Exzellente Bedingungen für Züchtungsforschung an Obst des Julius Kühn-Instituts in Dresden

Zuvor wurde bereits das Laborgebäude vom Freistaat Sachsen modernisiert und eine Versuchsgärtnerei neu gebaut. Jetzt ist das JKI bestens aufgestellt, um auch künftig Züchtung und Züchtungsforschung an Obst mit der heute notwendigen technischen Ausstattung betreiben zu können.

„Besonders glücklich sind wir über das spezielle Obstlager, in dem bis zu 30 Tonnen unter unterschiedlichen Versuchsbedingungen gelagert werden können“, freut sich Dr. Georg F. Backhaus, Präsident des JKI, bei der heutigen feierlichen Einweihung.
Direkt im Versuchsfeld entstand der als Vierseitenhof konzipierte Neubau mit den beiden Hauptgebäuden „Obstlager“ und „Maschinenhalle“. Das Herzstück der Anlage, das Obstlagerhaus selbst, besteht neben Räumen für Züchtungsarbeiten u. ä. aus 6 Normallagern, in denen insgesamt bis zu 25 t Früchte und Pflanzen bei 4 Grad Celsius gelagert werden können. Weitere 6 spezielle Lager mit niedrigem Sauerstoffgehalt, so genannte ULO-Lager, fassen insgesamt bis zu 5 Tonnen. Die Qualität der Früchte bleibt hier selbst nach längerer Lagerung wesentlich verbessert erhalten. Damit finden die Wissenschaftler und Assistenten des Instituts exzellente Bedingungen vor, um die ersten Auswertungen der Freilandversuche mit den Früchten direkt im Versuchsfeld durchzuführen. Eingeschlossen ist ebenfalls eine automatisierte Analyse der Fruchtqualität.

In der gegenüberliegenden Maschinenhalle sind eine Werkstatt mit Öllager, Abstellhallen und ein Geräteraum untergebracht. Eine große Hoffläche mit Schauer und einem Waschplatz für die Traktoren ergänzen die Ausstattung. Besonders Augenmerk galt den Arbeitsbedingungen, die sich für die körperlich schwere Tätigkeit der Versuchsfeldmitarbeiter verbessern. Ebenfalls neu ist die schattierbare Erdbeertischanlage. Sie ist für die Erdbeersammlung des Instituts notwendig und liefert ein wichtiger Beitrag, pflanzengenetische Ressourcen im Rahmen der Deutschen Genbank Obst zu erhalten.

Zur Eröffnung erwartet das Institut Gäste aus Forschung, Lehre und Praxis, von Obstbauverbänden, beteiligten Planer und staatlichen Einrichtungen. Die Institutsleiterin, Frau Prof. Dr. Magda-Viola Hanke, nimmt die feierliche Namensverleihung „Schuricht-Bau“ für den Gebäudekomplex vor.

Die Grußworte halten:

Herr MinDir Bernd-Udo Hahn
Leiter Abteilung 1- Zentralabteilung – im Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV)

Herr MinDir Neumann
Leiter Abteilung 5 – Biobasierte Wirtschaft, Nachhaltige Land- und Forstwirtschaft – im BMELV

Herr Norbert Eichkorn
Präsident des Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Herr Jens Stechmann
Vorsitzender der Fachgruppe Obstbau im Bundesausschuss Obst und Gemüse

Herr Thomas Heinle
Büroleiter Dresden, Heinle, Wischer und Partner, Freie Architekten
Dr. Ulf Nickol
Niederlassungsleiter des Staatsbetriebes Sächsisches Immobilien- und Baumanagement, Niederlassung Dresden II
Namensgeber Roland Schuricht
Der Obstbauexperte Professor Roland Schuricht wurde 1927 in Dresden geboren und starb ebenda im Jahr 2007. Er hat in der Zeit der politischen Wende maßgeblich die Gründung der „Neuen Pillnitzer Einrichtungen“ gefördert.

Weitere Veranstaltungen am 6. und 7.7.2012 in Dresden-Pillnitz:

6. Juli, ab 14 Uhr: offizieller Jubiläums-Festakt „90 Jahre Lehre und Forschung für den Gartenbau in Pillnitz“; Veranstalter: Grünes Forum Pillnitz und Verband ehemaliger Dresden-Pillnitzer e.V.
6. Juli, 18 – 23 Uhr: Lange Nacht der Wissenschaft. Pillnitz und auch das JKI sind Anlaufstation für die Besucher

7. Juli, 9 – 18 Uhr: „Gartentag“ in den Schaugärten des Julius Kühn-Instituts und der Sächsischen Landesanstalt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie. Die Öffentlichkeit ist herzlich zu dieser kostenfreien Veranstaltung eingeladen.

Media Contact

Dr. Gerlinde Nachtigall idw

Weitere Informationen:

http://www.jki.bund.de/

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