Das Haus aus dem 3D-Drucker

Mit dem von Enrico Dini entwickelten 3D-Drucker „D-Shape“ können aus Sand und Bindemittel großformatige Skulpturen erstellt werden, die hart sind wie Stein.<br>

Kann man Häuser drucken? Mit dieser Frage beschäftigten sich Fachleute und Studenten am 10. Oktober 2013 bei einem Symposium des 3M futureLAB an der Hochschule München. Der Geschäftsbereich New Ventures des Multi-Technologieunternehmens 3M ist Sponsor dieser zukunftsorientierten, interdisziplinären Ideen- und Forschungsplattform an der Schnittstelle von Architektur, Kunst, Ingenieurwissenschaften und Gesellschaft.

Die 3D-Drucktechnologie befindet sich auf dem Vormarsch: Diente sie zunächst vor allem der Fertigung von Prototypen, werden inzwischen Schmuck, Zahnspangen, Gelatinekäfige für Mikroorganismen sowie Bauteile im industriellen Maßstab damit hergestellt. Und künftig könnte sie auch in der Architektur eine Rolle spielen.

Professor Dr. Peter Ebner, Leiter des 3M futureLAB, lud Studenten von Universitäten aus verschiedenen Ländern sowie ausgewählte Gäste zum Erfahrungsaustausch mit Pionieren des 3D-Druckens in der Architektur ein.

„Think big, print big“
Zu diesen gehört der italienische Ingenieur Enrico Dini, der 2004 ein patentiertes Verfahren zum großformatigen 3D-Drucken erfunden hat. Schicht für Schicht druckt er am Computer entworfene, komplexe Strukturen mit seiner selbst entwickelten Maschine D-Shape. Das Material für seine „versteinerten Algorithmen“ ist Sand und ein natürliches Bindemittel. Nach dem Motto „Think big, print big“ entstehen auf diese Weise zum Beispiel mehrere Meter große, steinerne Skulpturen. Eine konkrete praktische Anwendung ist die Herstellung künstlicher Riffe, die Meeresbewohnern einen idealen Schutzraum bieten.

Eine weitere Expertin für das Drucken großer dreidimensionaler Strukturen ist die holländische Architektin Hedwig Heinsman von der Firma DUS Architects. Sie präsentierte die Möglichkeiten der selbst entwickelten 3D-Druck-Maschine „Kamermaker“ („Raummacher“), mit der Elemente für ein typisches Amsterdamer „Kanalhaus“ produziert werden sollen.

Einen Überblick über die Vielfalt möglicher Innovationen und Materialien für den 3D-Druck in der Architektur gab abschließend Steve Rommel, Ingenieur am Fraunhofer Institut.

Neue Strömungen frühzeitig erkennen
„Mit dem 3M futureLAB wollen wir die Themenfelder Städtebau, Architektur, Design, Technik und Materialien als Innovationstreiber möglicher Zukunftsmärkte für 3M verwenden“, begründet Thomas Andrae, Direktor von 3M New Ventures in der EMEA-Region das Engagement seines Unternehmens bei Projekten wie dem 3M futureLAB. „Der interdisziplinäre Dialog von Studenten der Architektur, Maschinenbau, Robotik und Wirtschaft an der Schnittstelle von Technologie, Kunst, Gesellschaft und Architektur ermöglicht es uns, frühzeitig neue Strömungen zu erkennen. Die Plattform dient außerdem dazu, Kontakte mit anderen Wirtschaftspartnern zu pflegen.“
Materialien für innovative Architektur
Im Bereich innovativer Architektur ist das Multi-Technologieunternehmen 3M bereits seit Längerem erfolgreich tätig – unter anderem mit seinen Dyneon Hochleistungs-polymeren, die bei der Herstellung von Foliendächern zum Einsatz kommen. So bedeutete das Symposium auch für Dr. Bernd Gangnus, Technischer Manager in der 3M Advanced Materials Division, einen interessanten Überblick über die neuesten Entwicklungen im Bereich des 3D-Druckens in Verbindung mit Architektur.
Über 3M New Ventures
3M New Ventures mit Hauptsitz in München wurde 2008 ins Leben gerufen, um sich an innovativen Start-Up-Unternehmen mit strategischer Relevanz für den Konzern zu beteiligen. Der 3M Geschäftsbereich identifiziert und investiert weltweit in Zukunftstechnologien und neue Geschäftsmodelle. Fokus-Bereiche sind dabei unter anderem Energie, Wasser, neue Materialien und Gesundheit. Zum aktuellen Portfolio von 3M New Ventures gehören derzeit ca. 20 Unternehmen in den Regionen Europa, USA und Asien.
Über 3M
3M beherrscht die Kunst, zündende Ideen in Tausende von einfallsreichen Produkten umzusetzen – kurz: ein Innovationsunternehmen, welches ständig Neues erfindet. Die einzigartige Kultur der kreativen Zusammenarbeit stellt eine unerschöpfliche Quelle für leistungsstarke Technologien dar, die das Leben besser machen. Bei einem Umsatz von fast 30 Mrd. US-Dollar beschäftigt 3M weltweit etwa 88.000 Menschen und hat Niederlassungen in über 70 Ländern.
Pressekontakt
Anja Ströhlein
Tel.: 02131-14 2854
Fax: 02131-14 3470

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Anja Ströhlein 3M Deutschland GmbH

Weitere Informationen:

http://www.3M.de

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