Weiße Klimaschutz-Dächer reflektieren Wärme zurück ins All

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Viele der im Rahmen des Geo Engineering diskutierten Maßnahmen gegen die Erderwärmung sind unerforscht oder wirken utopisch. Dabei gibt es eine ganz einfache Idee, die sich leicht und einfach umsetzen ließe: Gebäude mit weißen statt mit konventionell roten oder dunklen Dachflächen.

Der Albedo-Effekt

Dank des sogenannten Albedo-Effekts reflektieren weiße Flächen die Strahlung der Sonne zurück ins All. Dunkle Dachflächen dagegen absorbieren die auftreffende Sonnenenergie und heizen sich auf. Somit könnten weiße Dächer auch das Aufheizen der Städte verlangsamen und damit den von Klimaanlagen verursachten CO2-Ausstoß verringern. Genauso würde die globale Erwärmung der erdnahen Atmosphäre reduziert. Zudem sind weiße Dächer „die einzige Idee im Rahmen des Geo Engineering, bei der es keine massiven Folgen für die Umwelt gibt“, betont z.B. Prof. Dr. Stefan Emeis vom Karlsruhe Institut of Technology. Als Mitglied der Forschungsgruppe "Regional Coupling of Ecosystem-Atmosphere Processes" bestätigt er auch den lokalen Effekt der Maßnahme: „Die weißen Dächer hätten nicht nur einen globalen, sondern auch einen lokalen Effekt“.

Weiße Dächer würden die Ursache der Erwärmung bekämpfen

Weiße Dächer reduzieren die Wärme zudem schon, bevor sie überhaupt entsteht: „Es geht darum, CO2 gar nicht erst entstehen zu lassen – und dazu gehören auch Maßnahmen wie z. B. weiße Dächer oder erneuerbare Energien“, erläutert Prof. Dr. Emeis diese Ansicht. Der für seinen Cradle-to-Cradle-Ansatz bekannte Prof. Dr. Michael Braungart ergänzt: „Wir müssen radikal umdenken und Produktionsprozesse gestalten, die keinen unnützen Abfall, sondern nützliche Rohstoffe hervor bringen. Der Ansatz der weißen Dächer ist dabei äußerst vielversprechend, weil er das Problem der Klima-Erwärmung an der Wurzel anpackt.“

Das mehrfach für seine Nachhaltigkeit ausgezeichnete südbayerische Traditionsunternehmen Baufritz hat beim Thema weiße Dächer ein erstes Zeichen gesetzt: In der Gemeinde Babenhausen im Allgäu wurde ein energieeffizientes Architektenhaus mit weißem Dach realisiert. "Um die Energiewende zu meistern, sind Anstrengungen auf allen Ebenen nötig. Ich freue mich sehr, dass Baufritz gerade in meinem Heimatort Babenhausen neue und innovative Wege für den Umwelt- und Klimaschutz einschlägt.", kommentiert Claudia Roth, MdB und Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen.

Auch auf internationaler Ebene tut sich bereits einiges: In den USA z. B. gibt es bereits ein erstes Zertifizierungs-System namens Leadership in Energy and Environmental Design (LEED – zu deutsch in etwa: Vorreiter bei der energetischen und umweltfreundlichen Gestaltung). Eine im März 2012 veröffentlichte Studie der NASA bestätigt zudem, dass in den heißen Sommermonaten in New York City durch weiße Dächer die Dachtemperatur um durchschnittlich 25 Grad sinkt.* Das LEED-Projekt wird auch von der EU mit dem Ziel gefördert, das Wissen aus den USA dem europäischen Markt anzupassen, behindernde Vorschriften zu entfernen und Denkblockaden zu lösen. Man kann nur hoffen, dass die Politik jetzt entschlossen handelt und dass das Klima auf unserer Erde uns noch genügend Zeit für die Umsetzung der Initiative lässt.

Mehr über klimaschützende Architektur finden Sie beim Ökohaus-Pionier Baufritz unter www.baufritz.de

www.nasa.gov/topics/earth/features/ny-roofs.html

Der Albedo-Effekt (Quelle: Wikipedia)

Die Albedo (lateinisch albedo = „Weißheit“; v. lat. albus = „weiß“) ist ein Maß für das Rückstrahlvermögen von diffus reflektierenden, also nicht selbst leuchtenden Oberflächen. Sie wird bestimmt durch den Quotienten aus reflektierter zu einfallender Lichtmenge und liegt zwischen 0 und 1. Ein Rückstrahlvermögen von Null entspricht einer vollständigen Absorption und Eins einer vollständigen Reflexion des einfallenden Lichts.

Die Albedo ist vor allem in der Meteorologie von Bedeutung, wo sie Aussagen darüber ermöglicht, wie stark sich Luft über verschiedenen Oberflächen erwärmt. Die Eis-Albedo-Rückkopplung ist in der Klimatologie ein wesentlicher, den Strahlungsantrieb und damit die Strahlungsbilanz der Erde beeinflussender Faktor, welche relevant für den Erhalt des Weltklimas ist.

Als globale Erwärmung bezeichnet man den in den letzten Jahrzehnten beobachteten Anstieg der Durchschnittstemperatur der erdnahen Atmosphäre und der Meere sowie deren zukünftige Entwicklung. Das Jahrzehnt von 2000 -2009 war mit Abstand das wärmste je gemessene.

Eis-Albedo-Rückkopplung ist die Wechselwirkung zwischen Kryosphäre (schnee- und eisbedeckter Erdoberfläche) und globalem Klima. Nach den Begriffen der Regelungstechnik handelt es sich um eine „Positive Rückkopplung“, die die wirkende Ursache weiter verstärkt. Wasser und Boden absorbieren ca. 90 % der eingestrahlten Energie und heizen sich auf, was zum Abschmelzen weiterer Schnee- und Eisflächen führt. Umgekehrt führt eine Abkühlung zu einer Ausdehnung von Schnee- und Eisflächen, damit zu einer erhöhten Rückstrahlung und zu weiterer Abkühlung.

Schnee und Eis haben eine hohe Albedo (Rückstrahlvermögen des Sonnenlichts), nur ein kleiner Teil der einfallenden Sonnenenergie wird absorbiert. Schneebedecktes Eis hat mit einer Albedo von 0,9 das höchste Rückstrahlvermögen. Im Gegensatz dazu beträgt die Albedo von Wasser nur ca. 0,06, d. h., 94 % der einfallenden Sonnenenergie wird absorbiert, nur 6 % wird reflektiert.

Zum Unternehmen Baufritz
Die Bau-Fritz GmbH & Co. KG vereint jahrzehntelange Holzbau-Erfahrung und Traditionswerte mit neustem technischen Know-how und intensiver Forschung. Das Allgäuer Unternehmen gilt als Pionier für ökologisches und nachhaltiges Bauen und verbaut ausschließlich natürliche, schadstoffgeprüfte Materialen. Über 40 Tonnen CO2 werden in jedem Baufritz-Holzhaus gespeichert. Dieser Wert entspricht dem durchschnittlichen CO2-Ausstoß eines Mittelklasse-Fahrzeuges in 20 Jahren bei 10.000 km Jahresleistung. Baufritz gehört zu den modernsten und forschungsfreudigsten Holzhaus-Unternehmen Europas. Zahlreiche Auszeichnungen und Patente, einige davon sogar weltweit bestätigen dies.

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Julia Albrecht Bau-Fritz

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