Stickstoffverluste in Landwirtschaft verringern: neue DBU-Förderinitiative

Vor allem das Düngen mit Gülle und Stallmist soll mit der DBU-Förderinitiative wirksamer und effizienter gestaltet werden. © Mattheus, Daniel/piclease<br>

In den vergangenen 100 Jahren hat der Mensch den globalen Stickstoffhaushalt durch den Einsatz von industriell hergestellten Düngern maßgeblich verändert: Einerseits sichert er die Nahrung der in diesem Zeitraum von zwei auf sieben Milliarden Menschen angewachsenen Weltbevölkerung.

Andererseits führen unerwünschte Stickstoffverluste zu negativen Veränderungen von Ökosystemen und tragen zum Klimawandel bei. Mit einer neuen Förderinitiative will die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) jetzt einen innovativen Umgang mit Stickstoff in der Landwirtschaft vorantreiben.

Ziel ist es, überflüssige Stickstoffverluste zu verringern und die – mineralische und organische – Stickstoffdüngung wirkungsvoller zu gestalten. DBU-Agrarexperte Prof. Dr. Werner Wahmhoff: „Allen voran muss die organische Düngung mit Gülle und Stallmist erheblich verlustärmer und damit nachhaltiger gestaltet werden.“

Eine Optimierung des Stickstoffmanagements in der Landwirtschaft solle unter anderem dadurch erreicht werden, dass Dünger abhängig vom Bedarf der jeweiligen Pflanze zeitlich und räumlich gezielter ausgebracht werde. Auch sollten durch Technologie- und Verfahrensentwicklungen Stickstoffverluste beim Lagern und Ausbringen von organischen Düngern vermieden werden. Schließlich sollten für die Landwirte auch computergestütze Kalkulationshilfen zur optimalen Düngung weiterentwickelt und in die Praxis eingeführt werden. Im Auge habe die DBU für Projekte im Rahmen der Förderinitiative kleine und mittlere Unternehmen und Forschungseinrichtungen, wobei Kooperationsprojekte ausdrücklich erwünscht seien.

Ausschreibungstext und weitergehende Hinweise und telefonische Auskünfte zur Förderinitiative „Verminderung von Stickstoffemissionen“: Dr. Holger N. Wurl, Tel.: 0541/9633-341, E-Mail: hn.wurl@dbu.de

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Franz-Georg Elpers DBU-Presseabteilung

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