Klimafolgenzentrum auf Helgoland soll Null-Energiegebäude werden
Es ist komplett ungedämmt und energetisch veraltet. Um glaubwürdig Klimaforschung demonstrieren zu können, will die BAH in der Stiftung Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI) in der Helmholtz-Gemeinschaft selbst zum Vorbild werden:
Ein innovatives und wirtschaftliches Energiekonzept soll erstellt werden, um den ökologischen Umbau des Hauses in ein pädagogisch angelegtes Meereswissenschafts- und Klimafolgenzentrum in die Wege zu leiten. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) unterstützt das Vorhaben mit 125.000 Euro.
Die Bewilligung überreichte heute Dr. Wulf Grimm, Leiter der Abteilung Umwelttechnik, an BAH-Direktorin Prof. Dr. Karen Wiltshire. Grimm: „Mit diesem Projekt kann gezeigt werden, dass energieeffizientes Planen und Bauen keine Einschränkung der Gebäudegestaltung mehr bedeutet und ökonomisch attraktiv ist.“
¬Das energetische Sanierungskonzept solle weiteren BAH-Gebäuden auf der Insel sowie anderen wissenschaftlichen Instituten auf dem Festland ein Beispiel sein, erläuterte Grimm im Beisein von Prof. Dr. Karin Lochte, Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts, Michael Müller, Parlamentarischer Staatssekretär des Umweltministeriums, und Dr. Ernst Dieter Rossmann, Bundestagsabgeordneter aus Pinneberg, zu dessen Wahlkreis die Insel gehört.
In dem Planungsprozess solle geprüft werden, welche innovativen Techniken für einen sparsamen Energieverbrauch umgesetzt werden und wie Solarenergie und Wärmerückgewinnung verwendet werden können. Die Messlatte habe die BAH hoch gesteckt: Auf ein Minimum solle der Energieverbrauch heruntergefahren werden. Anstelle des größten Einzel-Energieverbrauchers der Insel soll ein weitgehend Kohlendioxid-neutrales Gebäude mit dem Motto „balanced island – balanced science – balanced world“ (Insel im Gleichgewicht – Wissenschaft im Gleichgewicht ¬- Welt im Gleichgewicht) entstehen.
Konzepte, die auf Energieeinsparung, Energieeffizienz und alternativen Energien beruhen, seien heutzutage leider noch eher die Ausnahme als die Regel einer auf die Zukunft ausgerichteten Energiepolitik, so Grimm. An der BAH solle das Grundprinzip „Der beste Klimaschutz ist die Energieeinsparung“ anschaulich demonstriert werden, um Vertrauen in die Leistungsfähigkeit, die technische Ausgereiftheit sowie den hohen Nutzerkomfort einer modernen ganzheitlichen Gebäudesanierung zu schaffen.
Für die Sanierung des Gebäudekomplexes und die bauliche Erweiterung werden nach erster Schätzung Gesamtbaukosten in Höhe von circa zwölf Millionen Euro anfallen, sagte Wiltshire. Mit dem so genannten „Green-House-Blue-House Helgoland Konzept“ solle zum einen das Aquarium als „Blue-House“ („blaues Haus“) die Helgoländer Natur über und unter Wasser direkt erfahrbar werden lassen. Ein neu zu errichtender Zwischenbau solle als „Green-House“ („grünes Haus“) energie-wirtschaftliche Funktionsprinzipien und deren Auswirkungen auf die Natur thematisieren. Damit bilde die BAH nach dem Umbau eine ideale Plattform zur Vermittlung der Ergebnisse aus dem Planungs- und Bauprozess an ein breites Publikum.
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.dbu.de/123artikel27629_335.htmlAlle Nachrichten aus der Kategorie: Architektur Bauwesen
Die zukunftsorientierte Gestaltung unseres Wohn- und Lebensraumes erhält eine immer größer werdende Bedeutung. Die weltweite Forschung in den Bereichen Architektur und Bauingenieurwesen leistet hierzu einen wichtigen Beitrag.
Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Nachhaltiges Bauen, innovative Baumaterialien, Bautenschutz, Geotechnik, Gebäudetechnik, Städtebau, Denkmalschutz, Bausoftware und Künstliche Intelligenz im Bauwesen.
Neueste Beiträge
Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft
Forschende an der ETH Zürich haben Bakterien im Labor so herangezüchtet, dass sie Methanol effizient verwerten können. Jetzt lässt sich der Stoffwechsel dieser Bakterien anzapfen, um wertvolle Produkte herzustellen, die…
Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren
Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…
Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht
Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…