Ökologische Netzwerke sollen Braunbären helfen

Braunbären regulieren großflächig Biodiversität und Ökosystemfunktionen.

Trotz der Prägung durch den Menschen gibt es in Europa Regionen mit hoher biologischer Vielfalt und Populationen großer Raubtiere wie Braunbären. Diese Prädatoren an der Spitze des Nahrungsnetzes haben einen charismatischen sowie kulturellen Wert und regulieren großflächig Biodiversität und Ökosystemfunktionen.

Der Erhalt der Braunbären hängt von Strategien ab, die die Ausbreitung der Tiere und den Austausch zwischen Teilpopulationen ermöglichen, aber auch Konflikte mit Menschen verringern. Daher untersucht ein europäisches Forscherteam mit Beteiligung der Universität Göttingen im Rahmen des Projekts „Bear Connect“, inwieweit ökologische Netzwerke Landschaften funktional miteinander verbinden und Nachhaltigkeit erhalten können.

Von den durch die EU bewilligten rund 1,45 Millionen Euro erhält die Universität Göttingen in den kommenden drei Jahren etwa 270.000 Euro.

Die Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Niko Balkenhol von der Abteilung Wildtierwissenschaften untersucht Bewegungsmuster und Genfluss in allen zehn Braunbärpopulationen in Europa. „Hierdurch wollen wir klären, welche Faktoren die Bewegungsfreiheit der Tiere begünstigen und welche Faktoren eine Barrierewirkung haben, wie zum Beispiel Straßen“, so Balkenhol.

Dadurch wollen die Forscher abschätzen, wie sie negativen Einflüssen von Umweltveränderungen, wie zum Beispiel Landschaftszerschneidung und Klimawandel, durch die zukünftige Gestaltung von europäischen Naturschutznetzwerken entgegenwirken können.

Die Göttinger Wissenschaftler untersuchen vor allem den genetischen Austausch zwischen Teilpopulationen und wie sich die Beschaffenheit der Landschaft auf diesen Austausch auswirkt.

„Solche ,landschaftsgenetischen‘ Methoden sind besonders interessant, weil genetischer Austausch zwischen Teilpopulation nur zustande kommt, wenn Tiere die Landschaft durchqueren und sich anschließend erfolgreich fortpflanzen können“, so Balkenhol.

Kontakt:
Prof. Dr. Niko Balkenhol
Georg-August-Universität Göttingen
Fakultät für Forstwissenschaften und Waldökologie
Abteilung Wildtierwissenschaften
Telefon (0551) 39-33622
E-Mail: niko.balkenhol@forst.uni-goettingen.de
Internet: http://www.uni-goettingen.de/de/450568.html

http://www.uni-goettingen.de/de/3240.html?cid=5784

Media Contact

Thomas Richter idw - Informationsdienst Wissenschaft

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Agrar- Forstwissenschaften

Weltweite, wissenschaftliche Einrichtungen forschen intensiv für eine zukunftsfähige Land- und Forstwirtschaft.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Themen: Bioenergie, Treibhausgasreduktion, Renaturierung und Landnutzungswandel, Tropenwälder, Klimaschäden, Waldsterben, Ernährungssicherung, neue Züchtungstechnologien und Anbausysteme, Bioökonomie, Wasserressourcen und Wasserwiederverwendung, Artenvielfalt, Pflanzenschutz, Herbizide und Pflanzenschädlinge, digitale Land- und Forstwirtschaft, Gentechnik, tiergerechte Haltungssysteme und ressourcenschonende Landwirtschaft.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Partner & Förderer