Örtliche Netzwerke fördern Bildung und Beschäftigung im Quartier

Sozial benachteiligte Kinder, Jugendliche und Erwachsene brauchen eine wirksame Förderung bei Bildung und Ausbildung wie auch auf dem Arbeitsmarkt. Allerdings treffen die herkömmlichen sektoralen und subjektorientierten Förderangebote hier oft auf ein wenig förderliches Umfeld. Zunehmend leben diese Menschen in Familien und mit Nachbarn, deren Situation ebenso prekär ist.

Auf Eigeninitiative bauende Förderung schlägt in diesem Umfeld oft fehl, ebenso eine einseitig sektorale – gefragt sind hier integrierte Maßnahmen, die konkret an der Gesamtsituation dieser Menschen und dabei direkt vor Ort, im Quartier ansetzen. Immer häufiger kommen daher in Gebieten, in denen sich soziale Benachteiligung häuft, sozialraumorientierte Förderansätze zum Einsatz.

Sie versuchen die „Betroffenen“ in ihrer Lebenswelt abzuholen, sie in ein stimulierendes örtliches Netzwerk einzubinden und damit zugleich auch die Quartiere insgesamt von innen heraus zu stärken. Solche Projekte können bei der Bildung in oder außerhalb der Schule ansetzen, bei Problemen der Berufsfindung und -qualifizierung von Jugendlichen, bei der Wiedereingliederung Langzeitarbeitsloser in die Arbeitswelt, bei der Stärkung des örtlichen (Klein-)Gewerbes und der Beschäftigungsmöglichkeiten vor Ort, bei der Integration von Migranten und vielem mehr. Ziele sind immer die soziale Integration, Selbstwertstärkung und Teilhabe benachteiligter Gruppen und ein insgesamt bekräftigtes örtliches Gemeinwesen.

Das aktuelle Heft der „Informationen zur Raumentwicklung“ beleuchtet solche Programme und Strategien an konkreten Beispielen wie auch theoretisch. Ein wesentlicher Bezugspunkt ist dabei das Bundesprogramm „Bildung, Wirtschaft, Arbeit im Quartier“ (BIWAQ), das unter dem Dach des Städtebauförderungsprogramms „Soziale Stadt“ steht und auch mit Mitteln aus dem Europäischen Sozialfonds gefördert wird. Es gewährt Zuwendungen für sozialraumorientierte Projekte in Soziale-Stadt-Gebieten, die die Qualifikation und soziale Situation der Bewohnerinnen und Bewohner, deren Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt und auch deren gesellschaftliche Teilhabe insgesamt verbessern.

Informationen zur Raumentwicklung (IzR), Heft 2/3.2010: Bildung, Arbeit und Sozialraumorientierung
Herausgeber: Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, Bonn
ISSN 0303-2493
Vertrieb: Selbstverlag des BBSR und Buchhandel
Presse- und Rezensionsexemplare: adelheid.joswig-erfling@bbr.bund.de
Die IzR ist eine führende Fachzeitschrift im Bereich Raumordnung und Städtebau. Sie informiert regelmäßig und aktuell über Fragen der räumlichen Entwicklung in Deutschland und Europa.

Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) ist eine Ressortforschungseinrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS). Es berät die Bundesregierung bei Aufgaben der Stadt- und Raumentwicklung sowie des Wohnungs-, Immobilien- und Bauwesens.

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Adelheid Joswig-Erfling idw

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