Streifenweise Bodenbearbeitung – Weniger Verluste und höhere Erträge mit "Strip Till"

Amerikanische Forscher von der Universität von Missouri haben ein Verfahren beschrieben, mit dem sich die Emissionen von N2O aus Mineraldünger erheblich senken, gleichzeitig aber die Erträge auf dem bewirtschafteten Land steigern lassen. Sie untersuchten den Maisanbau in Fruchtfolge zu Sojabohnen auf feuchtem Lehmboden.

Im ersten Fall wurde auf einem Feld ohne Bodenbearbeitung Stickstoffdünger breitflächig ausgebracht. Auf einem Vergleichsfeld wurde das so genannte „Strip-Till“-Verfahren“ angewandt. Dabei erfolgt die Bodenbearbeitung nur auf Streifen von 30 bis 50 Zentimetern Breite. Der Rest bleibt unbearbeitet.

Die Aussaat und Düngung erfolgt mit einem automatischen, GPS-gesteuerten Lenksystem in die bearbeiteten Streifen. Das Verfahren verringert nicht nur die Erosion und die Austrocknung des Bodens, auf den Versuchsfeldern in Missouri steigerte es außerdem die Erträge gegenüber dem herkömmlichen Verfahren.

Ein Grund dafür ist vermutlich, dass der Dünger nur in die bearbeiteten Streifen eingebracht wurde. Auf den Feldern mit Streifenlockerung waren die Stickstoffemisssionen geringer als auf den Vergleichsfeldern ohne Bodenbearbeitung.

In Deutschland gibt es zurzeit nur wenig Betriebe, die das Strip-Till-Verfahren anwenden. Dabei zeigen Forschungsergebnisse der Universität Hohenheim, dass es z. B. beim Zuckerrübenanbau keinesfalls zu Ertragsminderungen, sondern im Gegenteil zu höheren Erträgen bei gleichzeitig niedrigerer Pflanzendichte kommt. Der niedrigere Energieverbrauch und geringere Kosten könnten das Verfahren langfristig etablieren helfen.

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Dr. Margit Ritzka www.aid.de

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