.

Die Emitec-Filter werden von BMW seit längerem in Serie eingesetzt. Das Unternehmen will bis 2006 alle mit Diesel betriebenen Neuwagen mit Rußfiltern ausstatten. Daneben will BMW Lösungen für die Nachrüstung für am Markt befindliche Modelle anbieten.

Im Gegensatz zu keramischen Vollfiltern bestehen die Filter von Emitec aus Metall. Sie sind wartungsfrei und beeinflussen den Treibstoffverbrauch nicht. Das System hat eine offene Bauweise und verstopft auch bei Laufleistungen von mehreren 100.000 Kilometern nicht. Die Rußpartikel werden aus dem Abgasstrom ausgeschleust und auf einem metallischen Vlies gesammelt. In dessen winzigen Poren lagern sie sich an und werden ab etwa 200 Grad Celsius kontinuierlich verbrannt. Untersuchungen haben ergeben, dass anders als bei herkömmlichen Rußfiltern besonders die als gefährlich geltenden lungengängigen Feinstpartikel mit Durchmessern von 20 bis 100 Nanometern (Millionstel Millimeter) entfernt werden. Zugleich wandelt ein Oxidationskatalysator Stickoxide aus dem Abgas in Stickstoffdioxid um, das den nötigen Sauerstoff für die Verbrennung des Rußes liefert und dabei wieder vollständig zu Stickoxid reduziert wird. Um die Emissionen an Stickoxiden noch weiter abzusenken, bedarf es weiterer Schritte, etwa effektiverer Motorsteuerungen oder Einspritzsystemen.

Emitec ist ein Gemeinschaftsunternehmen des Automobilelektronikspezialisten Siemens VDO und des britischen Automobil- und Luftfahrtzulieferers GKN. Emitec sitzt in Lohmar bei Bonn und ist einer der weltgrößten Hersteller von Metall-Katalysatorträgern. Neue Diesel-Pkw stoßen heute nur noch sieben Prozent ihrer Partikelemissionen von 1990 aus. An den gesamten Feinstaubemissionen sind die Partikel von Diesel-Pkw mit weniger als sieben Prozent beteiligt.

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Dr. Norbert Aschenbrenner idw

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