Schulneubau mit thermoaktivem Bauteilsystem (TABS)

Der Landkreis Biberach als Bauherr hatte sich für den Neubau einer kaufmännischen Berufsschule hohe Ziele gesteckt. Um ein vorbildliches und innovatives Gebäudekonzept zu verwirklichen, wurden – als Ergebnis einer europaweiten Ausschreibung – fünf Büros mit einem Entwurf beauftragt. Eine Kommission von Architekten und Wissenschaftlern hat deren Entwürfe im Rahmen von Kolloquien intensiv begleitet. Damit konnte der Bauherr bereits in einer frühen Phase steuernd in den Planungsprozess eingreifen. Das neue BINE-Projekt-Info „Komfortabel Lernen und Arbeiten“ (12/06) stellt das Gebäude, die Haustechnik, die ersten Betriebserfahrungen und weitere Optimierungsmaßnahmen vor.

Der Bauherr verlangte vom neuen Schulgebäude eine hohe Flexibilität bei der Nutzung der Räumlichkeiten, einen zeitgemäßen Nutzerkomfort und ein Energiekonzept mit einem Heizwärmebedarf von 30 kWh/m²a („3-Liter-Haus“). Die Raumtemperierung erfolgt durch die thermische Aktivierung der Stahlbetondecken (thermoaktives Bauteilsystem – TABS). Dabei dient Grundwasser als Hauptwärme- und ausschließliche Kältequelle, im Heizbetrieb über eine Wärmepumpenanlage und im Kühlbetrieb über einen Wärmeübertrager. Das Gebäude verfügt außerdem über eine mechanische Be- und Entlüftungsanlage. Die ersten Messergebnisse aus 2005 bestätigen die hohe thermische Behaglichkeit und das gute Raumklima während des gesamten Jahres. Nachträgliche Optimierungsarbeiten fielen u.a. bei der Regelung der Wärmepumpenanlage und bei der Luftdichtigkeit an. Diese sind inzwischen weitgehend abgeschlossen.

Es wird erwartet, dass durch die Optimierung der in 2005 gemessene Heizenergieverbrauch von 37 kWh/m²a weiter gesenkt werden kann und der Zielwert erreicht wird. Der Primärenergiekennwert für Heizen, Lüften, Kühlen und Beleuchten lag 2005 bei 116 kWh/m²a und damit bereits 70% unter dem Vergleichswert herkömmlicher Schulgebäude. Das neue BINE-Projekt-Info „Komfortabel Lernen und Arbeiten“ ist kostenfrei beim BINE Informationsdienst von FIZ Karlsruhe erhältlich – telefonisch unter 0228 – 923790 oder im Internet unter http://www.bine.info

Pressekontakt
BINE Informationsdienst
Uwe Milles
Tel. 0228/9 23 79-26
Fax 0228/9 23 79-29
E-Mail presse@bine.info
Kaiserstraße 185-197
53113 Bonn
BINE ist ein Informationsdienst von FIZ Karlsruhe und wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) gefördert. FIZ Karlsruhe ist Dienstleister und Servicepartner für das Informationsmanagement und den Wissenstransfer in Wissenschaft und Wirtschaft. Schwerpunkte sind die weltweit einzigartige Datenbankkollektion von STN International und die Entwicklung von e-Science-Lösungen.

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Architektur Bauwesen

Die zukunftsorientierte Gestaltung unseres Wohn- und Lebensraumes erhält eine immer größer werdende Bedeutung. Die weltweite Forschung in den Bereichen Architektur und Bauingenieurwesen leistet hierzu einen wichtigen Beitrag.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Nachhaltiges Bauen, innovative Baumaterialien, Bautenschutz, Geotechnik, Gebäudetechnik, Städtebau, Denkmalschutz, Bausoftware und Künstliche Intelligenz im Bauwesen.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Nanofasern befreien Wasser von gefährlichen Farbstoffen

Farbstoffe, wie sie zum Beispiel in der Textilindustrie verwendet werden, sind ein großes Umweltproblem. An der TU Wien entwickelte man nun effiziente Filter dafür – mit Hilfe von Zellulose-Abfällen. Abfall…

Entscheidender Durchbruch für die Batterieproduktion

Energie speichern und nutzen mit innovativen Schwefelkathoden. HU-Forschungsteam entwickelt Grundlagen für nachhaltige Batterietechnologie. Elektromobilität und portable elektronische Geräte wie Laptop und Handy sind ohne die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien undenkbar. Das…

Wenn Immunzellen den Körper bewegungsunfähig machen

Weltweit erste Therapie der systemischen Sklerose mit einer onkologischen Immuntherapie am LMU Klinikum München. Es ist ein durchaus spektakulärer Fall: Nach einem mehrwöchigen Behandlungszyklus mit einem immuntherapeutischen Krebsmedikament hat ein…

Partner & Förderer