Baustoffe mit Low-e-Beschichtungen

Mit Low-e-Beschichtungen versehene Materialien wirken für die Wärmestrahlung wie Spiegel. Bislang war es nur im Labormaßstab möglich, handelsübliche Gewebe, Membranen und Folien durch eine mechanisch stabile und gut anhaftende Beschichtung mit Low-e-Eigenschaften auszustatten.

In einem erfolgreichen Forschungsprojekt gelang es, derart beschichtete Baustoffe im industriellen Maßstab zu produzieren. Das neue BINE-Projektinfo „Low-e-Beschichtungen – Softe Hülle für hohe Ansprüche“ (5/2009) stellt die neuen Materialien vor.

Neuartige leichte und flexible Konstruktionen aus Membranen eröffnen Architekten Gestaltungsspielräume. Sie erlauben beispielsweise Überdachungen großer Areale, bei denen durch Transparenz oder Transluzenz verstärkt Tageslicht genutzt werden kann, gleichzeitig aber keine direkte Blendung auftritt. Die dabei verwendeten Glas- oder Textilgewebe setzen eindrucksvolle optische Akzente, sie benötigen aber auch neue Konzepte, den Energiebedarf von Gebäuden für die Beheizung und Klimatisierung zu optimieren.

Low-e-Beschichtungen reduzieren im Sommer den Wärmeeintrag ins Gebäude und vermindern so die Kühllast. Im Winter reflektieren sie die Wärmeabstrahlung aus dem Innenraum und strahlen nur wenig Wärme nach außen ab. In einem Forschungsprojekt wurden Beschichtungen für textile Baustoffe entwickelt, die mechanisch stabil unter Beibehaltung der Textur auf Gewebe aufgebracht werden können. Das Bauelement erhält die gewünschte Low-e-Eigenschaft und kann mit beliebigen Farbwirkungen ausgestattet werden. Eine prototypische Großanlage demonstriert bereits die Marktreife des Verfahrens.

In begleitenden Studien untersuchten die Forscher die bauphysikalischen Voraussetzungen und die Einsatzmöglichkeiten von Low-e-beschichteten Materialien bei der Gebäudesanierung und im Neubau. Dabei ermittelten sie – abhängig von den letztendlich erreichbaren Produktionskosten – ein ermutigendes Marktpotenzial. Das BINE-Projektinfo „Low-e-Beschichtungen – Softe Hülle für hohe Ansprüche“ (5/2009) ist kostenfrei beim BINE Informationsdienst von FIZ Karlsruhe erhältlich – im Internet unter www.bine.info oder telefonisch unter 0228 – 923790.

Pressekontakt

BINE Informationsdienst
Uwe Milles
Tel. 0228/9 23 79-26
Fax 0228/9 23 79-29
E-Mail presse@bine.info
Kaiserstraße 185-197
53113 Bonn
BINE Informationsdienst ist ein Service von FIZ Karlsruhe und wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) gefördert. FIZ Karlsruhe ist Dienstleister und Servicepartner für das Informationsmanagement und den Wissenstransfer in Wissenschaft und Wirtschaft. Schwerpunkte sind die weltweit einzigartige Datenbankkollektion von STN International und die Entwicklung von e-Science-Lösungen.

Media Contact

Rüdiger Mack idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Architektur Bauwesen

Die zukunftsorientierte Gestaltung unseres Wohn- und Lebensraumes erhält eine immer größer werdende Bedeutung. Die weltweite Forschung in den Bereichen Architektur und Bauingenieurwesen leistet hierzu einen wichtigen Beitrag.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Nachhaltiges Bauen, innovative Baumaterialien, Bautenschutz, Geotechnik, Gebäudetechnik, Städtebau, Denkmalschutz, Bausoftware und Künstliche Intelligenz im Bauwesen.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer