Bebauungspläne werden künftig auf Umweltverträglichkeit geprüft


Gesetzentwurf der Bundesregierung im Praxistest:
Präsentation der Ergebnisse in Berlin

Kommunale Bebauungspläne sind Grundlage für den Bau neuer Wohngebiete sowie Industrie- und Gewerbeansiedlungen. Häufig ziehen solche Vorhaben aber auch Beeinträchtigungen der Umwelt nach sich. Um künftig Umweltbeeinträchtigungen bei großen – in der Regel erheblich umweltbelastenden – Projekten ausreichend zu berücksichtigen, nimmt der Deutsche Bundestag derzeit Änderungen u.a. am Gesetz zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVPG) und am Baugesetzbuch (BauGB) vor. Damit kommt die Bundesregierung gleichzeitig den EU-Anforderungen nach und bringt die kommunale Bebauungsplanung auf einen europarechtlich vorgegebenen Standard.

Im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen wurden die betreffenden Vorschriften des Gesetzentwurfs zur kommunalen Bebauungsplanung einem Praxistest unterzogen. In den Städten Bad Zwischenahn, Frankfurt/Oder, Leipzig, Reutlingen und Rheine wurden – angeleitet und moderiert durch das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) und die Forschungsgruppe Stadt + Dorf – die Bestimmungen anhand realer Vorhaben erprobt und auf ihre Praktikabilität, Effektivität und Verständlichkeit getestet. Am 22. Januar 2001 wurden den Mitgliedern des zuständigen 15. Bundestagsausschusses für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen die Ergebnisse des Praxistests vorgestellt.

Fazit:
Für Kommunen ist wichtig, dass die neuen Regelungen bei etwa jedem fünften Bebauungsplan beachtet werden müssen und zumindest eine Vorprüfung des Einzelfalls stattfinden muss. Das Verfahren lässt sich gut in die Praxis integrieren, ohne dass damit ein erheblich höherer Aufwand verbunden ist. Umweltauswirkungen wurden zwar auch schon früher von den Kommunalverwaltungen zusammengetragen, durch die Einführung eines Umweltberichts als fester Bestandteil des Bebauungsplans wird nun aber erreicht, dass die Umweltauswirkungen der Planungen für jeden erkennbar und nachvollziehbar offengelegt werden. Dieses Anliegen wurde von den Testgemeinden begrüßt, weitere Anregungen waren, die Vorprüfung der Umweltauswirkungen nicht auf standortbezogene Kriterien zu beschränken und eine solche Vorprüfung bei Städtebauprojekten schon ab 20 000 m² und nicht erst ab 30 000 m² Grundfläche vorzuschreiben. Grundsätzlich könnten solche Vorab-Tests auch in anderen Bereichen – zum Beispiel der Umweltgesetzgebung – von Nutzen sein.
(2340 Zeichen mit Leerzeichen)

Weitere Informationen:
Deutsches Institut für Urbanistik
Straße des 17. Juni 112, 10623 Berlin
Dr. Arno Bunzel
Telefon: 030/39001-238
E-Mail: bunzel@difu.de
http://www.difu.de

Pressestelle
Sybille Wenke-Thiem, Telefon: O3O/39OO1-2O9/-2O8
Telefax: O3O/39OO1-13O, E-Mail: wenke-thiem@difu.de http://www.difu.de
Difu-Pressestelle, Straße des 17. Juni 112, D-1O623 Berlin
Der Text ist frei zum Abdruck – Belegexemplar erbeten.

Weitere Informationen finden Sie im WWW:

Media Contact

Sybille Wenke-Thiem

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Architektur Bauwesen

Die zukunftsorientierte Gestaltung unseres Wohn- und Lebensraumes erhält eine immer größer werdende Bedeutung. Die weltweite Forschung in den Bereichen Architektur und Bauingenieurwesen leistet hierzu einen wichtigen Beitrag.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Nachhaltiges Bauen, innovative Baumaterialien, Bautenschutz, Geotechnik, Gebäudetechnik, Städtebau, Denkmalschutz, Bausoftware und Künstliche Intelligenz im Bauwesen.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Anlagenkonzepte für die Fertigung von Bipolarplatten, MEAs und Drucktanks

Grüner Wasserstoff zählt zu den Energieträgern der Zukunft. Um ihn in großen Mengen zu erzeugen, zu speichern und wieder in elektrische Energie zu wandeln, bedarf es effizienter und skalierbarer Fertigungsprozesse…

Ausfallsichere Dehnungssensoren ohne Stromverbrauch

Um die Sicherheit von Brücken, Kränen, Pipelines, Windrädern und vielem mehr zu überwachen, werden Dehnungssensoren benötigt. Eine grundlegend neue Technologie dafür haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Bochum und Paderborn entwickelt….

Dauerlastfähige Wechselrichter

… ermöglichen deutliche Leistungssteigerung elektrischer Antriebe. Überhitzende Komponenten limitieren die Leistungsfähigkeit von Antriebssträngen bei Elektrofahrzeugen erheblich. Wechselrichtern fällt dabei eine große thermische Last zu, weshalb sie unter hohem Energieaufwand aktiv…

Partner & Förderer