Druckluft-Auto soll Indiens Abgase reduzieren

AirPod: luftbetriebenes Auto (Foto: http://www.mdi.lu )<br>

Der indische Autohersteller Tata will den verstopften Straßen und der verschmutzten Luft in den Großstädten des Subkontinents mit Druckluftautos beikommen. Entsprechende Fahrzeuge werden derzeit entwickelt.

Die Technologie liefert das in Luxenburg ansässige Unternehmen MDI, das schon seit Jahren Prototypen von Druckluftmotoren herstellt. Derzeit sind Reichweite und die Leistung der Luft-Autos noch relativ bescheiden. Für den Stadtverkehr reichen die Leistungen der Kleinwägen bereits aus.

„Die Idee ist großartig. Die Luft, die als Abgas aus dem Fahrzeug kommt, ist wegen der Filter sogar sauberer als die Druckluft, die hineingesteckt wird. MDI hat bisher aber nur Prototypen gebaut, bisher hat niemand die Produktion übernommen. Mittlerweile ist die Lithium-Ionen-Akku-Technologie so ausgereift, dass sie besser als Antrieb geeignet ist. Bei Elektroautos gibt es beispielsweise weniger mechanische Komponenten, der Verschleiß ist deshalb geringer. Das Bessere ist der Tod des Guten“, sagt Udo Hannemann vom Arbeitskreise Alternative Produktion Bremen der IG Metall http://igmetall.de gegenüber pressetext.

Steckdose oder Druckluftstation

MDI hat bereits mehrere Prototypen von Druckluftfahrzeugen entwickelt. Der „AirPod“ etwa ist ein Smart-ähnlicher Kleinwagen für die Urbane Bevölkerung. Der Wagen ist zwei Meter lang und lediglich 220 Kilo schwer. Die Druckluft wird in einem Tank unter einem Druck von 350 Bar mitgeführt. Mit dem Luftdruck wird ein Motor betrieben, der bei 188 Bar immerhin vier Kilowatt Leistung liefert. Die Reichweite des bis zu vier Personen fassenden Autos wird mit 220 Kilometern angegeben. Ein Führerschein ist zum Lenken des Gefährts nicht notwendig.

Allerdings ist die Höchstgeschwindigkeit ohne gültige Fahrerlaubnis auf 45 Kilometer pro Stunde beschränkt. Mit Genehmigung sind bis zu 70 Kilometer pro Stunde möglich. Das Nachtanken funktioniert auf zwei unterschiedliche Arten. Entweder wird der AirPod an einer Druckluftstation wiederbefüllt, was nur einige Minuten in Anspruch nimmt, oder er wird an eine Steckdose angeschlossen. Dann übernimmt ein eingebauter Kompressor das Tanken. Diese Methode dauert allerdings deutlich länger als die direkte Befüllung. Die Kosten für die Druckluft belaufen sich auf rund einen Euro pro 200 Kilometer.

Indische Pioniere

Tata hat bereits im Januar 2007 ein Abkommen mit MDI unterzeichnet. Die erste Phase der Zusammenarbeit wurde kürzlich mit einem Meilenstein abgeschlossen: Die ersten Tata-Fahrzeuge wurden mit Druckluftantrieb getestet. In der zweiten Phase soll die Technologie jetzt verfeinert und für die Massenproduktion angepasst werden. „Durch eine Erhöhung des Drucks in den Tanks könnte die Reichweite noch um einiges erhöht werden. Tanks, die über 800 Bar aushalten, sind eigentlich verfügbar“, so Hannemann.

Media Contact

Markus Keßler pressetext.redaktion

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Automotive

Die wissenschaftliche Automobilforschung untersucht Bereiche des Automobilbaues inklusive Kfz-Teile und -Zubehör als auch die Umweltrelevanz und Sicherheit der Produkte und Produktionsanlagen sowie Produktionsprozesse.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Automobil-Brennstoffzellen, Hybridtechnik, energiesparende Automobile, Russpartikelfilter, Motortechnik, Bremstechnik, Fahrsicherheit und Assistenzsysteme.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer