Nachhaltigkeitsbarometer Fläche

Deutschland verfügt zwar über eine im internationalen Vergleich gute Datenbasis für den Boden- und Freiraumschutz. Die mit wenigen globalstatistischen Größen operierende amtliche Flächenstatistik reicht jedoch nicht aus, um Flächeninanspruchnahme differenziert abzubilden und den Informationsbedürfnissen von Politik und Wissenschaft gerecht zu werden.

Mit den Möglichkeiten der Flächenstatistik lassen sich etwa die Eigenschaften der von Bebauung betroffener Böden ebenso wenig ermitteln wie der Versiegelungsgrad der in Anspruch genommenen Flächen. Ebenso bleibt unberücksichtigt, ob und in welchem Maße diese Flächen in Schutz- und Hochwassergebieten liegen oder ob eine Bundesstraße einen bislang zusammenhängenden Raum zerschneidet.

Mit dem „Nachhaltigkeitsbarometer Fläche“ wurde ein neues, indikatorenbasiertes Informations- und Bewertungsinstrument zur politischen Entscheidungsunterstützung und Evaluation siedlungs- und verkehrspolitischer Maßnahmen entwickelt. Damit lässt sich die Flächennutzung und -inanspruchnahme auf der Ebene von Bund, Ländern und Regionen sowohl quantitativ hinsichtlich Reduktionszielen als auch qualitativ (Erhaltungs- und Schutzziele, Nutzungsstrukturziele, Nutzungseffizienzziele) bewerten. Das Instrument erweitert so die Informationsbasis einer nachhaltigkeitsorientierten Siedlungspolitik.

Im vorliegenden Heft 130 der vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) und dem Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) herausgegebenen Schriftenreihe „Forschungen“ sind Grundlagen, Berechnungswege und Ergebnisse zum Nachhaltigkeitsbarometer dargestellt, mit den zentralen Bausteinen:

o Übersicht über flächenpolitische Ziele des Bundes- und der Länder, differenziert nach Reduktions-, Schutz- und Erhaltungs-, Nutzungseffizienz- und nutzungsstrukturellen Zielen,

o Operationalisierung der flächenpolitischen Ziele durch Quantifizierung und Regionalisierung,

o 40 Kern- und Ergänzungsindikatoren und Beurteilung flächenpolitischer Zielerreichungsgrade, darunter etliche bisher noch nicht realisierte Indikatoren und Berechnungswege,

o Analyse von Flächennutzungsmustern (statische Betrachtung) und Flächennutzungsänderungen (dynamische Betrachtung),

o Entwicklung und Test eines Bilanzierungsverfahrens auf Länderebene und damit Informations- und Bewertungsinstruments für Regionen, Länder und Bund,

o Zusammenstellung von Kernergebnissen zur Zielerreichung vorrangig auf Bundes- und Länderebene.

Die Ergebnisse werden anschaulich in Karten, Tabellen und Abbildungen präsentiert. Mit dem empirisch gesicherten, regionalisierten Datenmaterial lässt sich die Erreichung flächenpolitischer Ziele von Bund, Länder und Regionen nun fundierter erörtern.

BMVBS/BBR (Hrsg.): Nachhaltigkeitsbarometer Fläche – Regionale Schlüsselindikatoren nachhaltiger Flächennutzung für die Fortschrittsberichte der Bundesregierung, Forschungen, Heft 130, Bonn 2007

ISBN 978-3-87994-462-0

Weitere Informationen zu Inhalt und Bezug: http://www.bbr.bund.de/DE/Veroeffentlichungen/Forschungen/2007/Heft130.html

Rezensionsexemplare können angefordert werden bei: christian.schlag@bbr.bund

Ansprechpartner für inhaltliche Fragen im BBR: Dr. Fabian Dosch , Referat I 5 – Verkehr und Umwelt, Tel: +49(0)22899.401-2307, fabian.dosch@bbr.bund.de

Die Veröffentlichung ist Ergebnis eines Ressortforschungsprojekts: http://www.bbr.bund.de/DE/Forschungsprogramme/AllgemeineRessortforschung

/BereichRaumordnung/NachhaltigkeitsbarometerFlaeche/01__Start.html

Das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) ist eine Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung. Der wissenschaftliche Bereich des BBR unterstützt die Bundesregierung fachlich bei Aufgaben der Raumentwicklung, der Stadtentwicklung, des Wohnungswesens und bei Grundsatzfragen des Bauwesens.

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Architektur Bauwesen

Die zukunftsorientierte Gestaltung unseres Wohn- und Lebensraumes erhält eine immer größer werdende Bedeutung. Die weltweite Forschung in den Bereichen Architektur und Bauingenieurwesen leistet hierzu einen wichtigen Beitrag.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Nachhaltiges Bauen, innovative Baumaterialien, Bautenschutz, Geotechnik, Gebäudetechnik, Städtebau, Denkmalschutz, Bausoftware und Künstliche Intelligenz im Bauwesen.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Bauchaortenaneurysma: Lebensbedrohliche Gefahr schneller identifizieren

Forschungslabor der Frankfurt UAS entwickelt Methoden zur Bewertung von Krankheitsverlauf und Rupturrisiko von Bauchaortenaneurysmen. Seit wenigen Wochen ist es offiziell: Die Aorta kann als eigenständiges Organ klassifiziert werden. Durch diese…

Zerstörungsfreie Qualitätskontrolle für mehr Sicherheit und Effizienz

Forscher der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) und des Forschungs- und Transferzentrums (FTZ) e.V. haben gemeinsam mit Partnern aus der Industrie ein innovatives Analyse-System entwickelt. Die endoskopische Laser-Analysetechnik namens „EndoDetect“ ermöglicht…

Uranimmobilisierende Bakterien im Tongestein

Mikrobielle Reduktion verringert Mobilität von Uranverbindungen. Bei der Konzeption von Endlagern für hochradioaktive Abfälle in tiefen geologischen Schichten müssen verschiedene Faktoren sorgfältig berücksichtigt werden, um ihre langfristige Sicherheit zu gewährleisten….

Partner & Förderer