Universität Göttingen unterstützt Nutzung und Sicherung genetischer Ressourcen

Methoden der ökologischen Züchtung werden bereits seit 2003 im Rahmen des Freiland-Tomatenprojekts an der Universität Göttingen entwickelt und so eine nutzbare Vielfalt erzeugt.<br>Foto: Universität Göttingen<br>

Die Entwicklung qualitativ hochwertiger Pflanzensorten für den ökologischen Anbau steht im Mittelpunkt einer neu eingerichteten Fachgruppe an der Fakultät für Agrarwissenschaften der Universität Göttingen.

Die „Fachgruppe Genetische Ressourcen und Ökologische Pflanzenzüchtung“ soll im Praxisbetrieb anwendbare züchterische Methoden entwickeln, um mit Problemen im ökologischen Anbau umzugehen, wie beispielsweise der begrenzten Nährstoffverfügbarkeit und der nötigen Feldresistenz gegen Schadpilze.

Die Universität Göttingen wird dabei von der Software AG – Stiftung aus Darmstadt sechs Jahre lang finanziell unterstützt. Die Stiftung fördert die Arbeit der Fachgruppe mit 540.000 Euro, die Universität steuert 90.000 Euro bei, hinzu kommen Eigenleistungen der Göttinger Abteilung Pflanzenzüchtung.

„Um das kreative Potenzial der Pflanzenzüchtung wieder verstärkt gesellschaftlich zu verankern, arbeiten wir gemeinsam mit Menschen aus der gesamten Wertschöpfungskette – Züchtung, Saatgutproduktion, Anbau, Beratung, Groß- und Einzelhandel sowie Verbrauch – zusammen“, sagt der Leiter der Fachgruppe Dr. Bernd Horneburg. „Mit der Ausweitung der ökologischen Landwirtschaft ist auch der Bedarf an ökologischer Pflanzenzüchtung gestiegen; deshalb ist die Ausbildung von Nachwuchs eine zentrale Aufgabe.“ Schon seit 2003 werden in internationaler Zusammenarbeit im Göttinger Freiland-Tomatenprojekt robuste Tomaten gezüchtet. Die Standortanpassung von Landsorten der Linse wird untersucht und an der Möglichkeit der Anpassung von Sojabohnen an kühlere Klimate wird gearbeitet.

Die Fachgruppe soll darüber hinaus die Entwicklung von frei zugänglichen, nachbaufähigen Sorten und die Sicherung genetischer Ressourcen für zukünftige Generationen unterstützen. „Die Sicherung der Nahrungsqualität, die Transparenz der Forschung, die Förderung durch eine gemeinnützige Einrichtung und nicht zuletzt die Nachhaltigkeit des Projekts sind gute Gründe für eine Zusammenarbeit der Universität mit der Stiftung“, sagt Prof. Dr. Ulrike Beisiegel, Präsidentin der Universität Göttingen. Prof. Dr. Horst Philipp Bauer aus dem Stiftungsvorstand ergänzt: „Die Software AG – Stiftung unterstützt die engagierte Arbeit von biologisch-dynamischen Züchtungsinitiativen in Mitteleuropa. Vor diesem Hintergrund sieht die Stiftung in der Gründung der Göttinger Fachgruppe eine wichtige Bereicherung dieser Aktivitäten im Hinblick auf wissenschaftliche Qualifizierung in Praxis und Wissenschaft und weiterführende Forschungen.“ Zu den Förderschwerpunkten der Stiftung gehört der Erhalt der Artenvielfalt bei Pflanzen und Tieren.
Kontaktadressen:
Dr. Bernd Horneburg
Georg-August-Universität Göttingen
Fakultät für Agrarwissenschaften
Department für Nutzpflanzenwissenschaften – Abteilung Pflanzenzüchtung
Fachgruppe Genetische Ressourcen und Ökologische Pflanzenzüchtung
Von-Siebold-Straße 8, 37075 Göttingen
Telefon (0551) 39-4360, E-Mail: bhorneb@gwdg.de
Internet: http://www.uni-goettingen.de/de/48392.html

Walter Hiller
Direktor für Kommunikation
Software AG – Stiftung
Am Eichwäldchen 6, 64297 Darmstadt, Telefon (06151) 91665 – 144
E-Mail: w.hiller@sagst.de, Internet: http://www.software-ag-stiftung.de
Weitere Informationen:
http://www.uni-goettingen.de/de/48392.html
– Abteilung Pflanzenzüchtung
http://www.software-ag-stiftung.de
– Homepage

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Thomas Richter idw

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