Baumaterial aus Sand für Katastrophenszenarios

Sand: Es mangelt nicht an der Grundsubstanz (Foto: FlickrCC/David Stanley)<br>

Das japanische Bautechnik-Unternehmen TIS&Partners hat ein Material entwickelt, das beim raschen und nachhaltigen Aufbau von Gebäuden nach Naturkatastrophen helfen könnte. Es basiert auf Siliciumdioxid, ist härter als Beton und trotzdem ausreichend elastisch, um Erdbeben zu widerstehen.

Härter als Beton

Siliciumdioxid ist ein Hauptbestandteil von Sand, was einen enormen Vorteil hinsichtlich der Kosten und Verfügbarkeit mit sich bringt. Auch die Herstellung des „CO2-Structure“ getauften Baustoffes kann in einem kurzen Zeitraum erfolgen und erlaubt Flexibilität in der Formgebung. Sie erfolgt in zwei Schritten, die technisch unaufwändig sind und kein Hightech-Equipment benötigen.

Zuerst wird das Siliciumdioxid in die gewünschte Form gepresst. Schließlich wird Kohlenstoffdioxid (CO2) zugeleitet, wodurch sich der Kiesel bindet und verfestigt. Das so entstandene Bauteil weist eine Festigkeit auf, die mindestens zweieinhalb Mal über jener von herkömmlichem Beton liegt.

Lebenszeitverlängerung

Jedoch ist der Block äußerst unbeständig gegenüber Erschütterungen und Schlägen. Daher wird das Material mit einem organischen, flexiblen Bindemittel wie Urethan oder Epoxid getränkt. Ist dieses erhärtet, so genügt die erreichte Elastizität aus, um Erdbeben zu widerstehen. So ließen sich Gebäudefundamente aufziehen, die nur wenig bis gar keine Stahlstreben als Verstärkung benötigen.

Auch ältere und beschädigte Gebäude in gefährdeten Gebieten könnten mit Hilfe von CO2-Structure verstärkt werden, sagt der Wissenschafter Norihide Imagawa gegenüber DigInfoTV http://diginfo.tv . Deren Lebenszeit könnte so um 50 Jahre oder mehr verlängert werden.

Das besondere Augenmerk von TIS&Partners liegt auf jenen Gegenden Japans, die vergangenen Frühling von Beben und Flutwellen schwer verwüstet wurden.

Media Contact

Georg Pichler pressetext.redaktion

Weitere Informationen:

http://tis-partners.co.jp

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