Planung leicht gemacht

Workshop „Conceptual 3D Modeling User Day 2005“ am 28. April in Illmenau / ZGDV und Projektpartner präsentieren Ergebnisse des EU-Projekts SpacemantiX

Die Planung eines Innenraums ist komplex, aufwendig und zeitintensiv. Mit herkömmlichen Planungsinstrumenten muss dazu jedes Möbelstück und jeder Dekorationsgegenstand in mühevoller Kleinarbeit in die Szenerie eingesetzt werden, um ein realistisches Bild von den zukünftigen Räumlichkeiten zu erhalten. Diesen Aufwand zu verringern und damit Planungszeit einzusparen, war eines der Ziele des EU-geförderten Projekts SpacemantiX, bei dem Forscher des Zentrums für Graphische Datenverarbeitung in Darmstadt maßgeblich mitwirkten.

Intelligente 3-D Objekte

Das Projekt startete im Mai 2002 und hatte zum Ziel, die natürlichen Eigenschaften von Objekten in künstlichen dreidimensionalen Szenerien einzusetzen. Ein Stuhl soll „wissen“, dass er an einen Tisch gehört, eine Blumenvase, dass sie auf dem Tisch stehen muss und ein Sofa, dass es auf den Boden gehört und mit einem Couchtisch oder anderen Sitzmöbeln, nicht aber mit einem Schreibtisch kombiniert werden kann. Dazu werden die 3-D Modelle von Objekten mit semantischen Informationen wie Produkteigenschaften, Angaben zur Branche und Verwendungsart oder speziellen räumlichen Attributen angereichert. Durch diese mitgeführten Informationen der einzelnen Objekte kann der Planungsprozess wesentlich vereinfacht und teilweise oder sogar ganz automatisiert werden.

Der Erfolg dieses Ansatzes konnte bereits in ersten Tests mit ungeübten Benutzern nachgewiesen werden. So wurde die Bearbeitungszeit mit dieser Form der Assistenz auf ein Fünftel der ursprünglichen Dauer reduziert.

Anwendungsgebiete sehen die Forscher jedoch nicht nur in der Planungsassistenz sondern beispielweise auch in der Assistenz für Montage und Demontage. Hier könnten gedruckte Aufbau- und Wartungsanleitungen schon bald der Vergangenheit angehören. Stattdessen werden elektronische Manuals mit einem Bausatz mitgeliefert, bei denen jedes Teil weiß, wo und in welcher Reihenfolge es mit den anderen Teilstücken zusammengebaut wird. Anhand eines vollständigen Satzes einer solchen Teilebeschreibung zusammen mit der 3-D Visualisierung können nun sowohl der Aufbau als auch alle möglichen Teilaufgaben der Wartung dargestellt werden.

Präsentation der Forschungsergebnisse

Zum Abschluss des Projekts werden die Projektpartner beim Workshop „Conceptual 3D Modeling User Day 2005“ am 28. April in den Räumlichkeiten der EasternGraphics GmbH in Illmenau die Ergebnisse und Erfahrungen ihrer Forschungsarbeiten vorstellen. Der kostenlose Workshop richtet sich an Interessierte aus Wissenschaft und Wirtschaft und wird neben den Ergebnissen aus der abgeschlossenen Projektarbeit auch einen Ausblick auf zukünftige Aktivitäten und Gelegenheit zur Diskussion mit den Experten bieten.

Anmelden können Sie sich formlos bis zum 15. April per E-Mail an: c3dmud@EasternGraphics.com

Workshop „Conceptual 3D Modeling User Day 2005“
Zeit: 28. April 2005, 10:00 Uhr bis 16:30 Uhr
Ort: EasternGraphics GmbH, Albert-Einstein-Straße 1, 98693 Illmenau

Ansprechpartner:
Zentrum für Graphische Datenverarbeitung
Rainer Malkewitz

Telefon: +49 (0) 6151/155-488
Telefax: +49 (0) 6151/155-450
E-Mail: rainer.malkewitz@zgdv.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Architektur Bauwesen

Die zukunftsorientierte Gestaltung unseres Wohn- und Lebensraumes erhält eine immer größer werdende Bedeutung. Die weltweite Forschung in den Bereichen Architektur und Bauingenieurwesen leistet hierzu einen wichtigen Beitrag.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Nachhaltiges Bauen, innovative Baumaterialien, Bautenschutz, Geotechnik, Gebäudetechnik, Städtebau, Denkmalschutz, Bausoftware und Künstliche Intelligenz im Bauwesen.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Nanofasern befreien Wasser von gefährlichen Farbstoffen

Farbstoffe, wie sie zum Beispiel in der Textilindustrie verwendet werden, sind ein großes Umweltproblem. An der TU Wien entwickelte man nun effiziente Filter dafür – mit Hilfe von Zellulose-Abfällen. Abfall…

Entscheidender Durchbruch für die Batterieproduktion

Energie speichern und nutzen mit innovativen Schwefelkathoden. HU-Forschungsteam entwickelt Grundlagen für nachhaltige Batterietechnologie. Elektromobilität und portable elektronische Geräte wie Laptop und Handy sind ohne die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien undenkbar. Das…

Wenn Immunzellen den Körper bewegungsunfähig machen

Weltweit erste Therapie der systemischen Sklerose mit einer onkologischen Immuntherapie am LMU Klinikum München. Es ist ein durchaus spektakulärer Fall: Nach einem mehrwöchigen Behandlungszyklus mit einem immuntherapeutischen Krebsmedikament hat ein…

Partner & Förderer