Ferndiagnose von Wasserleitungen spart Reparaturkosten


Forschungsprojekt soll technologischen Durchbruch bringen

Rund 70 Prozent der Wasserkosten müssen für die Finanzierung und Unterhaltung von Rohrleitungen verwendet werden. Für die kommenden zehn Jahre rechnen die Forscher des Fraunhofer-Institut für Systemtechnik und Innovationsforschung ISI, Karlsruhe, insgesamt mit einem Investitionsbedarf zwischen 10 und 15 Mrd. DM pro Jahr für die Erstellung, Modernisierung und Sanierung von Kläranlagen und von den Kanalnetzen. Der Reparatur- und Wartungsaufwand nimmt ständig zu; in vielen Städten und besonders auf dem Land kommt das Rohrnetz in die Jahre. »Wasserrohre haben etwa die gleiche Lebensdauer wie der Mensch, und mit zunehmendem Alter muss man verstärkt auf vorbeugende Pflege und Wartung achten«, so Prof. Karl-Ulrich Rudolph vom Wasserinstitut an der Universität Witten/Herdecke.

Daher ermittelt das Fraunhofer ISI in Zusammenarbeit mit der Wasser- und Energieversorgung Kreis St. Wendel GmbH (WVW) sowie dem Institut für Umwelttechnik und Management der Universität Witten Herdecke, inwieweit eine elektronische Fernablesung von Wasserzählern im Rohrnetz und die rechnergestützte Auswertung der Daten zu einem verbesserten Netzmanagement führt. Die zentrale Hypothese lautet, dass durch die zeitnahen, kontinuierlichen und detaillierten Informationen über die Belastungszustände in den Netzsträngen Kostensenkungen zu realisieren sind. Von Interesse sind solche Daten vor allem für ein verbessertes Leckagemanagement sowie für die Planung von Instandhaltungs- und Investitionstätigkeiten. »Leckagen und Rohrschäden werden in dem weitverzweigten Netz meist erst entdeckt, wenn bereits große Mengen wertvollen Trinkwassers versickert sind und Bauschäden vorliegen«, wissen Dr. Joachim Meier, Geschäftsführer der WVW, und Dirk Köwener, Projektleiter vom Fraunhofer ISI.

Die WVW installiert die fernablesbaren Wasserzähler in ausgesuchten Bereichen des ländlich strukturierten Versorgungsnetzes. Arbeitsschwerpunkte des Forschungsvorhabens sind die Konzeption des fernablesbaren Zählersystems, die Durchführung eines Messprogramms und die Auswertung der Zählerdaten. Daraus leiten die Wissenschaftler mögliche Kostensenkungspotenziale ab. Ferner berücksichtigen sie ökologische Aspekte.

Das Fraunhofer-Institut für Systemtechnik und Innovationsforschung ISI erweitert das naturwissenschaftlich-technisch orientierte Fachspektrum der Fraunhofer-Gesellschaft um wirtschafts- und gesellschaftspolitische Aspekte. Dazu analysiert es technische Entwicklungen sowie deren Marktpotenziale und Auswirkungen auf Wirtschaft, Staat und Gesellschaft. Die interdisziplinär zusammengesetzten Teams des Instituts konzentrieren sich insbesondere auf die Bereiche Energie, Umwelt, Produktion, Kommunikation und Biotechnologie sowie auf die Regionalforschung und Innovationspolitik.

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Dipl.-Phys. Gerhard Samulat

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