Die intelligente Baustelle

Mit einem Betrag von 40.000 Euro unterstützt die Nürnberger STAEDTLER Stiftung ein neues Projekt an der Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg. Dabei geht es um die Überwachung von Prozessen auf Großbaustellen durch satellitengestützte Softwaresysteme. Prof. Dr. Peter Rausch betreut das Projekt, in das auch Studierende und Absolventen eingebunden werden.

Seit Mitte der 90er Jahre befindet sich die Bauwirtschaft in der Dauerkrise. Vor allem der Kosten- und Termindruck stellt die Branche vor große Herausforderungen. Der verschärfte Preiswettbewerb auf den heimischen Märkten lässt Gewinne bei Projekten nur noch dann zu, wenn der Bauablauf reibungslos verläuft bzw. wenn auftretenden Störungen im Projektverlauf rechtzeitig entgegengewirkt wird. „Bin ich noch im Plan?“ und „Was ist passiert, dass ich nicht mehr im Plan bin?“ sind Fragen, die sich jeder Bauleiter täglich stellen muss.

Neue Software
Hier setzt das Projekt der Ohm-Hochschule an. Ein Bagger kann, wenn er mit GPS-Antennen ausgestattet ist, Messpunkte aufnehmen. Der Bordrechner ermittelt z.B. wie viel Kubikmeter Material bewegt wurden und zu welchen Zeiten der Bagger gelaufen ist. Die Daten werden an den Bauleiter übermittelt und betriebswirtschaftlich ausgewertet. So ist es möglich, auch unterschiedliche Bauvorhaben miteinander zu vergleichen. Eine neue Software soll bestehende Systeme ergänzen und die Bauleitung stärker bei der Planung unterstützen.

Hierzu wird im Projektteam zunächst festgelegt, was das Programm genau leisten muss. Anschließend entwickeln Studierende und Professoren an der Ohm-Hochschule die neue Software und testen sie in der Praxis. Damit sich interessierte Informatikstudentinnen und -studenten in die Materie einarbeiten können, gibt es eine besondere Lehrveranstaltung dazu: „ERP-Integration von satellitengestützten Maschinenführungssystemen“.

Das Projekt EPOS Bau (Effiziente Prozessgestaltung durch satellitengestützte Softwaresysteme in der Bauwirtschaft) beginnt im Sommer und hat eine Laufzeit von 15 Monaten. Zum Projektteam gehören neben Prof. Dr. Rausch die Professoren Dr. Fritz Schreiber und Dr. Michael Diegelmann an, die seit Jahren auf diesem Gebiet aktiv sind. Geplant ist, für die Softwareentwicklung eine Absolventin oder einen Absolventen aus der Fakultät Informatik einzustellen.

Die STAEDTLER Stiftung: Partner der Wissenschaft
Die gemeinnützige STAEDTLER Stiftung unterstützt die Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg – Bayerns forschungsstärkste Hochschule für angewandte Wissenschaften – bereits seit vielen Jahren. Jährlich vergibt sie darüber hinaus hoch dotierte Promotionspreise an Doktoranden für herausragende Leistungen. An der Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg förderte die STAEDTLER Stiftung bereits zahlreiche Projekte – so flossen in den vergangenen zehn Jahren über eine Million Euro Fördergelder. Diese wurden unter anderem in folgenden Projekten eingesetzt: in der Fakultät Elektrotechnik Feinwerktechnik Informationstechnik wurden umweltfreundliche Techniken zur Herstellung neuer Baugruppen durch Inkjet-Druck leitender Strukturen untersucht, das hochschuleigene Institut für Energie und Gebäude konnte mit Hilfe der Fördergelder Latentwärmespeicher-Materialien erforschen und an der Fakultät Maschinenbau und Versorgungstechnik kümmert man sich darum, die Effizienz bei der Kälteerzeugung zu steigern.
Hinweis für Redaktionen:
Bei Fragen wenden Sie sich bitte direkt an Prof. Dr. Peter Rausch, E-Mail: peter.rausch@ohm-hochschule.de +++ Gerne hilft auch die Presse- und Hochschulkommunikation, Tel. 0911/5880-4101, E-Mail: presse@ohm-hochschule.de

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Elke Zapf idw

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